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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0152
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üpei' maiia teiras, ultio citi'o« ausgeführt wuiden (Plin. 35, )61)
und mannigfache Dichterstellen ihren Ruhm bezeugen (Citate bei
Beloch, Kampanicn, Register s. v. Vasen, kampanische)? Die
Erwähnung dieser Thatsachen geniigt auch zur Beseitigung des
Einwurfes, dass die zur Fabrikation nötigen Thonlager in Kam-
panien gefehlt haben; für Sicilien sei ausserdem auf die in spä-
terer Zeit dort bkihende Terrakottenfabrikation hingewiesen (vgl.
auch EEolm, Gesch. Sic. I, 306 .
Wenn ferner Sicilien seine Vasen wie Etrurien und Kam-
panien aus Athen bezogen hätte, so wäre es doch anzunehmen,
dass wir hier den nämlichen Künstlernamen wie dort begegneten.
Aber bis jetzt kennen wir aus Sicilien nur eine Vase des Talei-
des (Klein, M.-S., 46, 1 und eine des Nikosthenes (a. a. O. 61, 28),
beide in Agrigent gefunden. Diese müssen allerdings auf dem
Wege des Exports dorthin gekoinmen sein -— falls iiberhaupt die
Fundangabe richtig ist. Das kann uns aber für die anderen Va-
sen nicht binden. Von den Hauptschalenmalein z. B. ist keiner
in Sicilien veitreten, wie denn überhaupt die Schale eine dort
selten voikommende Form ist (Jahn, Einl. p. XXXIII . Zur Er-
klärung dieser Thatsache könnte doch nur die Annahme dienen,
dass es in Athen besondere Fabriken gab, die ausschliesslich sici-
lische Exportwaare herstellten. Dieser Ausweg ist an sich schon
gezwungen; und warum sollten z. B. die Meister der Blütezeit
nicht auch für die Sicilier gearbeitet haben, die doch als stamm-
verwandte Hellenen gewiss rnehr Empfänglichkeit für die Pro-
dukte attischen Geistes hatten, als die pingues et obesi Etrusci?
Hier kommt uns auch eine von Jahn, Einl. p. XXXI citierte,
bisher aber, soviel ich sehe, nicht beachtete Notiz über die Auf-
findung eines Vasenofens in Gela (Terranuova) zu stabten. Im
archäol. Intelligenzblatt der halleschen allgem. Litt.-Ztg. 1836,
Juli, Nr. 34, p. 283 berichtetnämlichEhden: iGegen Siiden nach
dem Meere zu, am Abhange des Hügels, worauf die alte Gela
lag, miissen Oefen und Fabriken der griechisch-sikulischen Vasen
gewesen sein. Auf einem miihseligen Spaziergang in diese von
den Windcn versandete Gegend fand ich in einem langen Strich
eine grosse Menge Scherben von Vasen, teils von geendigten,
teils von halbgebrannten, von verschiedenen Kompositio-
nen, auch hin und wieder Haufen Thon, die aus dem Sande her-
 
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