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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 29.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27734#0350
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flrchitektonilche Rundlchau

Seite IV

1913,7

6. Hä'nfel, Heipzig

Refidenzkaufhaus in Dresden, (Vergl. Tafel 108)

Zum Gedächtnis an Alexander Hahrath

Gefforben in Dresden am 12. nicirz 1913

mitten in der Blüte feines Hebens, nach oollendetem fünfunddreifjigftem
Jahre, ift der Dresdener Architekt Alexander Höhrath non tückifcher
Krankheit dahingerafft morden. Vergebens hatten die Ärzte nochmals einen
operatiuen Eingriff, oon dem Tic die Errettung des Kranken erhofften, ge-
wagt; der unerbittliche Tod trennte für emig den geliebten lllann uan der
Seite der trauernden Gattin, den treuforgenden Vater uon den Kindern,
und machte mit rauher Hand einem hächften Zielen entgegenleuchtenden
Schaffen ein jähes Ende.

So ging der uan allen, die ihn kannten, oerehrte und neidlos an-
erkannte Architekt mitten aus einer reichen Tätigkeit oon uns. Zroei im
letzten Herbfte an heroorragenden Stellen Dresdens begonnene Bauten, das
Gefchäftshaus der 5irma Henkels, Solingen, am Altmarkt, und das Repräfen-
tationshaus der Dresdener Kaufmannfchaft an der Oftra-Allee (oergl. Tafel 100),
füllten noch in diefem Jahre der Vollendung entgegenreifen und feinen Ruhm
dauernd begründen. Bis in alle Einzelheiten mit liebeuoller und fleißiger Hand
durchgearbeitet, liegen die Pläne bereits in derWerkftätte des Künftlers, die diefer
nun nicht mehr betreten darf. Alle, die Höhraths herrliche Pläne für diefe
bedeutfamen Bauten kannten, fahen mit ftiller freude diefer Bereicherung des

Stadtbildes entgegen. Es roird eine Ehrenpflicht dem Toten gegenüber fein,
beide Bauwerke fo zu Ende zu führen, wie fie geplant wurden.

Alexander Höhrath ift am 16. Januar 1878 zu Witten an der Ruhr ge-
boren. Er war Schüler der Dresdener Kunftakademie. Von feinem £ehr-
meifter Paul Wollet lernte er die Vornehmheit und Sachlichkeit in der
Architektur, die, über alle ITlodekrankheiten erhaben, fich niemals fo weit
oon der ftiliftifchen Torrn entfernt, um innerlich haltlos zu werden. Trotzdem
Höhrath als Tehrer für Raumkunft an der Dresdener Kunftgewerbefchule fich
heruarragend kunstgewerblich betätigte, ift feine Architektur frei oon allen
fo leicht ins Spielerifche übergehenden kunftgemerblichen Anflügen, nach
oollendetem akademifchem Studium erhielt Hahrath das grolje ftaatliche
Rcifeftipendium oan Preisen, das er zu längeren Studienreifen in Italien,
Griechenland und Ägypten oermandte. Er ging darauf nach ITlünchen in das
Atelier oon Gabriel oon Seidl und lieh Äch fpäter in diefer Stadt als Architekt
nieder. Während jener Zeit errang er mehrfach bei Wettbewerben Preife,
fo beim JTlaximiliansbrunnen, deffen charakteriftifcher Entwurf den meiften
bekannt fein dürfte, mit der Berufung Dülfers nach Dresden, im Jahre
1906, folgte auch Höhrath dahin, um fein Affiftent an der Technifchen
Hochfchule zu werden. Jm Jahre 1907 übertrug man ihm als nachfolger oon

(?ortfd3ung Seite V)

Unter dem Protektorat

Sr. Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen findet in

Leipzig 1913

von Anfang Mai bis Ende Oktober die „INTERNATIONALE BAUFACH-
AUSSTELLUNG MIT SONDERAUSSTELLUNGEN LEIPZIG 1913

(E. V.)“ statt, die erste

Welt-Ausstellung

für Bau- und Wohnwesen

Wissenschaftliche Abteilung: Ingenieurbauwesen, Städtebau, Architektur, Arbeiterschutz.

Industrie-Abteilung: Baumaterialien, Baumaschinen, Bauindustrie, Ausstellung von Städten,
Bau-Einrichtungen und -Hygiene, Raumkunst, Turn-, Spiel- und Sportwesen.

Sonderausstellungen: Landwirtschaftl. Bauwesen, Gartenvorstadt Marienbrunn, Krankenhausbau,
Deutscher Werkbund, Kunstausstellung.

Sehenswürdigkeiten: Altstadt Leipzig 1813 zur Zeit der Völkerschlacht, Dörfchen, Erholungs-
park usw.

Auskunft erteilt das Direktorium der „Internationalen Baufach-Ausstellung Leipzig 1913 (E.V.)“

Briefadresse: Internationale Bau-Ausstellung, Leipzig :: : Telegramme: Bauausstellung Leipzig :: :: Telephon Nr. 20280—89.
 
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