Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
112

Vasen beweisen, d^ss auch doit die gTiechische Spiache sich nicht
fiei von lömischer Einwirkung erhalten hatte.
Die Vernachlässigung der Aspiration ist ein charakteristisches
Kennzeichen der oskischen und friihrömischen Sprache. Dass
auch das kampanische und siiditalische Griechisch von diesen Ein-
fhissen nicht unheriihrt hlieh, zeigt die eingekratzte Inschrift einer
nolanischen Fhiale (C. I. G. 8t 12 — Jahn, Einl. p. CXXX,
Anm. 977):
FITAAAiFXVT,
die wohl richtig als dyn (^i)) gelesen wird, und die einge-
kratzte Gefässinschrift
^W^MONOIAX
(= Xdpcaydg et.nt; früher im Besitz von Carelli in Neapel, also
von einem italischen Getasse; C. I. Gr. 8338 = Jahn, Einl. p. CXXIX,
Anm. 965 = Kramer, Styl und ELerkunft etc. p. 211, Anm. 1).
Die Attiker dagegen waren wegen ihrer Vorliebe fiir den Hauch-
laut im Altertum als dKnwrcd hekannt (Jahn, Einl. p. CLVII,
Anm. 1097), und die erhaltenen Inschriften hestätigen die Be-
rechtigung dieses Beinamens. Wegfall der Aspiration im Atti-
schen Rndet sich nur auf ganz vereinzelten Beispielen, die sich
durch Metathesis der Aspiration erklären (Meisterhans p. 36);
z. B. für XoAx/g für /vod/A'. Oder man hat, wie in
npxe/Mcapog für Moxia/fojoog, den Beginn zweier aufeinanderfol-
gender Silben mit einem Hauchlaut vermeiden wollen. Einzig
auffallend und wohl auf ionische oder dorische Sprechweise zu-
rückzuführen ist die einzelnstShende Form xtTtw fiir %tTtuy. Der
von Jahn, Dichter auf V.-B., p. 748, Anm. 154 angeführte attische
Grahstein EYrO^PYNH (für EY^PO^YNH; Bull. d. I. 1858,
p. 180, Nr. 27 = C. I. A. III, 3171), zu dem sich noch C. I. A.
111, 3172: EYCPO^YNH (aus dem Piräus) fügen lässt, liefert
nur eine Bestätigung unserer Ansicht, da der eine wie der andere
aus römischer Zeit stammt. Auch im ionischen, dorischen, äoli-
schen und höotischenDialekte (Ahrens, de dial. Dor. p. 82; Meister,
griech. Dial. I, p. 117, 120, 260 etc.), auf melischen und theräi-
schen Inschriften (I. G. A. 412, 449, 451, 452) hndet sich ver-
einzelt der Gebrauch der Tenuis für die Aspirata; doch ist die
Anzahl der Prohen zu gering, um für die Vasen maassgebend zu
 
Annotationen