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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0123
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107

55. So stehe ich denn nicht an, die Vei'feitigung dcr Haupt-
masse dei* sicilischen Gefässc in die Zeit von 240-—215 zu vei-
setzen; mit kurzei Unteihiechung mag sie dann vielleicht imn
210 an dieFolgezeit hinduich vonNeuem hetiiebenivoiden sein.
Dei späte Beginn dei Fabrikation in Sicilien eikläit die veihält-
nismässig geiinge Anzahl dei doit gefundenen Gefässe s.-f. und
stieng-iotf. Zeichnung. Im 3. Jahih., untei dei Henschaft dei
JttHsxTrog, wiid ahei auch dei Ionismus der Inschiiften be-
gieiflich, dei bei den politischen Veihältnissen Siciliens im fiinf-
ten Jahihundeit uneikläilich sein ivüide. i)In Betielf dei natio-
nalen Bestandteile Siciliens in diesei Zeit kann man mit Wa.hr-
scheinlichkeit behaupten, dass iibeiall die hellenische Ivultui zu-
und die hellenische Bevölkeiung almahm « (H. II, 298). Dieselben
Verhältnisse wie in Ivampanien: Mischung dei mannigfaltigsten
nationalen Elemente; Uieinwohnei, Hellenen, Kaithagei, oskisch
spiechende Italikei und als letzte iibeihutende Völkeiwelle die
Legionäie Roms hinteilassen ihie Spuien auf der Insel (H. II,
245); aber alle veieinigen sich untei dei Henschaft hellenischei
Bildung, hellenischer Spiache und Sitte.
Die Fundoite dei Gefasse wideispiechen nicht dei von uns
gegebenen Datierung. Jahn (Einl. p. XXIX tf.) fühit als Stellen,
wo s.-f. und stieng-iotf. Vasen zu Tage gekommen sind, die Oite
Syrakus, Akiai, Leontinoi, Kamaiina, Gela, Akragas und Selinus
an. Von dei Existenz dei viei eistgenannten Städte haben wii
noch aus 'römischer Zeit durch Inschiiften und litteraiische Nach-
richten Kunde (vgl. Pauly, Realencyclopädie untei den einzelnen
Namen). Gela ist, wie dei Herausgeber des C. I. G. zu III, 5475
auf Giund von Plin. N. II. III, 14, Ptolemäus und dei Peutingei-
schen Tafel nachweist, nach seiner Zeistörung duich Phintias von
Agiigent (277 v. Chr.) wiedei hergestellt woiden. Auch Agiigent
hat nach dei Einnahme durch die Römei (210 v. Chr.) weitei
existieit; 179 v. Chr. veimehrte Rom die zusammengeschmolzene
Bevölkeiung durch neue Ansiedlei. Nui bei Selinunt müssen
wii eine Ausnahme machen. Dieses wuide 249 v. Chi. von den
Karthagein gänzlich zeistöit, seine Einwohnei nach Lilybäum
veiphanzt. Noch zu Strabons Zeit, am Ende des eisten voichrist-
lichen Jahihundeits, wai die Stadt veiödet. Die hiei gefundenen
zahlreichen ))Lekythoi von alteitiimlicher Maniei« (Jahn, p. XXXIII)
 
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