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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0042
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26

ägyptische Monumente erinnernde Beha.ndlung des Bartes und
des Kopfputzes auf der ))kyrenäischen<f Schale pl. 8. Ehenso
verraten deren ägyptische Gesichtstypen wie die Negerphy-
siognomieen pl. V, 41 und 42, der Affe pl. V, 49 und wohl
auch manche der anderen dargestellten Tiere (z. B. pl. V, 16 und
17: Krokodil? pl. V, 43: Ihis?) deutlich den einheimischenUr-
sprung der Gefässe. Und wenn wir hei einer Gruppe der Vasen
auf sicher lokale Entstehung stossen, so sehe ich nicht ein, wa-
rum wir nicht das Gleiche auch für die übrigen Gefässklassen
annehmen, warum wir die melischen und korinthischen Vasen fiir
importiert ansehen sollen.
Die Inschriften der Gefässe kommen hezüglich ihrer Ge-
nauigkeit nicht für uns in Betracht, da sie nicht von den Malern
beigeschrieben, sondern von den weihenden Besitzern eingekratzt
worden sind. Nur zwei, die eine aufgemalt, die andere ein-
gekratzt, sind als Beischriften zu Figuren aufzufassen (pl. NXXIII.
330). Es sind dies die beiden einzigen Inschriften in korinthi-
schem Alphabete. Weiteres ist aus ihnen nicht zu entnehmen.

II. Kapitel.
18. Die Besprechung der Vasengruppen von Kyrene und
Naukratis hat uns etwas von unserem eigentlichen epigraphischen
Thema abgeführt, zu weichem wir hiermit wieder zurückkehren.
Die erste sichere Probe specihsch attischer Vasenmalerei
liegt uns in der Francoisvase*) und den ihr verwandtenGefässen
vor. Wir sind hier, bei attischen Gefässen, zum ersten Male im
Stande, eine etwas genauere Datirung zu versuchen. Vorher halte
ich es jedoch fiir nötig, einige Punkte allgemeinerer Art zur
Sprache zu bringen.
Bei chronologischer Fixierung einer Inschrift haben wir im
wesentlichen unser Augenmerk auf die Veränderungen zu richten,
') Mon. d. I. IV, 54—58; WienerVorlegebl. II, 1—5; fernereCitate bei
Klein, M.-S. p. 37, zu denen noch Brunn, Probleme § 17 zu fügen ist.
 
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