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Arnold, Friedrich
Anatomische und physiologische Untersuchungen über das Auge des Menschen — Heidelberg, Leipzig, 1832

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https://doi.org/10.11588/diglit.4354#0042
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34

denen zufolge eine Ansammlug von wässeriger Feuchtigkeit zwischen beiden Häuten
statt hatte, welchen Zustand Wardrop, Wassersucht der Aderhaut nennt. Auch Schön 2)
erwähnt einen Fall, den Dr. Bülau beobachtete, in dem eine dicke Schichte plastischer
Lymphe auf der äufseren Fläche der Chorioidea gefunden wurde.

Diese verschiedenen Punkte sprechen ohne Zweifel sehr für das Daseyn einer serösen
Membran, welche die einander entsprechenden Flächen der Gefäfs- und weifsen Haut über-
zieht und die Flüssigkeit absondert, die mau, wenn gleich in geringem Grade, doch
meistens zwischen genannten Häuten findet. Die Existenz derselben wird aber aufser
allen Zweifel gesetzt, wenn man die Untersuchung an Augen von Fötus oder neugebornen
Kindern anstellt, so wie auch, wenn die Augen von Erwachsenen auf eine gewisse,
sogleich näher zu bezeichnende Weise behandelt werden.

Oeffnet man an Fötus-Augen vorsichtig die weifse Haut, so nimmt man auf der
äufseren Fläche der Chorioidea sogleich ein zarte, feine, weifsliche Membran wahr die
sich bis zum lig. ciliare erstreckt, und bei behutsamer Präparation für sich dargestellt
werden kann. Eben so läfst sich von der innern Fläche der Sclerotica ein zartes
Häutchen ohne besondere Mühe losziehen und an dem Ciliar-Band der Uebergang in
jenes Häutchen deutlich nachweisen. Bei Erwachsenen ist die Darstellung viel schwieriger,
mühsamer und erfordert immer einige Vorsicht und eine besondere Verfahrungsweise.
Derjenige Theil der Arachnoidea des Auges, welcher die innere Fläche der weifsen
Haut überzieht, kannj wenn man mit Behutsamkeit arbeitet, eben so gut dargestellt
werden, wie die äufsere, die dura mater überziehende Platte der Spinnwebenhaut des
Hirns. Der andere Theil aber, der noch zarter und feiner ist und so leicht zerreifst,
wie Spinnengewebe, wird am besten für sich erhalten, wenn man den Augapfel, von seiner
Umhüllung befreit, in starken Alkohol legt, dann mittelst eines Schnitts durch alle
Häute des Auges die vordere von der hinteren Hälfte trennt und nun von innen die
Chorioidea von der Sclerotica abzieht. Es bleibt so die innere Platte der Arachnoidea
an der äufsern hängen und man kann alsdann dadurch, dafs man das Auge einige Zeit
in Wasser legt, leicht erstere von letzterer lösen. Zwischen dieser inneren Platte und
der Chorioidea liegen die Cüiar-Nerven, hebt man letztere in die Höhe, so zieht man
das zarte Häutchen mit ab. Wardrop 3) sah einigemal bei Verknöcherung der Chorioidea
zwischen dem Knochen und der Sclerotica eine dünne, zarte, blafsgefärbte Membran,
das einzige Ueberbleibsel der Aderhaut, welche ohne Zweifel nichts anders als die innere
Platte der Arachnoidea war.

2) Hfindl». der patholog. Anat. des Auges. S. 186.

3) Wardrop's morbid anatomy of the human eye. Vol. II. cap. 30.
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