Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0105
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
89

wiid sicheilich kein Unbefangenei voi die Mitte des 4. Jahih.
setzen wollen; auf Giund des Bildes dei Yoideiseite abei, welches
wegen dei stieng-lineaien Falten im Chiton des Dionysos noch un-
geiahi dei xälteien Hälfte des schönen Stilest; angehöit, muss natüi-
Hch auch die Rückseite um hundeit Jahie hinaufiücken! b
48. Den gleichen stilistischen Dishaimonien begegnen wir
endlich auch auf den Rhyta und den ihnen veiwandten Ge^ssen.
Biunn (Ceitosa p. IC8) täuscht sich, wenn ei es füi Hallgemein
angenommenf; hält, ndass sie zu den Eizeugnissen dei späteien
Entwicklung dei giiechischen Keramik gehöien". Auch hiei hat
man den tektonischen Chaiaktei dei Gefässe zu veikennen vei-
mocht; vgl. z. B. Fuitwängler im Beilinei Katalog; Tieu, 35.
Beiliner Winckelmannspiogr. 1875, p. 7; Blümnei, Kunstgeweibe
im Alteitum I, p. 71 (= Wissen der Gegenwait XXX). Man
wird auch in Zukunft dei Biunnschen Ansicht wideispiechen
und ebensowenig dei Stimme Sempeis Gehöi geben, die abei in
deiartigen Fragen doch veinommen zu weiden veidiente (Stil ^II,
p. 47): xEigentümliche, wohl mehi laffinieit aichaistische
als wiiklich natuiwüchsig uispiüngliche Einfachheit in dei An-
wendung der ungemischten Tiichteiform offenbait sich in dem
Tiinkhoin mit duichlöcheitei Spitze, dem sogenannten Rhyton.tf
Auf einige Fragen düifen wir abei wohl die Gegnei um Antwoit
bitten. Wenn die Gefässköpfe, die wii besitzen, wiiklich aus
aichaischei Zeit stammten, waium zeigt sich da in der foimalen
Duichbildung dei Gesichtei so gut wie keine Weiteientwicklung?
Wieso kommt es, dass wir Köpfe mit malerischen Bildein haben,
die solchen mit stieng-iotf. duichaus entsprechen? Und eignet
sich übeihaupt lealistisch fieie Duichbildung des Kopfes fiii sei-
nen Zweck als Gefäss? Seine tektonische Bestimmung verlangt
eben auch tektonische Behandiung. Deshalb ist die Verwendung
maleiisch fiei ausgefühitei Statuetten zu Trinkgefässen meinem
Emphnden nach duichaus unstilgemäss. Doch veimag ich geiade
') Sehr interessant und lehrreieh ist dcr Vergleieh dieser in S. Maria di
Capua gefundenen Schale mit dem von Maxim. Mayer, Giganten und Titanen,
Taf. II soehen veröffentlichten grösseren Orvietaner Gefässe, das offenbar in
der gleichen Fahrik gefertigt ist. Die Maler benutzten die gleiche Vorlage,
Modellterrakotten oder Zeiehnungen, modihcierten aber je nach der Form des
Gefässes die stilistische Dchandlung der Figuren.
 
Annotationen