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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 28.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.27777#0333
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Seite VIII

ssrchilekfonilche Rundschau

1912,n


Villa oon Dr. Konrad Sick in Stuttgart, Hcrdroeg 17.
Architekten: W. Klatte & R. Weigl e, ß.o.n., in Stuttgart.
Zu Tafel 156 und 157.
Das Haus itt als (Einfamilienhaus für einen Arzt im Jahre 1910 errichtet morden. Das
schmale örundttück mit der nahen Seitennachbarschaft bedingte eine Bebauung in die Tiefe.
Vor dem Hause ist ein Vorgarten angelegt, an der Rückseite befindet sich ein schöner Custgarten.
Der Eingang führt oon der Seite ins Haus. Durch einen geräumigen Vorplaß betritt man die
Wohnung, deren Wohnräume und Wintergarten nach der Garten- bzro. Sonnenseite liegen.
Küche, Hebenräume und Treppenhaus nehmen die Hordseife ein. Das Arbeits-, Sprech- und
Wartezimmer des Hausherrn liegen an der Straßenseite dem Vorgarten zu. Der Warteraum hat
seinen Eingang oor dem Hausflur, so daß die Patienten, ohne die Wohnung zu betreten, in das
Sprechzimmer gelangen. Kn ersten Stock sind freundliche, sonnige Schlaf- und Sremdenzimmer
gelegen. Eine offene Terrasse und eine Toggia laden zum Verroeilen ein. Der Dachstock enthält
roeitere Sremdenzimmer, Bügelzimmer und JTlädchenkammern. Das ganze Haus roird mit
einer Sulzerschen Warmroasserheizung beheizt; ein Speisenaufzug führt oom Untergeschoß bis
in den ersten Stock. Besonderer Wert murde auch auf die gediegene Ausstattung der Küche
und der Baderäume gelegt. Die Wohnräume sind herrschafflich ausgestaftet, das JTlobiliar ist
zum großen Teil oon den Architekten gezeichnet. Die gelungenen dekoratioen ITlalereien
rourden oon der Sirma Sachse & Rothmann in Stuttgart ausgeführt, ln fast sämtlichen Räumen
sind die Sufjböden mit Tinoleum belegt; die Beleuchtung ist teils elektrisch, teils Gas. Das
Äußere ist in einfachen, gefälligen sormen gehalten. Der Sockel, die Gesimse und die
Einfüllungen bestehen aus gelblichen Echterdinger Steinen, die slächen sind mit Diara
(Estrichgips) hellgrau oerpußt. sarbige Ornamente und Cäden beleben die sronten, das
Dach ist mit roten Biberschtoänzen eingedeckt. Die Baukosten ohne Plaß betragen etcoa
m. 100000. Die Gartenanlage, die Vormauer und die Einfriedigungen kosten etroa m. 20000.

Villa non Dr. Konrad Sick in Stuttgart,
Herdrueg 17. Heizkörper im Vorraum.

Architekten: W. Klatte & R.
Weigle, ß.D.ss., in Stuttgart.

sortletjung non Seite VII.
Behufs Studiums der bodenständigen Bauroeise sind die
Schüler zum Ausnehmen oon charakteristischen Bautypen nach
Tunlichkeit anzuhalten, zu welchem Zwecke nach Alaßgabe der
zur Verfügung Stehenden mittel auch Exkursionen oeranstaltet
toerden können ; die Schüler sind ferner anzuroeisen, auch mährend
der Sommerbaupraxis bezro. in den Hauptferien derartige Auf-
nahmen herzustellen.
Das in beiden sällen gewonnene JTlaterial ist bis auf weiteres
an den Schulen aufzubewahren.
Schließlich werden die am Gegenstände beteiligten Tehr-
anstalten in Kenntnis geseßt, daß die Herausgabe einer Reihe
uon Publikationen über typische Repräsentanten der heimatlichen
Baukunst einzelner Tänder in Aussicht genommen ist und daß
mit der Durchführung der erforderlichen Vorarbeiten das Eehrmittelbureau für
gewerbliche Unterrichtsanstalten und die Graphische Cehr- und Versuchsanstalt
in Wien betraut werden. Diese Publikationen sallen einerseits den Schülern
als Behelfe beim Unterrichte sowie in Späterer praktischer Tätigkeit dienen,
andererseits aber aufklärend und fördernd für die Propagierung der im
Erlasse gekennzeichneten Tendenzen in weiteren Kreisen wirken.
Ursprünglich war man in sachkreisen der JTleinung, daß die boden-
ständige Bauweise im baugemerblichen Unterrichte am zweckmäßigsten durch
Veröfsentlichungen zu fördern sei; in neuerer Zeit ist man jedoch, wie dies
auch in dem an früherer Stelle wiedergegebenen Erlasse zum Ausdruck kommt,
der Ansicht, daß in erster Einie Ausnahmen mustergültiger Arbeiten durch die
Schüler selbst anzustreben sind, weil diese durch das mit dem Aufnehmen
uerbundene genaue Studium aller Details die Konstruktion und die künstle-
rische Eigenart eines Bauwerkes weit besser erfüllen lernen als durch die
Benüßung uon Veröffentlichungen allein, die aber selbstoerständlich als er-
gänzende Behelfe nicht entbehrt werden können.


Villa oon Dr. Konrad Sick in Stutt-
gart, Herdroeg 17. Grundriiie.

Rrchitekten: W. Klatte & R.
Weigle, ß.D.R., in Stuttgart.

Damit hat Österreich denselben Weg beschritfen, der an den deutschen
Baugewerkschulen schan seit längerer Zeit zu so guten Erfolgen geführt hat,
und man darf hoffen, daß die erwähnten Hlaßnahmen wesentlich zur Gesurt-
dung der heimischen Bauweise beitragen werden.

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