148
derselben häufiger als solche an anderen Gebilden des Auges, wie der Aderhaut, Retina
u. s. iv.; denn die Blendung entsteht in Vergleich zu den anderen Theilen des Augapfels erst
spät. — Da die Linse im Aufang flüssig, nachher weich ist und erst später fest wird; so
mufs auch die Cataracta congenita lactea als eine Folge der gehemmten Entwicklung und
der nicht fortschreitenden Metamorphose angesehen und diese Art der angebornen Cata-
racta für den ursprünglichsten Bildungsfehler des Krystalls erklärt werden. Vielleicht
rührt dieser Fehler von einer mangelhaften Ausbildung der Central-Schlagader des Auges
her? Es wäre wichtig, in dieser Hinsicht angestellte Untersuchungen über die Cataracta
^congenita zu besitzen. — So wie die Linse, so bleibt zuweilen auch die Aderhaut und
Retina in dem Zustande, in welchem wir sie in dieser Periode beobachtet haben, v: Ammon
hat uns schätzenswerthe Untersuchungen der Augen einer Person, die an der Blendungs-
spalte litt, mitgetheilt und nachgewiesen, dafs auch die Chorioidea und Netzhaut ge-
spalten waren. Die Spalte der Aderhaut bildete Cavolixi an Fisch-Embryonen ab;
Caiujs fand sie bei einem kleinen Wels; Hüschke bei jungen Karpfen und letzterer sah
auch die Narbe derselben beim Uranoscopus, so wie Treviranus beim Stör und Gescheidt
beim Barben und AVels. Eben so findet sich nach Kieser in der Retina zeitlebens eine
Spalte beim Kabeljau und Schellfisch. Bei Eidechsen-Embryonen sah Emmert die
Aderhaut und den Strahlenkörper gespalten, Huschke fand diefs bei der Kröte und
Müller bei einem Embryo der grünen Eidechse. Knox und Albers beobachteten bei
mehreren Eidechsen und dein Chamäleon einen Rest der Spalte in der Netzhaut. Kieser,
Pander, Huschke, Müller haben beim bebrüteten Hühnchen eine weite und wirkliche
Spalte in der Aderhaut und Retina gesehen, Carits will an den Augen von jungen Katzen
und Kälbern noch sehr deutlich die Narbe der Spalte in der Sclerotica gefunden haben.
Letztere Angabe kann ich, gestützt auf vielfache eigene Untersuchungen, mit Grund
bestreiten; denn nicht einmal mit bewaffnetem Auge vermochte ich je, selbst nur irgend
eine Andeutung einer Nath zu erkennen.
Mit dem Anfang des zweiten Monats schreitet der Augapfel in seiner inneren
und äufseren Ausbildung sichtlich vorwärts. Derselbe hat an Gröfse bedeutend zuge-
nommen, die ihn bekleidende Haut ist jetzt merklich dünner geworden, so dafs der
Augapfel beim ersten Anblick bloszuliegen scheint. Die das Auge überziehende Haut ist noch
reich an Gefäfsen, wie die allgemeinen Bedeckungen überhaupt, und ich hatte öfters Ge-
legenheit Kuh - Embryonen von 8 u. 9 L. Länge zu untersuchen, an denen man feine Netze
von Blutgefäfseu auf dem Augapfel liegen sah, die der Fortsetzung der äufseren Haut über
denselben angehörten. — Die Spalte der Aderhaut ist in dieser Zeit beträchtlich enger,
besonders aber nach vorn zu, wo sich die Ränder fast berühren. Es beginnt jetzt mit
Ende der fünften Woche die Bildung des Strahlenkörpers, wie es scheint, als eine
derselben häufiger als solche an anderen Gebilden des Auges, wie der Aderhaut, Retina
u. s. iv.; denn die Blendung entsteht in Vergleich zu den anderen Theilen des Augapfels erst
spät. — Da die Linse im Aufang flüssig, nachher weich ist und erst später fest wird; so
mufs auch die Cataracta congenita lactea als eine Folge der gehemmten Entwicklung und
der nicht fortschreitenden Metamorphose angesehen und diese Art der angebornen Cata-
racta für den ursprünglichsten Bildungsfehler des Krystalls erklärt werden. Vielleicht
rührt dieser Fehler von einer mangelhaften Ausbildung der Central-Schlagader des Auges
her? Es wäre wichtig, in dieser Hinsicht angestellte Untersuchungen über die Cataracta
^congenita zu besitzen. — So wie die Linse, so bleibt zuweilen auch die Aderhaut und
Retina in dem Zustande, in welchem wir sie in dieser Periode beobachtet haben, v: Ammon
hat uns schätzenswerthe Untersuchungen der Augen einer Person, die an der Blendungs-
spalte litt, mitgetheilt und nachgewiesen, dafs auch die Chorioidea und Netzhaut ge-
spalten waren. Die Spalte der Aderhaut bildete Cavolixi an Fisch-Embryonen ab;
Caiujs fand sie bei einem kleinen Wels; Hüschke bei jungen Karpfen und letzterer sah
auch die Narbe derselben beim Uranoscopus, so wie Treviranus beim Stör und Gescheidt
beim Barben und AVels. Eben so findet sich nach Kieser in der Retina zeitlebens eine
Spalte beim Kabeljau und Schellfisch. Bei Eidechsen-Embryonen sah Emmert die
Aderhaut und den Strahlenkörper gespalten, Huschke fand diefs bei der Kröte und
Müller bei einem Embryo der grünen Eidechse. Knox und Albers beobachteten bei
mehreren Eidechsen und dein Chamäleon einen Rest der Spalte in der Netzhaut. Kieser,
Pander, Huschke, Müller haben beim bebrüteten Hühnchen eine weite und wirkliche
Spalte in der Aderhaut und Retina gesehen, Carits will an den Augen von jungen Katzen
und Kälbern noch sehr deutlich die Narbe der Spalte in der Sclerotica gefunden haben.
Letztere Angabe kann ich, gestützt auf vielfache eigene Untersuchungen, mit Grund
bestreiten; denn nicht einmal mit bewaffnetem Auge vermochte ich je, selbst nur irgend
eine Andeutung einer Nath zu erkennen.
Mit dem Anfang des zweiten Monats schreitet der Augapfel in seiner inneren
und äufseren Ausbildung sichtlich vorwärts. Derselbe hat an Gröfse bedeutend zuge-
nommen, die ihn bekleidende Haut ist jetzt merklich dünner geworden, so dafs der
Augapfel beim ersten Anblick bloszuliegen scheint. Die das Auge überziehende Haut ist noch
reich an Gefäfsen, wie die allgemeinen Bedeckungen überhaupt, und ich hatte öfters Ge-
legenheit Kuh - Embryonen von 8 u. 9 L. Länge zu untersuchen, an denen man feine Netze
von Blutgefäfseu auf dem Augapfel liegen sah, die der Fortsetzung der äufseren Haut über
denselben angehörten. — Die Spalte der Aderhaut ist in dieser Zeit beträchtlich enger,
besonders aber nach vorn zu, wo sich die Ränder fast berühren. Es beginnt jetzt mit
Ende der fünften Woche die Bildung des Strahlenkörpers, wie es scheint, als eine