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die Stiru-, Kiefer- und Keilbeinshöhle, die Zellendes Riechbeins auskleidet und .sich
durch die Eustach'sche Röhre in die Paukenhöhle hineinschlägt, um diese zu überziehen;
denn auch hier hat die Schleimhaut keine Papillen und keine Zotten, besitzt aber
Gefäfse und feine Nervenzweige. In dem Zellgewebe unter der Bindehaut der Sclerotica
sah ich mehrmal an einzelnen Stellen Fettbläschen, die, wenn ich nicht irrte, kleiner waren,
als da, wo der Augapfel von reichlichem Fett umgeben ist. Ich bemerke diefs nur defs-
wegen, weil man vielleicht diesen Theil für fettlos erklärt, da man hier gewöhnlich mit
blosen Augen kein Fett bemerkt, und dann, weil eine grofse Ansammlung von dieser
Substanz in manchen Fällen nur in Hinsicht auf die Quantität abnorm ist. Eble 36) sagt,
dieses Zellgewebe sey von einer unbeschreiblichen Menge von Fäden durchzogen, die
in mannigfacher Richtung liefen ufid theils schon ohne, theils und noch besser mit
bewaffnetem Auge wahrgenommen würden. Er zeigt sich geneigt, diese feinen Fäden theils
für Nerven, theils für Gefäfse, theils endlich für seröse Capillararterien zu halten; trägt
jedoch Bedenken, sie für lauter Lymphgefäfse anzusehen. Aber in der That es sind
solche; denn sie tragen zu bestimmt den Charakter, wie sie ihn an andern Theilen des
Körpers haben und wir dürfen nicht länger anstehen, jene feine Fäden geradezu für
Lymphgefäfse zu erklären, da die mikroskopischen Untersuchungen sie mit solcher Be-
stimmtheit und sicher ohne Täuschung darlegen, und jene sogenannten seröseil Arterien,
v welche nur für ein oder höchstens zwei Blutkügelchen oder gar nur für eine dunstartige
Feuchtigkeit gangbar seyn sollen, nichts weniger als erwiesen sind.

Zufolge der Angabe von Zinn 37) soll auf der Bindehaut der Cornea noch ein zartes
Häutchen sich vorfinden, das naoh ihm eine wahre Epidermis und vielleicht auch eine
Fortsetzung der Conjunctiva ist. Sed ipsa illa conjunctiva corneae agglutinata obtegitur
altera membranula tenuissima, verae epidermidis propagine, et per corneae faciem externam
expansa. — Ohne Zweifel ist dieses Häutchen, welches Zinn hier meint, nichts anders
als der Schleim, welcher nach dem Tode gewöhnlich die Hornhaut überzieht, sich mit
der aus dem Auge hervordringenden Feuchtigkeit mengt und so häufig scheinbar eine
Membran darstellt, die mehr oder weniger an der Hornhaut anklebt.

Obgleich man über den Bau der durchsichtigen Haut des Auges schon seit den
ältesten Zeiten vielfache und verschiedenartige Untersuchungen angestellt hat, so sind
doch die Bemühungen bis zur jüngsten Periode nicht von erspriefslichen Folgen gewesen.
Mascagni*) hat zwar mit Hülfe des Mikroskops Netze von Lymphgefäfsen in der Horn-

36) A. a. O. S. 58.

37) A. a. O. S. 22

') Proilromo tak VI. fig. 41. D. tab. XIV. %. 8, 9 u. I?,
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