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Säigen, die in die Ki'de versenkt odei in Felsgrüften geboigen
wuiden und die Beigabe leichlichei Totenspenden nicht eilaubten.
Ich kann diese Erklärung nicht füi richtig haiten. Denn ein-
mal sind auch aus Griechenland Giabkammein in grösseiei Zahl
eihalten, in welchen Gefässe auch der betiächtiichsten Dimen-
sionen PJatz hatten (s. Julius bei Baumeister s. v. Giäber, p. 605;
Blümner, ebenda s. v. Bestattung, p. 305), und andererseits ündcn
sich in Kampanien, das doch dieselben Gefasse wie Etruiien auf-
weist, Gräber von geiinger Ausdehnung ganz in der Art der
giiechischen. Besonders lehneich sind für diesen letzteien Punkt
die kleinen und engen Giäbei dei Nekropole dei Ceitosa von
Bologna, in welchen Yasen von ausseroidentlichem Umfange sich
gefunden haben. Und haben wii denn aus griechischen Giäbein
ganz ausschliesslich kleine Vasen? Dei Rerlinei Iiatalog z. B.
giebt füi die diei echtarchaischen Piothesisamphoien 1887—89
von ungefahi -V m Höhe an, sie seien in dei Nekropole von
Tiachones bei Athen gefunden, also doch wohl in Gräbein.
Allerdings fügt ei hinzu: adoch in Fiagmente zeischlagen und
unvollständigtt; abei es fiagt sich, ob die Vasen schon bei dei
Bestattung odei eist duich späteie Zufälligkeiten zeistöit wuiden.
Vielleicht veibieiten neueie Ausgiabungen auch übei diesen Punkt
mehi Licht. Und endlich, wenn die griechischen Giäber wirklich
so geiinge Ausdehnung gehabt hätten, warum fehlen dann in
ihnen so gut wie vollständig die Schalen des s.- und streng-iotf.
Stiles, die doch gewiss nui wenig Platz beanspiuchten? Ich
meine, wii müssen die Giünde dieser Verschiedenheiten doch
wohl tiefei suchen. Wenn man das Zuiiicktreten dei Amphoien,
Hydiien, Schalen, also dei Vasen des täglichen Gebiauches in
Betiacht zieht, so möchte man der Meinung weiden, als hätten
die Griechen füi den Totenkult ganz bestimmte Gelassgattungen,
besonders die Lekythen *), fabricieit und sich füi den gewöhn-
lichen Gebrauch, wenigstens in dei älteien Zeit, in dei Haupt-
sache keiner bemalten Gefässe, sondein einfachen thöneinen odei,
wie Biunn mii veimutungsweise äussert, metallenen^) Geschins
bedient. Dazu stimmt voitrefflich die Thatsache, dass so wenige
*) Vgl. Aristoph., Ekkl. 996: roty ^sxQoio't rrk ^^xö.Vooy.n
2) Vgl. dabei die Hydria der Polyxena auf dem Troilosbilde der Francois-
vase, die nieht zerbroehen ist, obwohl sie zur Erde gefallen ist.
 
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