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Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0013
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der thierischen Oeconomie die Absonderung der Galle aus dem Blute habe. Sie
gelangten zu dem Schlüsse, dass diese Flüssigkeit grössten Theils als eine
Auswurfsmalerie zu betrachten sei, deren Ausscheidung zunächst für die Erhaltung
der Mischung des Blutes in einem für den Ernährungsprocess der Organe geeig-
neten Zustande von Wichtigkeit sei, und dass sie nach ihrer Entleerung in den
Darmkanal noch einige Zwecke für das Digestionsgeschäft erfülle.

Der Weg, den zuerst Brodie betreten, den aber besonders Sie mit
L. Gmelin angebahnt haben, erlangte eine hohe Wichtigkeit in der Experimental-
Physiologie durch den glücklichen Gedanken Schwann's!j, die Galle nicht bloss
vom Darm durch Unterbindung des gemeinsamen Gallengangs abzuhalten, sondern
ihr zugleich einen Weg nach aussen zu eröffnen. Die Anlegung von Gallen-
blasenfisteln wurde nach Schwann von Blondlot2), H. Nasse3), Bidder und
Schmidt4) vorgenommen. Durch die an mit Gallenblasenfisteln versehenen Thieren
angestellten Beobachtungen wurden die von Ihnen erhaltenen Ergebnisse in Betreff
der Wirkung der Galle auf den Inhalt des Darmkanales und die veränderte
Beschaffenheit des Chylus im Wesentlichen bestätigt. Die Frage aber, ob die
Galle ein Auswurfsstoff sei, wurde durch Schwann verneint, durch Blondlot
bejaht, durch Bidder und Schmidt endlich dahin beantwortet, dass die Galle,
wenn die durch die directe Abgabe dieser Flüssigkeit nach aussen gesteigerten
Ausgaben in passender Weise sich decken lassen, ohne Nachtheil für den
Organismus in die Reihe der Excrete gedrängt werden könne; dass aber, wenn
diese Compensation nicht thunlich oder nicht möglich sei, die Ableitung der
Galle vom Darm und die directe Entleerung nach aussen den Untergang des
Organismus in relativ kurzer Zeit nach sich ziehe5). Diese Ansicht stützen

') J. Müller's Archiv. 1844. S. 127.

*J Essai sur Ies fonctions du foie etc. Paris 1846.

3) Commentatio de bilü quotidie a cane secrela copia et indole. Marburgi 1851. 4'.
•) Die Verdiiuungssäfte und der Stoffwechsel. Mitau und Leipzig, 1852. 8».
S. 114 ff.

») A. a. 0. S. tl4.

1*
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