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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 29.1913

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Haeuselmann, Johann Friedrich: Die Baukunst in Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.27734#0043
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Theodor oon 'fifcher flnfichf oom Schlofjploij Das Kunftgebäude in Sfutf-

(B.D.R.), ITlünchen gart. (Vergl. Tafel 117)

Die Baukunlf in Stuttgart

Von 15. Haeulelmann

Stuttgart liegt in einem Talkeffel feitlich des mittleren Ileckar-
tals. Durch den Keffel fchlängelt lieh ein dünnes Wäfferchen
' zum neckarbett. Cs ift der berühmte Refenbach, durch ein
fchmales Zugangstälchen im Schofje des Keffels uergraben. Darüber
ziehen die Hänge bis hinauf zur weichen Kontur der Höhen und
bilden, gegen den neckar fallend, und dort fich zufammenziehend,
eine fchmale Eingangspforte zum bergumfchloffenen Schofje des Tals.

5ür die frühefte flnfiedlung im StutfgarterTal [prechen die funde
aus keltifchen Zeiten. Die Römer, die der gealogifchen formation
entfprechend ihre Heerftrafjen über die ldordgrenze Heluetiens fchoben,
legten unroeit diefes Keffels, beim heutigen Cannftatt, im offenen
lleckartal die flltenburgeranfiedlung an. Der Talkeffel felbff kam
roohl für ihre flnfiedlungstechnik nichf in Betracht. Dagegen find

hier Spuren alemannifcher flnfiedlung gefunden morden; daran
knüpft fich dann, in die Schleier der Sage gehüllt, die Kunde oon
einem Stutengarten ausgangs des erften Jahrtaufends. Die Grafen
oon Württemberg, auf dem Wirfemberg über dem breiten lleckartal
refidierend, bauten fich dann im 12. Jahrhundert im Schofje des
Keffels eine Wafferburg, worauf die erften Häufer Stuttgarts aus
dem Boden wuchten, fln die Grenze diefer erften flnfiedlung
fchmiegten fich zwei Uorftädte, die mit dem Stammbezirk die drei
Kirchen erhielten, die heute noch flehen. Es find dies die Stifts-,
Ceonhards- und Hofpitalkirche. Die obere der Vorftädte erhielt unter
Herzog Chriftoph die Bereicherung durch das Alte Schlaf) und den
Cuftgarten mit dem Tufthaufe. Der Bau des Alten Schlaffes fällt
in das 16. Jahrhundert. Das flufjere zeigt die wuchtigen Burgformen

fageplan oon Grofj-Sfuttgart

Cuftgarten zu Stuttgart, nach der Radierung oon JTlatthäus ITlerian für Zeilers
Topographia Sueoiae 1643. (Originalzeichnung im Königl. Kupferftichkabinett)

flrchifektonifche Rundlchau 1913
Seife 33
 
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