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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0069
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i%^og zu 7T(xp<%i'Etog giebt, waium uicht ebenso von AaAog zu
AciAetog? Mehr derartige Beispiele bei Pape, etymolog. Wörter-
buch, p. 97 tf. Also auch hier mit grosser Wahrscheinlichkeit
nacheuklidische Zeichen auf einem s.-f. Geiasse.
Das Gleiche gilt meines Erachtens fiir die vielberufene
Würzburger Phineusschale (Mon. d. I. X, 8; Wiener Voriegebl.
C, VIII, 3; Vulci). Die leserlichen Inschriften derselben lauten:
AR . . . . (nrvtut)
(^) . . . THI
KAAAtS!
HOPA .
ERtXOn
Um eine Erkläiung fiir die ionischen Zeichen des scheinbar
so altertümlichen Gehisses zu gewinnen, hat man sich in neuerer
Zeit sogar bis an die Ivüsten Kleinasiens verirrt und seinen Ur-
sprung in Milet mit vieler Gelehrsamkeit zu erweisen gesucht
(v. Duhn, Festschrift zur Uegriissung der Karlsruher Philologen-
Versammlung 1882 S. 109 ff., unter Ueistimmung von Klein,
Euphronios, p. 73, Anm. 1). Aber wozu nach den Sternen greifen,
um Licht anzuzünden? Was wissen wir denn sonst yon Vasen-
malerei auf kleinasiatischem Hoden oder gar in Milet? Sehen
wir uns nur einmal das llild genau auf seine künstlerische Er-
scheinung hin an! Ist dasselbe denn auch nur von einem Hauche
archaischen Geistes durchweht? Wir kommen weiter unten
(§§ 40 und 41) noch ausfiihrlicher auf die starke Hetonung des
landschaftlichen Elementes zu sprechen, die der Sitte archaischer
Kunst vollkommen widerstreitet. Aber hat denn etwa auch die
Stellung der im Bade kauernden Nymphen, das vorsichtige Heran-
schleichen der liisternen Silene oder der vor dem Gespanne des
Dionysos hüpfende Gesell Verwandtes in wirklich altertümlicher
Kunst? Dann beachte man auch die Aaue und iveichliche Zeich-
nung, die bei dem Gespanne des Gottes, wenn wir ehrlich sein
wollen, in Schmiererei ausartet, und vergleiche sie dann mit der
klaren, präcisen und energischen Linienfiihrung auf echt-archai-
schen Vasen, wie etwa den korinthischen oder attischen Pinakes.
Lmnn hat dies bereits vor mehr als 20 Jahren in einem Artikel
des Uull. d. I. (1865, p. 50 ff.) ausfiihrlicher auseinandergesetzt.
Wir dürfen meiner Ansicht nach keinen Augenblick darüber
 
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