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Abb. 160 und 161. Reiseskizzen von Prof. Emil Högg.

Prüfung als Regierungsbaumeister, Von da ab war er sieben Jahre unter Ludwig Hoffmann als
Stadtbaumeister im Entwurfsbureau, zuletzt auch noch als Stadtbauinspektor im Dienste der
Stadt Berlin beschäftigt.

Aus dem durch den Bureaudienst unbefriedigten Sehnen nach selbständiger Be-
tätigung entstanden damals neben einer Reihe von Phantasieskizzen (darunter das
„Kaiserschloß“), in denen er sich mit besonderer Vorliebe mit der Entwicklung des Raum-
gedankens befaßte, die ersten Aufsätze, welche mit festem Griff und in lebendiger
Darstellung schreienden Mißständen zu Leibe gingen („Moderne Rathäuser“ und „Hof-
architektur“).

Gleichzeitig brachte ein Wettbewerb der Berliner Elektrizitäts-Werke einen bedeut-
samen praktischen Erfolg: die Ausführung der großen Bogenlampenträger für den Potsdamer
Platz nach seinem preisgekrönten Entwürfe, der zuerst an Stelle der immer wieder dazu
mißbrauchten Renaissanceformen der Kandelaber und Flaggenmasten eine einfache, sach-
und materialgemäße neuzeitliche Nutzform setzte- Bald folgte die Aufstellung ähnlicher
Masten auf dem Bahnhofsplatze und in der Bahnhofsstraße in Bremen, wohin Högg im Früh-
jahr 1904 als Direktor des Gewerbe-Museums berufen wurde.

Diese anderwärts zumeistmitKunstwissenschaftlernbesetzte Stellung erforderte zunächst
eine außerordentliche organisatorische Tätigkeit: Nutzbarmachen der Sammlungen und der
Bibliothek für die Bedürfnisse der Gegenwart, insbesondere der Gewerbetreibenden, Um-
gestaltung und Ausbau der mit dem Museum verbundenen, bis dahin stark dilettantischen
Unterrichtsanstalt zu einer Kunstgewerbeschule und Angliederung einer kunstgewerblich-
architektonischen Hilfs- und Beratungsstelle mit Zeichenstube, die den Handwerkern, Kunst-
gewerbetreibenden und Industriellen in Stadt und Land mit Rat und Tat, Verbesserung ihrer

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