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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0117
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10t

Abei die Kiaft und Behairlichkeit des giiechischen Wesens
wuide duich diese Niedeilageu nicht gebiochen. ))Die samni-
tischen Schaaien eifullen einen unveihältnisinässig weiten Raum,
den sie ganz sich zu eigen zu machen keineswegs bedacht sind;
die giösseien Giiechenstädte, Taient, Thuiii, Kioton, Metapont,
Ileiakleia, Rhegion, Neapel, wenngleich geschwächt und öfteis
abhängig, bestehen foit, ja selbst auf dem platten Lande und in
den kleineien Städten weiden die Hellenen geduldet, und Kyme *)
z. B. (420 v. Chi. eingenommen), Poseidonia, Laos, Hipponion
blieben, wie die giiechische Küstenbeschieibung von 336 und die
Mtinzen lehien, auch untei samnitisehei Henschaft noch Griechen-
städte. So entstanden gemischte Bevölkeiungen, wie denn nament-
lich die zwiespiachigen Biettiei aussei samnitischen auch helle-
nische Elemente und selbst wohl Uebeireste dei alten Autochthonen
in sich aufnahmen; abei auch in Lukanien und Kampanien
müssen in mindeiem Grade ähnliche Mischungen stattgefunden
haben. Dem gefähilichen Zaubei dei hellenischen Kultui konnte
auch die samnitische Nation sich nicht entziehen, am wenigsten
in Kampanien, wo Neapel fiiih mit den Einwandeiein sich auf
fieundlichen Veikehi stellte und wo dei Himmel selbst die Bai-
baien humanisieite. Nola^), Nuceiia, Teanum, obwohl rein sam-
nitischer Bevölkeiung, nahmen giiechische Weise und giiechische
Städteveifassung an. Die kampanischen Samnitenstädte begannen
Miinzen zu schlagen, zum Teil mit griechischei Aufschiift, Capua
waid duich Handel und Ackeibau dei Grösse nach die zweite
Stadt Italiens, die eiste an Ueppigkeit und ReichtuniK (M. 352 f.).
So gewinnt geiade in diesei Epoche das hellenische Wesen, wenn
auch politisch bedeutungslos gewoiden, duich seine höheie und
reifeie Kultur entscheidende Einwiikung auf die samnitischen
Erobeiei.
Dei eineute Wechsel dei Regieiung fiihit keine Veiändeiung
in diesen Verhältnissen heibei. Dei Siegeszug der hellenistischen
Civilisation, die aus dem engen Rahmen einer lokal-hellenischen

*) Vgl. Stmbo p. 243: ö,tttog tf en ookeint rroA^tt Toö 'Liy.y.tyxt-
xoö xöor,Moo xci TMf )to,ttt,tttort, und dMu Beloeh, p. 151, Anm. 20: oGeht
natürlich auf die Zeit der Quelle Strahons, nicht Strahons selhst."
^) Vgl. Dionys. Hal., exc. de leg. L. XV, 5: AtoAKyot.tuyötl'yt:
Toö? "L*^^ty)'ff^ tttrTrtt^ottrEC.
 
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