Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0051
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
35

dabci aber die Giundiage pbilologischer Methode, die Kritik, die
Unterscheidung von Falscbcm und Echtem, aus den Augen ver-
liert. Der Berliner Katalog giebt die genauen Inschriften. Die
Sprache derselben soll die attische sein. Ich iibergehe die un-
wesentlicherenMängel, wiedieVerschreibungenin B E(()]AI^TO
und KQVE^AIO^ fiir KQVt'E/^O^, dann die Bsinnlosen In-
schriftentf der Riickseite (Furtwängler). Die Hauptschwierig-
keiten liegen in derFoim ABEV^ und dem KQ in KQVE^NIOL
Kaibel und nach ihm Löschcke halten unter Zustimmung von
v. Wilamowitz ^ und Q fiir Buchstaben des korinthischen Al-
phabetes; im ersten Namen sei die dorischeForm z/edg beabsichtigt.
t) Dem Vasenmaler hat eine gleichartige Darstellung als Vorlage
gedient, auf der die Götternamen in dorischem Dialekt und AI-
phabet geschrieben waren. Der attische Künstler setzte die ihm
geläuügen Namen in sein heimisches Alphabet um, behielt aber,
um ganz sicher zu gehen und ja nicht zu wenig zu bieten, einige
seltenere dorische Buchstabenfonnen neben den attischen beiff
{Löschcke p. 110). Löschcke sucht diese ihm selbst scheinbar
etwas zu weitherzige Auffassung Kaibel's durch drei Analogien
wahrscheinlich zu machen. Auf der der gleichen tyrrhenischen
Kategone angehörigen Amphora Mon. d. I. VI, 50, 3 (— Ka-
talog Campana IV—VII, 1081, nach Brunn wahrscheinlich aus
Caere), meint er, sei mit IAEV^ Nursprünglich die dorische
Forin z/iüg beabsichtigt und I sei nur äusserlich von dem at-
tischen Kopisten beigefiigt wordenff. Das auffallende A in
AEKDVAO^ der Miinchener tyrrhenischenVase Nr. 124 (=Ger-
land A. V. 223) erklärt er üdureh die Annahme, dass der Maler
eine korinthische Vorlage kopirte, auf der die linksläuüge Form
des = rU einem /V allerdings zum Verwechseln ähnlich wam.
Das MAOO^O^ endlich der nchalkidischenff, von uns aber aus
dieser Gruppe ausgeschiedenen Vase München 125, das man ge-
wöhnlich MAOO^O^ liest, habe auf der Vorlage A^^OO^O^ aus-
gesehen. «Das M war fiir den Vasenmaler nach dem vierten
Strich zu Ende, doch fiigte er gewissenhaft die beiden folgenden
hinzu, da seine Vorlage sie bot. tf Ich habe die Löschcke'schen
Erklärungsversuche ausführlich wiedergegeben. Ist es notwendig,
sie zu widerlegen? Die einzige wirkliche Analogie zu unserem
Fall ist das IAEVL das aber, da es sich ebenfalls auf einer
3*
 
Annotationen