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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0038
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in späterer Zeit noch mit voilem Verständnis Inschriften in altem
Alphabete imitierte. Denn während die Beischriften der Yase
noch einern archaischenAlphahete, also jedenfa.Hs voreuktidischer
Zeit angehören, weisen die Fundnmstände des Gefässes und die
Zeichnung der Figuren (rot auf schwarzem Grunde) nach den
Beschreibungen auf spätere Zeit hin (Brunn p. H 9) ') und otfen-
baren dadurch das Alphabet als ein nachgeahmtes. Klein a. a. O.
macht trotz dieser ausdrücklichen Zeugnisse folgende Bemerkung:
)).... die nachlässig gemaiten Bilder sollen aus der Zeit des Verfalles
stammen. Indess weist der paläographische Charakter
der Inschriften bestimmt nach entgegengesetzter Rich-
tung(t. Also der Stil der Zeichnung gilt gleich Null, die In-
schriften AHes!
Auch für dieses Gefäss möchte ich Etrurien als Mutterland
in Anspruch nehmen. Auf einem der Henkel nämlich Anden sich
die Buchstaben APNGE. Falls dieselben nicht eingekratzt, son-
dern aufgemalt sind, worüber ich keine näheren Angaben hnden
kann — jedoch sagt das C. I. G. zu 8287: ))in ansa nomen
scriptumtf etc., de Witte a. a. O.: ))sur une des anses est ecritff
etc., und das Facsimile im Museum Etrusque a. a. O. macht durchaus
den Eindruck gemalter Buchstaben —: so müssen wir annehmen,
dass diese Inschrift mit den anderen zusammen angebracht worden
ist. APNGE aber ist doch wohl der etTuskische Name Arnth
(=i latein. Aruns; Corssen, Sprache der Etrusker, I, p. 269). Das
E am Ende ist wohl, weil der Grieche keinen auf O auslautenden
Namen vertragen konnte, nach Analogie andrer graeko-etruski-

b Museum etrusque de Lucien Bonaparte, Prince de Canino, Viterbe 1829
p. 135, zu Nr. 1500 : "Oe vase ainsi que le precedent (Nr. 1499 = C. I. G.
7580 = Kramer, Styl und Herkunft p. 62; wohl ebenfalls Iiierher gehörig],
dont il est le pendant, etait dans une grotte beaucoup moins profonde
que les autres, et sous laquelle etait un autre rang de grottes; nous n'avons
trouve quc peu d'ipogees doubles comme celui-ei, et nous devons supposer,
que les grottes superieures sont les moinsantiques; ces deuxvases
tant pour la qualite de la terre cuite que pour le vernis et pour le travail
indiquent l'epoque de la deeadence de la peinture sur vase; et les lettres des
inscriptions grossieremcnt peintes en rouge commencent a. s'eloigner de la forme
pelasgique et se rapprochent des caracteres etrusco-latins". de Witte, revue
de philol. I. Serie, II, 1847 p. 496, Nr. LIV: "Les peintures sont d'un dessin
assez grossier qui annonce l'epoque de la decadence«.
 
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