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Arnold, Friedrich
Über den Ohrknoten: eine anatomisch-physiologische Abhandlung — Heidelberg, 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.3302#0042
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reu, bei denen einem jeden Körpertheil seine eigene Ganglienpartie
zukommt, übt ein jeglicher Knoten auf die von ihm mit Zweigen
versehene Abtheilung einen solchen Einfluss aus, dass derselbe ge-
trennt von den übrigen ein Leben für sich, wenigstens einige Zeit
fortführen kann.

So wie nun das Gehirn die Eindrücke der Aussenwelt aufnimmt,
Vorstellungen darnach bildet und hierauf Veränderungen in den Or-
ganen erfolgen, alsdann aber selbst Regungen erzeugen kann, somit
dasselbe für das animale Leben nicht allein als Centralorgan, sondern
auch als Quelle der JVerventhätigkeit angesehen werden muss, eben
so mögen die Ganglien nicht allein als Centralpunkte, sondern auch
als Quellen der Nerventhatigkeit gelten, in so fern sie sowohl den
mitgetheilten Regungen zufolge, als auch vermöge ihrer Fähigkeit
selbst Reize zu erzeugen, Veränderungen in den Organen des vege-
tativen Lebens hervorbringen.

Wenn nun die hier gegebene Ansicht von der Verrichtung der
Ganglien in jeder Beziehung bei den allein dem vegetativen Nerven-
system zukommenden Knoten Anwendung findet, so können wir
von den Intervertebralknoten blos den Satz geltend machen, dass
sie die Einwirkung äusserer Einflüsse auf das Cerebralsystem in ge-
wissem Grade massigen. Die Knoten für die Sinnesorgane aber besiz-
zen in gewisser Beziehung auch die Eigenschaften der ersteren, so dass
sie die Gebilde, welche von ihnen mit Kerven versehen werden, nicht
allein der Herrschaft des Willens entziehen, sondern auch die Cent-
ralorgane für die Thätigkeiten jener Gebilde, die sich durch auto-
matische Bewegungen äussern, abgeben.

Wenn sich am Auge und Ohr in der Iris und dem Trommelfell
solche Gebilde finden, so fragt es sich, wo sind die zum Geruchs-
und Geschmacksorgan gehörigen analogen Theile, deren unwillkühr-
liche Bewegungen durch den Gaumen-Keilbein- und Kieferknoten
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