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blüte an dei würdevollen Daistellung des Dionysos festhielt, zeigt
die henliche Peiuginei Amphoia Mon. d. I. VI u. VII, 70 (-
Haumeistei s. v. Dionysos, p. 441, Abb. 491)J)
Aus den gleichen künstleiischen wie allgemeineien Eiwä-
gungen eischeint mii auch die Daisteilung des tiunkenen Hephäst
bedenklich, wie wii sie häußg auf stieng-iotf. Gehissen ßnden
(z. H. El. cei. I, 41; Mus. boib. III, 53; und etwas fieiei Millin,
peintuies de vases antiques I, pl. 9 = Gal. myth. 83, 336). Auf
dei Fiancoisvase leitet ei ohne eine Spui von Tiunkenheit auf
seinem Maultiei; ebenso ist Dionysos doit duichaus nüchtein.
28. Man muss hiei, wie mii scheint, sehi wohl zwischen den
Daistellungsgebieten dei Poesie und dei bildenden Kunst scheiden.
Die Dichtung schöpft beieits in den ältesten Zeiten aus dem vollen
Schatze dei Sage und des Lebens ungehindeit ihie Stotfe, die eist
Jahihundeite spätei aus lein künstleiischen und andeien noch tiefei
liegenden Giünden im Beieiche dei daistellenden Kunst in Ei-
scheinung tieten können. Schon Homei eizählt veilockend genug
von dei Liebe des Kiiegsgottes zui goldnen Aphiodite: abei wo tindet.
sich ein Kunstdenkmal aus altei Zeit mit dei Daistellung diesei
schönen Sage? Sappho und Anakieon sangen im 6. Jahih. ge-
wiss in bestiickenden Tönen von dei Allgewalt und dem Zaubei
dei Liebe: abei düifen wii Scenen allgemeineien eiotischen In-
halts auf aichaischen Kunstweiken suchen ? Und wenn wii sie
ünden, wie auf manchen s.-f. Vasenbildein (Luynes, vases peints,
pl. 15; Fioielli, monumenti antichi posseduti dal Conte di Siia-
cusa 1853, Puntata seconda, p. 8)-), müssen wii da nicht eben
die Spuien einei jüngeien Zeit eikennen?
h Deshalb glaube ich auch — abgesehen von den stilistischen Gründen,
die Brunn, tekt. Stil I, 299 ff., geltend gemacht hat —, dass die "melischen
Terrakotte aus Attika A. Z. 1875, Taf. 15, 2 (= Baumeister s. v. Dionysos,
p. 433, Abb. 481) aus späterer Zeit stammt, Ein schiver bezechter Gott, der,
da er sich selbst nicht mehr auf seinem Esel halten kann, von seinem Beglei-
ter gestützt werden muss, im Beginne des 5. Jahrhunderts'?
-) Lekythos rcon hgure nere in fondo giallo: Venere nuda in piedi con
lo specchio od altro in una mano, in atto di conversare con un erote seduto,
che ha grandi ale e gli porge il pomo." Hier sprechen ausserdem die Fund-
notizen deutlich für spätere Entstehung: die Vase wurde gefunden neben zwei
Reliefs ganz freien Stils (Taf. II, 1—2), Gefässen "con vernice nera e ßgure
gialle" und einer Münze mit der Aufschrift NEOrOAITEQN.
blüte an dei würdevollen Daistellung des Dionysos festhielt, zeigt
die henliche Peiuginei Amphoia Mon. d. I. VI u. VII, 70 (-
Haumeistei s. v. Dionysos, p. 441, Abb. 491)J)
Aus den gleichen künstleiischen wie allgemeineien Eiwä-
gungen eischeint mii auch die Daisteilung des tiunkenen Hephäst
bedenklich, wie wii sie häußg auf stieng-iotf. Gehissen ßnden
(z. H. El. cei. I, 41; Mus. boib. III, 53; und etwas fieiei Millin,
peintuies de vases antiques I, pl. 9 = Gal. myth. 83, 336). Auf
dei Fiancoisvase leitet ei ohne eine Spui von Tiunkenheit auf
seinem Maultiei; ebenso ist Dionysos doit duichaus nüchtein.
28. Man muss hiei, wie mii scheint, sehi wohl zwischen den
Daistellungsgebieten dei Poesie und dei bildenden Kunst scheiden.
Die Dichtung schöpft beieits in den ältesten Zeiten aus dem vollen
Schatze dei Sage und des Lebens ungehindeit ihie Stotfe, die eist
Jahihundeite spätei aus lein künstleiischen und andeien noch tiefei
liegenden Giünden im Beieiche dei daistellenden Kunst in Ei-
scheinung tieten können. Schon Homei eizählt veilockend genug
von dei Liebe des Kiiegsgottes zui goldnen Aphiodite: abei wo tindet.
sich ein Kunstdenkmal aus altei Zeit mit dei Daistellung diesei
schönen Sage? Sappho und Anakieon sangen im 6. Jahih. ge-
wiss in bestiickenden Tönen von dei Allgewalt und dem Zaubei
dei Liebe: abei düifen wii Scenen allgemeineien eiotischen In-
halts auf aichaischen Kunstweiken suchen ? Und wenn wii sie
ünden, wie auf manchen s.-f. Vasenbildein (Luynes, vases peints,
pl. 15; Fioielli, monumenti antichi posseduti dal Conte di Siia-
cusa 1853, Puntata seconda, p. 8)-), müssen wii da nicht eben
die Spuien einei jüngeien Zeit eikennen?
h Deshalb glaube ich auch — abgesehen von den stilistischen Gründen,
die Brunn, tekt. Stil I, 299 ff., geltend gemacht hat —, dass die "melischen
Terrakotte aus Attika A. Z. 1875, Taf. 15, 2 (= Baumeister s. v. Dionysos,
p. 433, Abb. 481) aus späterer Zeit stammt, Ein schiver bezechter Gott, der,
da er sich selbst nicht mehr auf seinem Esel halten kann, von seinem Beglei-
ter gestützt werden muss, im Beginne des 5. Jahrhunderts'?
-) Lekythos rcon hgure nere in fondo giallo: Venere nuda in piedi con
lo specchio od altro in una mano, in atto di conversare con un erote seduto,
che ha grandi ale e gli porge il pomo." Hier sprechen ausserdem die Fund-
notizen deutlich für spätere Entstehung: die Vase wurde gefunden neben zwei
Reliefs ganz freien Stils (Taf. II, 1—2), Gefässen "con vernice nera e ßgure
gialle" und einer Münze mit der Aufschrift NEOrOAITEQN.