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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0076
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fässe seien aus späteier Zeit: wie erklärt sich dann Kiein das Vor-
kommen voreukiidischer Zeichen am Bauche der Gefasse? Und
giebt denn Klein mit diesen Worten nicht deutlich die Ent-
stehung der Vasen in späteTer Zeit zu? Wenn die Lekythen
später sind, so sind die Gefasse, welche die eingekratzten Marken
tragen und sich dadurch a!s zugleich gefertigt erweisen, doch
ebenfalls später.
Aher wozu den Streit? Gehen uns die Gegner doch selbst
einen Ueweis an die Hand, der unanfechtbar ist und die Urunn-
schen Verdachtgründe voil und ganz rechtfertigt. Zu Nr. 2188
der Berliner Sammlung (Vulci, streng-rotf.), das am Bauche drei-
mal die Inschrift KAbO^ in voreuklidischen Buchstaben trägt,
bemerkt nämlich Furtwängler: "Untcn ist eingekratzt in den nicht
mehr ganz weichen, doch nochhalbhartenThonund jedenfalls
gleichzeitig mit der Verfertigung die Inschnft:
AYAtA MEIA : t : E
AErAS:TtAES: : K : I
Welchen Ausweg wird man nun jetzt ergreifen, um die Ent-
stehung der Gefässe in archaischer Zeit nicht preisgeben zu
müssen? Von den Gegnern der Brunn'schen Vasenprobleme dürfen
wir wohl zunächst eine Erkiärung dieseT paläographischen WideT-
sprtiche erwarten; bis dahin mag es gestattet sein, die Beweis-
kraft ihrer Gegengründe in Zweife! zu ziehen.

III. Kapitel.
26. Zu den epigraphischen Verdachtgründen fiige ich eine
Reihe stilistischer Merkmale, die auf spätere Zeit hindeuten.
Eine klcine ZusanunensteOung von Beobachtungen, die sich bei
längerem Studium der Vasen mir ergeben haben. Wie viel ich
dabei meinen eignen Augen, wie viel den Anregungen oder
direkten Mitteilungen meines verehrten Lehrers, deren Verötfent-
üchung er mir gütigst gestattet hat, zu verdanken habe, bin ich
selbst nicht mehr genau zu scheiden im Stande. Jedoch habe
 
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