Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 28.1912

DOI Heft:
Prospekt-Beilagen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27777#0303
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ssrchitektonilche Rundschau

Seite VI

1912,8

EF\PGC5CM°SS


T..OBCR6ESCM°6S


PAEH6CS6H°SS.


Haus des Bildhauers Prof. 6rnst Pfeifer in ITlünchen. örundrisie.
Zu Tafel 109.

Das Häuschen slammt aus der Zeit des Erzbischoss sirmian. Das in die Um-
friedungsmauer eingebaute Gartenhaus im ssnnahof ist ganz besonders
reizend in seiner Dachdurchbildung und in der Art und Weise seiner Eindeckung
mit Holzschindeln.
Die Gartenhäuschen im Daghofer Hose und dem ITtutterhause in Uliilln
sind gemauert und haben innen einfache, in schöner Profilierung hergestellte
Stuckdecken. Ceider oerfallen solche schäne Kleinbauten früherer Zeiten immer
mehr, da den meisten Besitjern das Verständnis für ihre einsache Schön-
heit abgeht. ITlögen Konseroatoren und andere Berufene ihr möglichstes ein-
seßen, um die noch oorhandenen oor dem gänzlichen Verschwinden zu be-
ruahren. dosef Zickler.
Haus des Bildhauers Prof. €rnst Pfeifer in ITlünchen.
Zu Tafel 109.
Das Haus ruurde an der Ecke der Wotan- und Brunhildenttraße im
Hahre 1904 nach den Plänen des Besißers erbaut.
sür den Entwurf bestimmend roar die tage des Ateliers nach lsorden,
woraus sich das Schroergeroicht der Wohnseite nach Süden oon selbst ergab.
Atelier und Wohnung tollten bei allem Zusammenhang unter Umständen
zu trennen sein. Daher ist ein Wohnungszugang an der Westseite und ein
solcher für Atelier und Hausmeisterroohnung durch den Werkhof an der Osf-
seite angeordnet.
Ateliers und Gipsroerkstätte liegen nur eine Stufenhöhe über dem Gelände
des Werkhofes, mährend alle bewohnten Parferreräume unterkellert etwa
90 cm über Gelände liegen. Das größere Atelier wurde außerdem noch über-
höht auf etwa 5,50 m, woraus sich die Aordosfterrasse, oon der Wohnung zu-
gänglich, ergab, ebenso das für die Belichtung sehr wichtige Stück Oberlicht-
fenster. Die beiden Ateliers sind mit einem Schienengleise oersehen, welches
in den Werkhof hinein uerlängert werden kann. Durch das 4 m hohe,
2,20 m breite Tor lallen sich Arbeiten oon einigem Umfang ins sreie schieben.
Die Anordnung des Zuganges zum Atelierkeller ermöglicht die Einbringung
längerer Holzteile und Kitten aus geradem Wege. Die Ecken neben der Treppe
dienen der Cagerung des Tonmaterials.
Ein Werkzeugraum und eine Dunkelkammer ergaben sich hinter dem
kleineren Atelier, welches, nur 4m hoch, eine Tiefe oon 7 m nicht brauchte; durch
Abteilen dieser Räume der Höhe nach entstand ein galerieartiger Raum für
Aufbewahrung oon Gipsmodellen. Ähnlich ist der in den kleinen Vorplaß
eingebaute Raum über der Zugangstür und -treppe zum Atelier ausgenußt.
Von diesem Vorplaß zugänglich, dem Atelier gegenüber, liegt das Schreib-,
Bücher- und Empfangszimmer.
Die Ateliers sind mit Heizkörpern unter den großen senstern an die
Zentralheizung mit einer mittleren Temperatur angeschlossen; zur Steigerung
dersclben bei sehr niederen Außentemperaturen oder bei Arbeiten nach leben-
dem ITlodell sind noch Öfen oorgesehen.

