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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0049
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setzung dei Insel ctuich attische Kleiuchen (0!. 87, 2) die dorische
Mundart herrschend ivar (Kiichhotf p. 114). Die örtliche Nähe
Athens macht den Vertrieb doitigen Geschiries nach Aigina ei-
kläilich. Vgi. Heiod. V, 88. Warum ivii aber das Tanagräer
Gefäss mit Furtwängler und Löschcke (im Text zur Pubiikation)
als attisch betiachten sollen, sehe ich nicht ein. Die Inschrift
ZV3Z33 *1 kann so gut böotisch, wie attisch sein, und dass in
Tanagia eine grosse Thonindustiie blühte, beweiscn aussei dei
späteien Tenakottenfabiikation und dei stiiistisch in sich abge-
schlossenen Giuppe dei böotischen Vasen maleiischen Stiles (Du-
mont-Chaplain, lcs ceiamiques de 1a Grece piopie, pl. 11—18, und
Heilin 2932—38) noch manche andere Umstände. Sollen wii etwa
die Tanagiäei Gefässe ältesten Stils (Jahib. d. I. 1887, Taf. II)
füi impoitierte Waaie halten? Wiiide feinei Teisias, ein Töpfei
des 6. Jahrh., dessen Gefässe bisher nui in Tanagia zum Voi-
schein gekommen sind, sich mehifach HA^ENAiO^ nennen,
wenn ei nicht eben ausseihalb Athens gelebt hätte? Klein (M.-S.
p. 212) hebt ausseidem nachdriicklich heivoi, dass ))die Foimen
seinei Gefässe, die ganz aus dei Weise attischei Fabrikation heiaus-
fallen, deutlich auf böotische Einüüsse weisen <(. Und scheidet
nicht IHein (p. 30 f.) sehi mit Recht eine Giuppe aichaischei
böotischei Vasenmalei aus?^ Dei Name Theozotos ist ein in
Böotien bekanntei (vgl. I. G. A. 157); dei Name des Maieis
Gamedes, dessen beide Gefässe zudem aus Tanagia und Thespiae
stammen, miisste wegen seinei dorischen Foim in Athen auffallen.
Fuitwänglei eikennt alleidings selbst eine böotische Gattung an
(2116—22 und 4019—20) j)wegen gewisser Eigenthümlichkeiten
von Technik und Stiht (zu Nr. 2121). Ei hält offenbai — abge-
schen von den paläographisch unzweideutig als böotisch gekenn-
zeichneten Gefässen — nui die rohe und gewöhnliche in Böotien
gefundene Thonwaare fiir lokaies Fabiikat: aber ist daneben nicht
auch sehi gut die Pioduktion feineien Geschines nach dein
Mustei des beiiihmten attischen denkbai? Den s.-f. Fiagmenten
aus Eleusis (^Gpip doy. 1885, yrii'. 9, 12 und 12a) z. B., die ich
zwai kaum fiii echtaichaisch halten möchte, muss doch Fuit-
**) Wenn schon ich das Gefäss des Theozotos aus Vulci (El. cer. III, 84)
niclit für echt altcrtümlicli halten hann.


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