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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 28.1912

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Tafel 1 - 179
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https://doi.org/10.11588/diglit.27777#0092
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Kleiniuohnungsbciuten der Stadt Dresden in Dresden-Cöbtau (Dr.-Krenkel- und Johann-lTleyer-Stistung).
Hrchitekt: Sfadtbaurat Prosessor Hans €rlcoein in Dresden.

Zu Tafel 30.

Um dem lehr fühlbaren Jüangel un Kleinmohnungen abzuhelfen, hat
die Stadfgemeinde Dresden aus JTlitteln der Dr.-Krenkel- und der Johann-
lTleyer-Stistung in der Vorstadt Cöbtau auf einem Areal uon rund 5900 qm
drei Gebäude mit Wohnungen sür minderbemittelte, kinderreiche samilien
errichtet, deren mieten nach den Bestimmungen dieser roohltätigen Stiftungen
nicht in der im sreien Verkehr üblichen Höhe, [andern nach einer erheblich
geringeren Verzinsung des Anlagekapitals sestgesetjt sind. Diese zum Teil
fertiggestellten und bemohnten, zum Teil noch im Bau begriffenen Klein-

1 ITlangelraum satuie 5 Baderäume. Die Baukalten belausen Sich auf
ITT. 240 700; der Bauplat3 uon 5280 qm kostet m. 52 060.
Die Häuser der Johann-lAeyer-Stiftung roerden als zmei gleiche dreistöckige
Gebäude mit ausgebautem Dach und 26 m sront, deren Grundrisse Spiegelbilder
darstellen, errichtet. Jedes Gebäude enthält 14 Wohnungen mit Stube, 2 Kam-
mern, Küche und Abort für (Ehepaare mit Kindern, 2 Wohnungen mit Stube,
Kammer, Küche und Abort sür Witmen mit Kindern und 2 Witroenstuben. Die
Baukosten betragen 1A. 283400, der Bauplaß uon etroa 2620 qm kostet 111.52 400.


Häuser der Dr.-Krenkel-Stiftuncj. Rückseife.

tuohnungsbaufen sind praktisch, künstlerisch und hygienisch mustergiiltig.
sür die zahlreichen Kinder sind grofje Spielplätje geschaffen, die Wohnungen
haben möglichst belichtete Vorpläf3e und, besonders in den Häusern der
Dr.-Krenkel-Stistung, grolle Baikone, sür jede samilie ist ein Garten mit Garten-
haus angelegt. Die Gebäude sind so bemessen, das3 sie nicht den Gindruck
uon mietkasernen machen. Die Decken sind in Gisenbeton hergestellt,
die suf3böden mit ßnoleum auf Korkunferlage oersehen; in jeder Wohnung
ist Wasserleitung uorhanden, und die Wohnräume sind tunlichst nach der
Sonnenseite gelegt.
Die Baugruppe der Dr.-Krenkel-Stistung besteht aus füns aneinander-
gebauten, dreigeschossigen Häusern mit 61 m srontlänge. ln dieser Häuser-
gruppe befinden sich 21 Wohnungen mit 1 Stube, 2 Kammern, Wohnküche
und Abort, und 5 Wohnungen mit 1 Stube, Kammer, Küche und Abort,
7 Witcuenzimmer, 1 Wohnung für den Hausuerroalfer, 4 Waschküchen,

' (Mingeßraße


sageplan.

Die miete sür die größeren Wohnungen beträgt JTl. 240, die für die
kleineren 1A. 195; eine Witruenstube kostet 1TI. 55. Die Dr.-Krenkel-Häuser
uerzinsen sich mit 2,25 °/o-
Das Äus3ere ist mit den einfachsten lAitteln der Technik, hauptsächlich
durch ruhige, sachgemäße Gliederung zur Wirkung gebracht. Die Dr.-Krenkel-
Häuser erscheinen trot3 der gleichförmigen Wiederholung als ein in sich
geschlossenes Ganzes. Die sassade ist durch einfache Sgrasfitomalerei nach
dem Gntruurf des Kunstmalers Paul Röfjler belebt. Die sassaden der Johann-
lAeyer-Häuser sind ruesentlich einfacher gehalten, da diese mehr Geschosse
haben und, aus ansteigendem Gelände stehend, die Dr.-Krenkel-Häuser über-
ragen ; bei ihnen ruirkt der Umrifj mehr als die Ginzelsorm. Der plastische
Schmuck der Giebel und Felder ist uon Bildhauer Strohrigi entroorfen. Die
örtliche Bauleitung hatte Bauinspektor Schreiber, die Ausführung aller Bau-
arbeiten ersolgte durch Dresdner Handwerker.


Architektonische Rundschau 1912,

Tafel 51 32.



Häuser der Johann-lTleyer-Stiftung in Dresden-Töbtau.
Architekt: Stadtbaurat Professor Hans Crlroein in Dresden.

Text und Cageplan nebenstehend.


Paul neff Verlag (hlax Schreiber) in Gelingen a. A.
 
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