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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0056
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fach wiederkehrt, ist echt attisch, das fehiende i in HE(j)A^TO^
(XIII) und das üherhüssige in OiMiO! (I) ohne Bedenken. Dieses
Resultat stimmt durchaus zu den Beobachtungen, die wir bei
den früher besprochenen echt griechischen Kategorien gemacht
haben.
18. Ehe ich jedoch zur Vergleichung eine Auswahl von In-
korrektheiten italischer s.-f. Vasen gegenüberstelle, wird es not-
wendig sein, einen Blick auf die streng-rotf. VasenmaleTei in
Griechenland zu werfen. Auch hier verdankt der grössere Teil
der Gefässe einer späteren, nach tektonischen Principien arbeiten-
den Zeit seine Entstehung. Wie bei den späteren s.-f. Vasen aus
Griechenland bin ich auch bei dieser Gruppe noch nicht im
Stande, ausfiihrlich und nach allen Seiten hin ihren Unterschied
von den italischen streng-rotf. Gefässen darzulegen. Zunächst
muss ich sogar das Zugeständnis machen, dass in Griechenland
Gefässe sich gefunden haben, die stilistisch durchaus nicht von
den italischen streng-rotf. verschieden sind; kennen wir ja selbst
eine kleine Reihe, die die Signaturen bekannter italischer Vasen-
maler trägt. Wir haben über diese Gruppe noch später zu han-
deln (vgl. §§. 82—84.) Es tritt ihr aber auf griechischem Boden
eine zum mindesten gleich starke Klasse tektonisch rotüg. Vasen
gegenübeT, die sich bestimmt unterscheidet. Auch zu ihrer Er-
kenntnis kann ich zunächst nur das Emptinden, nicht den Ver-
stand anrufen. Als Beispiel nenne ich die Lekythos Benndorf
23, 2 (= Heydemann 5, 2), welcheT eine grössere Reihe von Ge-
fässen der Berliner Sammlung eng verwandt ist z. B. 2253 — 55).
Wenn wir uns über den Unterschied dieser speciüsch attisch-
tektonischen von der italisch-tektonischen Gruppe klarer werden
wollen, so werden wir gut thun, der Bemerkung Brunn's zu ge-
denken, dass ))die mit einer wahrscheinlich metallenen Feder ge-
zogenen Linien und Umrisse (der tektonischen Vasen) nicht aus
freier Hand ausgeführt sind, sondern unter Beihilfe eines mecha-
nischen Instruments, einer Art Kurvenlineals, wie es wohl heute
noch bei architektonischen Zeichnungen angewendet wird. Durch
dieses Verfahren wird eine grosse Sauberkeit, Reinheit und
Schärfe der einzelnen Linien erreicht, in dem mathematischen
Element des Verfahrens liegt etwas Konservatives, was vor Aus-
artung, Nachlässigkeit und unsicherem Schwanken bewahrt, während
 
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