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schaffte sie ausführen können, wenn sie ihren Witz
aufbiekhen. Denn das ist ein schlechter Staats-
streich solche Lander in Besitz zu nehmen, aus denen
die rechtmäßigen Besitzer sind verjagt worden, und
sie ihnen vorzuenthalten. — So liebreich dachte
Inncchils von demjenigen,, der mächtig gnug war,
als sie seinen Schutz brauchte; der ihr aber ietzt sehr
verächtlich vorkam, nachdem er Miene machte die
Lander seines Bruders aus immer zu behalten. Die
Königin nahm sich also für, es koste auch was es
wolle, sich den Weg zum Throne wiederum zu bah-
nen und wenigstens unter dem Titel einer Vormün-
derin zu herrschen, da ihr die Gälischen Gesetze
nicht erlaubten sich die Krone aufzusetzen, hierbey
hatte sie ihr Augenmerk auf Lhildench den zweyteu
Sohn Clodowigs gerichtet, an dem sie solche Ei-
genschaften bemerkte, die im Stande waren eine
Liebe in dem Herzen ihrer Tochter zu erwecken und
sie nahm auch mit Vergnügen wahr, daß diese dem
Prinzen nicht abgeneigt war. Unterdessen hatte die
Liebe des Liotarü, die er gegen die Prinzeßin von
dem ersten Augenblicke an empfand, als er sie zu
Gesichte bekam, durch den beständigen Umgang
mir ihr so sehr zugenommen, daß er derselben nicht
mehr zu widerstehen im Stande war. Der Ge-
danke, eine so vollkommne Person dereinst zu besi-
tzen und diesen geliebten Gegenstand durch Anbietung
einer Krone und ihrer väterlichen Lander vergnügt
und glücklich zu machen, war für sein gutes Herz
eine
schaffte sie ausführen können, wenn sie ihren Witz
aufbiekhen. Denn das ist ein schlechter Staats-
streich solche Lander in Besitz zu nehmen, aus denen
die rechtmäßigen Besitzer sind verjagt worden, und
sie ihnen vorzuenthalten. — So liebreich dachte
Inncchils von demjenigen,, der mächtig gnug war,
als sie seinen Schutz brauchte; der ihr aber ietzt sehr
verächtlich vorkam, nachdem er Miene machte die
Lander seines Bruders aus immer zu behalten. Die
Königin nahm sich also für, es koste auch was es
wolle, sich den Weg zum Throne wiederum zu bah-
nen und wenigstens unter dem Titel einer Vormün-
derin zu herrschen, da ihr die Gälischen Gesetze
nicht erlaubten sich die Krone aufzusetzen, hierbey
hatte sie ihr Augenmerk auf Lhildench den zweyteu
Sohn Clodowigs gerichtet, an dem sie solche Ei-
genschaften bemerkte, die im Stande waren eine
Liebe in dem Herzen ihrer Tochter zu erwecken und
sie nahm auch mit Vergnügen wahr, daß diese dem
Prinzen nicht abgeneigt war. Unterdessen hatte die
Liebe des Liotarü, die er gegen die Prinzeßin von
dem ersten Augenblicke an empfand, als er sie zu
Gesichte bekam, durch den beständigen Umgang
mir ihr so sehr zugenommen, daß er derselben nicht
mehr zu widerstehen im Stande war. Der Ge-
danke, eine so vollkommne Person dereinst zu besi-
tzen und diesen geliebten Gegenstand durch Anbietung
einer Krone und ihrer väterlichen Lander vergnügt
und glücklich zu machen, war für sein gutes Herz
eine