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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0102
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einem phantastischen Wesen in giiechischer Kunst crst auf Skopas
zurtickgeht. Ich ziehe deshalh vorläufig die Echtheit der zahl-
reichen s.-f. und streng-rotf. Vasen mit der Darstellung von See-
pferden (z. B. Overheck, Her.-Gall. VII, 4 ; Gerhard A. V. III,
178 u. 179 und viele Beispiele im Münchner und BerlineT Kata-
log) in Zweifel.
46. Noch einige andere Bedenken künstlerischer Art seien
hier kurz zur Sprache gebracht.
Widerspricht nicht der Reiz der nackten Rückenansicht, die
wir mehrfach auf älteren Vasen (z. B. Wiener Vorlegebl. V, 1;
VIII, 1; VIII, 6; D, 5; A. Z. 1878, Taf. 11) ünden, der Strenge
und Einfachheit archaischer Kunst? Brunn macht mich auf den
Herakles des Apelles (Plin. 35, 94) aufmerksam, welcher darge-
stellt war ))aversus, ut, quod est difücillimum, faciem eius ostendat
verius pictura quam promittat.« Man vgl. die von rückwärts ge-
sehenen Gestalten der ücoronischen Cista. Furtwängler wird des-
halb gut thun, die Datierung der Berliner Schale des Aristophanes
und Erginos (2531; WienerVorlegebl. 1,5), woPorphyrion, aller-
dings durch den Schild halb verdcckt, vom Rücken gesehen wird,
zwischen die Jahre 440—400 oder nach seiner neuerlichen Ansicht
noch höher hinauf noch einmal ernstlich in Erwägung zu ziehen.
Bei der s.-f. Lekythos StackelbeTg, Gr. d. Hell. XI, 1 -
Overbeck, Her.-Gall. XVI, 13 erinnert mich Brunn, dass in der
Gestalt der linksstehenden Amazone der Chiasmus der Glieder
durchgefrihrt ist, welcher sich in hoher Kunst zuerst hei der Tux-
schen Bronze ündet. Diese setzt Friederichs-Wolters (Nr. 90) etwas
später als die Aegineten, also um 470, an.
Dic Erscheinung, dass Thiere, welche eine Gottheit im Kampfe
unterstiitzen, von derselben losgelöst auftreten, finden wir ausser auf
ältesten im Aktionsschema dargestellten Götterbildern und in dem
früharchaischen Giebel des Schatzhauses der Megarer zu Olympia
zuerst auf den Friesreliefs des Tempels in Priene (Overbeck, Plastik
II, p. 102). In dieselbe Zeit setze ich aus diesem Gründe auch
das Gefäss Fröhner, choix de vases Grecs pl. 5 (= Musees de
France pl. 6; ))schöner Stil, ältere Hälftett), wo eine Schlange dem
Dionysos beisteht, ferner die Vase Heydemann, Gigantomachie
auf einer Vase aus Altamura (6. hall. Winckelmannsprogr. 1881),
wo neben Zeus der Adler, neben Dionysos der Panther auftritt,
 
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