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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 24.1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27776#0290
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Architektonische Rundschau

2. Beilage zu Heft 9.1908

Alleinige Inseratenannahme bei Rudolf Mosse, Annoncen-Expedition für sämtliche
Zeitungen Deutschlands und des Auslandes, Stuttgart, Berlin, Breslau, Dresden,
Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg, München,
...— Nürnberg, Prag, Strassburg, Wien, Zürich .-.-

Insertionspreis 25 Pf. für die
□ viergespaltene Petitzeile a

Geschäftshaus in Berlin, Markgrafenstraße 92193.
Sitzungssaal.

Beschreibung der Abbildungen.

(Fortsetzung von Seite 72.)

Tafel 69. Katholische Kirche für Mayen in der Eifel.
Architekt: Peter Recht in Köln.

Der vorliegende Entwurf ist auf 600 Sitzplätze, 300 Kinderplätze und
900 Stehplätze berechnet. Das Gotteshaus soll an der oberen Ringstraße,
und 10—12 m höher als diese Straße, errichtet werden. Durch diese Höhen-
lage ließ sich leicht eine malerische Wirkung erzielen. Auf bequeme Auf-
gänge und einen leicht fahrbaren Weg wurde besonderer Wert gelegt. Die
Architektur ist in den einfachen romanischen Formen der alten Baudenk-
mäler der Eifel entworfen. Zur Ausführung werden Tuffsteine und Bruch-
steine aus dortiger Gegend verwendet; die glatten Flächen erhalten einen
Putz aus Triererkalk mit Zementgrund. Die Baukosten sollen die Summe
von 100000 Mk. + 10°/o nicht überschreiten einschließlich aller äußeren
Freitreppen und Fundamente.

Tafel 70. Landhaus Leinshof bei Klosterreichenbach
(Schwarzwald). Architekten: Kaiser & Weippert in Stuttgart und
Lreudenstadt.

Im oberen Murgtal, im eigenen Tannen- und Föhrenwald, ist das den
Erben des verstorbenen Herrn Baudirektors von Leins gehörige Landhaus
hoch über Straße und Fluß erbaut. Der Bestimmung des Gebäudes ent-
sprechend, in dem
rings von Hoch-
wald umgebenen,
ruhigen Tal einen
Zusammenkunfts-
ort für die weitaus-
einander wohnen-
den Familienglie-
der zu bilden,
wurde in der ge-
mütlich ausgestat-
teten Diele mit
großer, angebauter
Glasveranda ein
Raum geschaffen,
der beinahe das
ganze Erdgeschoß
einnimmt.Im Ober-
geschoß sind vier
Schlafzimmer mit
Bad, im Unterge-
schoß die Wirt-
schaftsräume un-
tergebracht. Das
sehr steile Bauge-
lände führte dazu,
durch weites Aus-
kragen der oberen
Stockwerke eine zu

Architekt: Joh. Hirte in Berlin.

große Höhe der Untergeschoßmauer zu
vermeiden. Diese ist in Beton mit Ein-
fassungen von rotem Sandstein, das ganze
übrige Gebäude in getäfertem und ge-
schindeltem Holzfachwerk ausgeführt. Alle
nach außen liegenden Holzteile sind mit
der Lötlampe abgebrannt. Das Landhaus
ist, da sich das Gelände zur Ausübung des
Wintersports gut eignet, für Winteraufent-
halt eingerichtet und mit Zentralluftheizung
versehen, die Diele für die Übergangs-
zeiten außerdem mit Kohlenofen und Kamin
für offenes Holzfeuer. Die Kosten des Ge-
bäudes betragen 14000 Mk. für alle Arbeiten
mit Ausnahme einer Quellwasserleitung.

Tafel 71, Umbau der Fassade
des Padewigschen Hauses in Pots-
dam. Architekt: Ludwig Otte in
Groß-Lichterfelde.

Eins der kleinen unter Friedrich Wil-
helm I. von Holländern erbauten Häuser
in Potsdam sollte nach Wunsch des Eigen-
tümers ein neues Kleid erhalten, weil das
alte zu einfach und ärmlich sei (vergl. das
nebenstehende Bild). Die Zeichnung gibt
den zur Ausführung gelangten Entwurf, für
den der Architekt sich bemüht hat, in den
Formen der Potsdamer Bauweise zu bleiben
und auf die Zeit von Neubau und Umbau
hinzuweisen. Das Medaillon stellt Friedrich
Wilhelm 1. und Wilhelm II. dar.

Tafel 72. Kasino für Wöris-
hofen. Architekten: Hessemer &
Schmidt in München.

Die Gemeindeverwaltung des durch Pfarrer Kneipp bekannt gewor-
denen Kurortes Wörishofen schrieb im Jahre 1905 einen engeren Wett-
bewerb zur Erlangung von Plänen für ein Kasino aus. Bei diesem er-
hielten die Architekten Hessemer & Schmidt in München den I. Preis.
Zur Ausführung gelangte aber nicht der prämiierte, sondern ein zweiter
zu dem Wettbewerb eingereichter Entwurf, der hier veröffentlicht ist.
Das Gebäude ist ohne Luxus, aber gediegen und behaglich durchgebildet.
Einem 250 qm großen Konzertsaal sind die Lesesäle und Unterhaltungs-
zimmer ange-
gliedert, so daß
bei Festlichkei-
ten durch Öff-
nen von Klapp-
türen größere
zusammenhän-
gende Räum-
lichkeiten ge-
schaffen wer-
den können.

Der9,75m hohe
Konzertsaal
reicht durch
zwei Stockwer-
ke bis in den
Dachstock und
ist mit einer
bemalten, der
Binderform des
Dachstuhls sich
anschließen-
den, gebroche-
nen Decke ab-
geschlossen.

Restaurations-
räume enthält
das Kasino
nicht. Der Bau
istnurteilweise
unterkellert
und mit einer
Niederdruck-
dampfheizung
versehen. Bei
einem Einheits-
preis von 15,12
Mk. pro cbm
stellen sich die
Gesamtkosten
ohne Innenein-
richtung,jedoch
mit Gartenan-
lageundMauer,
auf 107000 Mk.

Kasino für Wörishofen.

Architekten:
Hessemer & Schmidt
in München.

Padewigsches Haus in Potsdam.
Alter Bestand.

ERDC.ESCH055 .
 
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