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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 29.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27734#0342
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Rrchitektonifchc Rundlchau

Seite VIII

1913,6

Bücherbefprechungen und Bücher-
anzeigen (fortfelgung)

Wie oiel mehr die mit den (Tütteln der
modernen Technik hergeltellfen.Darfteilungen
der Bauwerke, die gor nicht to leiten
den Eindruck des Originalroerks logar über-
bieten und eingehendes Studium lelblt am
Schreibtilche ermöglichen. Und zugleich ilt
es möglich geworden,- in einem Buche die
allerleltenlten und uornehmlten Bildermerke
aus allen Zeiten und Händern in ihren
michtiglten Teiltungen in kleineren Rahmen
einzufangen und lo darin lozulagen die ge-
tarnte Darltellungsbibliothek des fraglichen
Gebietes zufammenzufallen. Und das ift die
eigentliche Kraft der Jolephfchen Architektur-
gelchichte.— und dellen bedurfte man. Rieht
nur im Publikum, (andern auch in den hier
beteiligten fachkreilen ilt das Buch ein oft
lehr nützliches und ralchen Überblick oder
Auskunft geroährendes Hilfsmittel geworden.

Ich Ipreche da aus eigener Erfahrung.

Dalj ein erläuternder und uerbindender
Text aber doch unentbehrlich roar, braucht nicht

begründet zu werden. Sowohl bedürfen die DielenCiebhaber des Gegenlfandes
im Publikum, für die das Buch doch oar allem mehr in frage kommt, als für die
eigentlichen fachleute, der näheren Erläuterung des im Bilde Gegebenen fchon des
Verltändnilles halber — anderleits aber loll das Ganze doch auch zugleich eine
Gefamtgelchichte der Baukunlt darltellen, mufj demnach eine lyltematilche Be-
handlung und Entwicklung einer Periode und Stufe aus der anderen bieten. Da-
gegen macht es auf einen lelbltändigen willenlchaftlichen Wert keinen flnfpruch,
da es ja auslchüeijlich aus oorhandenen Arbeiten anderer zulammengetragen ilt.

Die neue Auflage der erlten zwei Bände ilt um rund 100 Abbildungen
oermehrt, hat auch im Text einige kleine Zufügungen erhalten, insbelondere
eine über Strzygoroskis forlchungsergebnille in Kleinalien, doch ohne die
eigentlichen Zielpunkte Strzygoroskis. lonlt oiel zu würdigen: die Abhängig-
keit des Okzidents leit der Römerzeit und im früheren ÜTitfelalter oom Orient,
insbelondere uon ITlelopotamien. Dagegen übergeht er die altchrilflich-germani-
Ichen Bauwerke tatlächlich mit Stilllchroeigen,. obwohl er ein kurzes Kapitel
mit dieler Überkhrift bringt. — Die Ipanilch-roeltgotilchen, die meroroingilchen,

QHfTHCRdRNIRCE

Grundriß zu obenftehender
Abbildung

Elaus ITlchs, frankfurt a. 111.

angellächlilchen Bauroerke, über die der Unterzeichnete uerlchiedentlich be-
richtete, fehlen leider gänzlich. Einige fpanilche Reite aus fflerida, nach dem
Vorgänge der Spanier der erlten Hälfte des 19. Jahrhunderts als latino-
byzantinilch bezeichnet, werden als Hnhang der fpanilch-maurilchen Kunlt
angeführt, der lie doch um 5—7 Jahrhunderte oorangehen.

Doch lind das kleine Dinge, die den allgemeineren Wert des Buches,
der eben in dem lehr umfallenden Anlchauungsltoff beruht, nicht weiter be-
einträchtigen. Ein wirkliches grofjes Verdienlt aber hat lieh der Verfaller durch
die zwei neuen Halbbände erworben, in denen er die Architektur des 19. Jahr-
hunderts darzultellen unternimmt. Hier ilt er in der Sache lelbltändig und
hat lieh eine Aufgabe gelteilt, die in dieler Art bisher noch nicht gelölt worden
ilt. Der erlte Halbband, die Zeit bis gegen 1870 umfallend, enthält allerdings
ein material, das Ichon mehrfach zulammengeltellt war, lo lelblt Ichon oon
Tübke; immerhin nie in lolchem Umfange und lolcher Vollltändigkeit. Der
zweite Halbband, die folgende Zeit bis zur Gegenwart darltellend, ilt aber in
dieler Art ganz neu und höchlt dankenswert; eine gute Grundlage für eine
Ipätere eindringende und zulammenhängende Gelchichte der Baukunlt der
neueften Zeit, die ja gegenwärtig wieder an einem Wendepunkt angekommen
zu lein Icheint. Dafj nicht ganz wenige flamen und lelblt Werke in beiden
Bänden auftreten, ilt wohl manchmal unoermeidlich gewelen. Doch ilt es
auch felbltuerltändlich, dafj bei lolchem erlten Verluche noch allerlei Spreu
beim Weizen geblieben ilt.

Jedenfalls nimmt Jolephs Werk eine belondere und nüfjliche Zmifchen-
Itellung zwilchen den wiflenlchäftlich lelbltändigen und den rein populären
Behandlungen des Gegenlfandes ein und wird licher dazu beitragen, Hiebe
und Verftändnis für die Baukunlt in weitere Krcile zu tragen.

AI brecht Haupt (B.D.A.), Hannooer.

Dr.-Jng. Alexander former, Die Wiederherltellung oon Bauten
im 19. Jahrhundert, insbelondere die Wiederherltellung
der Alexanderkirche zu Wildeshaufen im Jahre 1908 bis
1 909. Paul Reff Verlag {Rlax Schreiber), Elbingen, mit 39 Abbildungen
und 6 Tafeln. Preis geheftet 111. 3.

Die frage, wie alte Bauwerke herzultellen feien, gehört heute zu den
wichtigen in der Baukunlt. Heifje Kämpfe oerfchiedener nieinungen
haben lieh in den letjten Jahrzehnten ereignet, und Itarker Wechlel der
Anlchauungen ilt wiederholt eingetreten. Die Gemüter lind immer noch
äufjerlt gefpannt und in Gefahr begibt lieh gemillermaljen jeder, der die Her-
stellung irgendeines roertuollen Bauwerks.unternimmt. (fortie^ung Seite ix>

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i ** Besichtigung der drei Stockwerke erbeten ** \


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