Die Gipswerkstätte ist oom Werkhof gesonderf zugänglich, um die lästige
Gipsschmußerei wo irgend möglich oon den Ateliers fernhalten zu können,
sür die Wohnung sind im Keller untergebracht die durch zwei Türen ab-
gesrennte Waschküche, ein Garfengeräferaum mit direktem Zugang oom
Garten, Holz- und Kohlenlege, die Zentralwarmwasserheizung und ein der
Heizung wegen um sechs Stufen oertiefter Speisekeller. Im Parterre neben dem
Gang zur Südterrasse liegt ein Arbeitszimmer für die Kinder (Alusikübungen),
im ersten Obergeschoß südlich oom geräumigen Vorplaß liegen drei Wohn-
zimmer mit Veranda, nördlich die Küche mit doppeltürig abgetrennter
Speisekammer und ein nähzimmer. Die Schlafzimmer und Bad sind im
zweiten Obergeschoß untergebracht. Die beiden durch freie Treppe oerbun-
denen Vorpläße im ersten und zweiten Stock mit reichlicher direkter Beleuch-
tung oon Aord und Wett ergeben oielleicht im Verhältnis zu den Wohnräumen
einen gewissen Raumluxus. Alle Räume sind absolut schlicht gehalten; das
in längerem Haushalte gewachsene Alobiliar ergab die Husstattung.
Die technische Ausführung lag in den Händen der Bauunternehmung
Gebrüder Rank in sAünchen.
Die Grundmauern bis etwa 1 m über dem Gelände wurden in Beton her-
gestellt, sämtliche Zwischendecken bis unter Dach in Eisenbeton; in leßterer
Konstruktion auch alle Treppen, welche auf den Hauptläufen einen Eichen-
bohlenbelag und Geländer aus gleichem Holz erhielten. Die Cärchenholz-
oerschalung des Südgiebels ist rein dekoratiues Beiwerk auf massioer Alauer;
sie bindet nach dieser Seite hin farbig die Dachflächen etwas zusammen und
trennt den hohen Giebel gegen die Untergeschosse klar ab. Erwähnt sei endlich,
daß bei der Anlage des Gartenstückchens eine möglichst große Rasenspiel-
fläche erhalten bleiben tollte. Heben dem praktischen Zweck erfüllt sie den
ideellen, der großen Giebelfassade eine entsprechende Basis zu geben. Schmale
Rabatten dienen dem Blumenschmuck. Dem Werkhof am Hause entspricht hier
ein Stück Gemüseland mit einer Einfassung oon Obstbuschbäumen. Ern st Pfeifer.
Büchvrbesprechungen und Bücheranzeigen.
Unserer lieben srauen Klaster in JTlagdeburg. Eine ITtonographie mit
eigenen Zeichnungen oon ITlaximilian Alodde. ITlit 77 Abbildungen und
1 Plan. Verlag der Creußschen Buchhandlung (Klax Kretschmann) in Klagde-
burg, 1911. Preis gebunden Kl. 3.60.
Das Klarienkloster, eine der alterten erhaltenen kirchlichen Baugruppen
Aorddeutschlands (1015 gegründet), war als Klutterklöster des Prämonstratenser
Ordens oon besonderer Bedeutung; seine dieser entsprechend umfangreichen
Anlagen tassen in fortsehreifender Entwicklung alle Wandlungen erkennen,
die der romanische Stil in den niedersächsischen landen erfuhr. Verfasser hat
sorgfältig alle erreichbaren urkundlichen Aachrichten mit einer eingehenden
Aufnahme und Würdigung der Bauten, ihrer Einzelheiten und Bildwerke,
Denk- und Grabsfeine zu einer abgerundeten, sowohl für die Bau- und Stil-
geschichte wie für die Kultur- und Stadtgeschichte wertoollen Darstellung uer-
arbeitet. (sorflehung Seife VII.)


rchitektur

für BAUZWECKE, PROJEKTE,
AUSSTELLUNGEN etc.,
für Architekten, Behörden,
industr. Unternehmungen
von Gebäuden jeder Art

wie:


odelle

Villen, Krankenhäusern, Schlacht-
höfen, gewerblichen Anlagen, ganzen
Stadtanlagen etc.,
ferner von
Hafen-, Kanal- und Schleusenanlagen usw.,
Landschafts- u. Relief-Modelle, Dioramen.
Bedeutendste Spezialfabrik für Modelle jeder Art.

Architektur-Modell einer Villa.

Peter Koch
Modellwerk, G. m. b. H.
KÖLN-NIPPES.

Personal ca. 140.
 
Annotationen