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Arnold, Friedrich
Anatomische und physiologische Untersuchungen über das Auge des Menschen — Heidelberg, Leipzig, 1832

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https://doi.org/10.11588/diglit.4354#0024
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man leicht die Grenze beider angeben kann. Diese Punkte können und dürfen aber
nicht als Beweise gegen die Annahme der älteren Zergliederer angesehen werden, dafs
die Sclerotica in die Hornhaut sich fortsetze. -— Gebilde, welche in ihrer Natur in ge-
wissem Grade, wie eben diese beiden Häute, von einander verschieden sind, können
doch ursprünglich auseinander hervorkommen und durch ihre Substanz so in einander
übergehen, dafs man das eine als eine Fortsetzung des anderen geradezu erklären mufs.
Ja, auch abgesehen hiervon sehe ich nicht ein, warum ein Theil, der in einen anderen
übergeht, oder aus demselben entsteht, überall die nämliche Structur, selbst in den
einzelnen Punkten beibehalten soll, um als Fortsetzung desselben betrachtet werden zu
können. Zeigt doch die Bindehaut an der inneren Fläche der Augenlieder einen anderen
Bau als an der vorderen Gegend der Sclerotica, hier wieder eine andere Beschaffenheit
als auf der Cornea, und dennoch nimmt man an nnd glaubt meiner Ueberzeugung nach
mit Recht, dafs jene sich in diese fortsetzen. Eben so gegründet ist nun auch die Be-
hauptung , die Faserhaut gehe in die Hornhaut unmittelbar über. Irrig aber ist es 5
wenn man mit mehreren älteren, namentlich französischen Anatomen, Hornhaut und
Sclerotica für eine und dieselbe Membran erklärt. Beide sind in manchen und nicht un-
wesentlichen Punkten von einander verschieden, so dafs man allerdings eine jede für
eine eigenthümliche und besonders geartete Membran ansehen mufs.

Die Gründe, welche mich zur Annahme .bestimmen, dafs die Faser haut in die Horn-
haut sich fortsetze und beide durch Substanz in einander übergehen, sind aufser den
obigen noch folgende: 1) Im Fötus ist in der. allerersten Zeit zwischen der Sclerotica
und Hornhaut kein Unterschied wahrzunehmen: beide sind gleich durchsichtig und
scheiden sich nur allmählig. Die Hornhaut ist von dem 2ten bis zum Tten Monat
etwas trüb , mehr weifslich und geht allmählig in die Sclerotica über. 2) Wird die
Cornea zuweilen in der Art krankhaft verändert (im Leucom), dafs sie der Sclerotica
sehr ähnlich sieht und keine Grenze zwischen beiden aufgefunden werden kann. 3) Hängen
beide Häute durch ihre Substanz innig zusammen; denn es gehen die Lymphgefäfse
der Sclerotica in die der Hornhaut über ^ was man unter dem Mikroskop aufs Bestimm-
teste erkennt. — Dafs durch lange Maceration und durch Eintauchen in heifses Wasser
beide Häute von einander getrennt werden können, darf doch wahrlich nicht als
ein Beweis für die entgegengesetzte Ansicht, wie Clemens meint, gehalten werden. 4) Wenn
gleich beide Häute in manchen Punkten sich von einander unterscheiden, so sind sie doch
in ihrem Bau so verschieden nicht, wie man gewöhnlich glaubt und annimmt. Diefs wird
aus dem Spätem deutlich hervorgehen.
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