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Nachdem die Perser zurückgeschlagen waren, erholten sich die Griechen
wieder und es erhöh sich hei ihrer Freiheit der Genius des Schönen über
den niittelmässigen Pfad zur erhabensten Grösse.

Die erbeuteten Reichthümer von den Persern wandten sie auf die
Wiedererbauung der verwüsteten Tempel an. Sie erweiterten die Markt-
plätze, die Portiken, und verzierten solche mit allegorischen Darstellungen
aus der griechischen Geschichte; sie errichteten. Theater und Gymnasien
zur Erziehung der jungen Griechen. Ihre grossen Männer suchten sie im
Andenken zur Aneiferung zu erhalten; es wurden auf öffentlichen Plätzen
Ehrendenkmäler errichtet, die kräftiger als Wort und Schrift die Betrach-
tung und Erinnerung ansprachen.

Von allen Städten Griechenlands wurde bald Athen der Wohnsitz der
Musen. Sie war die Mutter und Pflegerin der Kunst (Diodor XII, 1),
und wurde besonders durch Handel, Ackerbau und Manufacturen darin
unterstützt.

Mit mächtigen Schritten näherte sich die Kunst ihrer erhabensten
Vollendung; Themistocles und Cimon Hessen sich vorzüglich die Ver-
schönerung von Athen angelegen seyn.

Themistocles legte den Pyräus an, und ohne Zweifel auch das Theater
zu Athen. Cimon unter andern den jetzt noch stehenden Tempel des Theseus.

Aber einem Pericles war die höchste Weihe der Kunst vorbehalten.
Unter ihm wetteiferten die grössten Künstler, ein Phidias, Ictinus, Kalli-
krates und mehrere Andere.

In einem Zeitraum von zwanzig Jahren entstanden der schöne Tempel
der Minerva auf der Acropolis, der Parthenon hiess, die Propyläen, das
Odeum und andere Gebäude, die noch zu Plutarch's Zeiten in ihrer
Schönheit blühten (Plut. Pericl. pag. 353, Fol. 1), und jetzt noch in ihren
Ruinen im Grabe der Vergangenheit Ehrfurcht und Staunen erwecken,
und, weit<erhaben ijBer die neuern Producte, als Vorbilder der immer-
währenden Schönheit triumphiren.

Das geistreiche Volk, welches Vinter Griechenlands glücklichem Himmel
wohnte, hat in mehreren Theilen des menschlichen Erkenntnisses Werke
hervorgebracht, welche die Zeit, indess sie Völker und Länder mit mächtigem
Fusse zertrat, in heiliger Scheue einer kommenden Welt zur Belehrung
 
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