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donier als Ilerren nach Athen. Die politische Unfreiheit der
Stadt ninnnt mvar im Jahre 229, wo der makedonische Söldner-
fiihrer Diogenes Attika räurnt, ein Ende; aber "der Wohlstand
war duich die vielcn Kriege und den Verlust ailer auswärtigen
Besitzungen auf das Aeusserste gesunken« (p. 630). Der zweite
makedonische Krieg zwischen König Philipp V. und Rom (200
bis 197), in dem Athen auf Seite der Nichthellenen steht, trägt
der Stadt und ihrer Umgebung eine zweimalige gründliche Zer-
störung ein. JtDer Handel muss während dieser Jahre ganz ge-
stockt habentf (p. 639).
Die Annahme, dass die gesamten italischen und sicilischen
Vasen aus Athen stammen, verlangt einen ungestörten und durch
mehrere Jahrzehnte hindurch ungehindert betriebenen Export.
Diese Vorbedingungen erfüllt das Athen des 3. Jahrh. gewiss
nicht. nNach den verhältnismässig noch besseren Zuständen der
ersten Jahre, die unter der Verwaltung des Phalereers Demetrios
sich voriibergehend sogar zu materiellem Wohlbeündcn steigerten,
und nach dem chremonideischen Kriege, in dem noch einmal
Spenden der Reichen für das gemeine Interesse zu verzeichnen
sind, lag teils der attische Ackerbau, durch die wiederholten Ver-
wüstungen auf das empündlichste geschädigt, ganz darnieder,
teils litt der einst so blühende Handel in hohem Grade duich
die grosse Unsicherheit und konnte sich auch in friedlicheren
Zeiten um so weniger heben, als durch den Verein verschiedener
glücklicher Umstände sowie durch die kluge und energische Po-
litik ihres Gemeinwesens sich die Rhodier in der hellenischen
Periode zu der Rolle der allgemeinen Vermittler des Verkehrs
auf dem Mittelmeer aufgeschwungen hatten und gegen diesen
mächtigen und umsichtigen Rivalen nicht aufzukommen war« (p.
644 f.). Also wei'den wir auch von dieser Seite her bestimmt
von Athen als dem Fabrikationsort der Gefässe weg gewiesen.
Der Export athenischer Preisamphoren nach der Cyrenaica endigt
gleichfalls bereits gegen den Schluss des 4. Jahrh.
73. Aus diesen Griinden dünkt es mich mehr als unwahr-
scheinlich, dass die zahlreichen in der Krim gefundenen Gefässe
schönster Zeichnung, die man allgemein fiir athenische Waare
hält, wirklich aus Athen stammen. Die nämlichen Bedenken,
die gegen den Export nach Italien sprechen, gelten hier; denn
 
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