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Abb. 319. Heinrich Straumer.

Haus Janson in Frohnau.

* :

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Heinrich Straumer.

Kein künstlerischer Beruf ist so von Kampf erfüllt, wie der des Architekten. Nach
dem, was er gestaltet hat, was in Stein und Eisen nach seinem Entwurf ausgeführt worden
ist, werden ihm Ehre und Geltung zugemessen. Aber nur einen kleinen Teil seiner Tage
und seiner Kräfte kann er tatsächlich dem künstlerischen Schaffen weihen. Viele erschöpft
die geschäftliche Hatz, das Haschen um den Auftrag, das an Reibungen reiche Gewirr des
Tagesdienstes, die stete Auseinandersetzung mit Bauherren, Lieferanten, Handwerkern und
Hilfskräften ganz und gar. Nicht wenige müssen, um sich als Künstler zu behaupten, auf
allen geschäftlichen Ehrgeiz, auf alles selbständige Bauen verzichten. Nur sturmbewährte
Kraft- und Kampfnaturen schlagen sich durch, finden den Weg zum Erfolg.

Heinrich Straumer ist ein solcher Streiter von unerschöpflicher Kraft, von zähestem
Arbeitsdrang. Noch nie hat er sich einem Waffengang, den ihm das Leben oder der Be-
ruf gebracht haben, entzogen. Auch mit den künstlerischen Problemen, die an ihn heran-
getreten, hat er sich stets mit grimmigem Eifer herumgeschlagen. Er hat gesiegt. Er fand
die Aufträge, ohne die kein Architekt sich entwickeln kann; seine Werke gelangen ihm
mehr und mehr und seine Marke, die er unbeirrt festgehalten und ausgebildet hat, steht
heute fest.

Über diesen Erfolg kann er sich um so mehr freuen, als er ohne jede Effekthascherei
oder Liebedienerei gegenüber der Masse erreicht ist. Ernste Arbeit und eine herbe männ-

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