Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0022
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12

Einwirkung gerne eine Entzündung des Bauchfellüberzugs der Leber oder der
Lebersubstanz selbst zur Folge hat. Liegt die Blase etwas tief, so lässt man
durch einen Gehülfen auf das rechte Hypochondrium einen sanften Druck
so lange ausüben, bis die Gallenblase gefasst, entleert und an die vordere
Bauchwand angeheftet ist.

Unmittelbar nach der Operation war der Hund niedergeschlagen und
verschmähte die ihm vorgesetzte Nahrung. Eine Stunde später nahm er Nahrung
zu sich, erbrach sie einige Mal, verzehrte aber das Erbrochene wieder. Am
Nachmittag und Abend desselben Tags, so wie an den folgenden Tagen, nahm
er die ihm vorgesetzten Portionen Nahrung mit Begierde zu sich, war ziemlich
munler, hatte die gewöhnliche Häufigkeit in den Athemzügen und Herzschlägen,
und liess in keiner Function eine Störung erkennen. Eine Defäcation erfolgte
erst in der Nacht vom zweiten auf den dritten Tag nach der Operation: die
Fäces waren grössten Theils consistent, äusserlich braun, im Innern gelblich
gefärbt; nur eine kleine Portion der Fäcalmasse war weich, graulich gefärbt und
roch sehr übel. Die Galle floss ungehindert durch die Canüle bis zum i. Juli
ab. Um diese Zeit aber stockte der Abfluss durch die Canüle, diese wurde
immer weiter aus der Fistel vorgedrängt und es stand zu befürchten, dass sich
die FistelöfTnung hinter der inneren Platte der Canüle vollkommen schliessen
würde. Die Fistel wurde daher erweitert, die Canüle herausgenommen und
eine andere Canüle von der Form der vorigen, nur weiter und mit stärker
vorspringenden Randleisten, eingeführt. Aber auch diese zweite Canüle wurde
nach einiger Zeit aus der Fistelöffnung weiter hervorgetrieben und es verengerte
sich letztere hinter der Canüle so sehr, dass die Galle nicht ungehindert
abfliessen konnte. Es musste nun eine Canüle von einer anderen Form erdacht
werden. Ich liess jetzt eine verfertigen, welche die Gestalt der oben
beschriebenen hatte, nur war die Röhre etwas enger und der innere Abschnitt
schwach gebogen, weil die Höhle der Gallenblase etwas nach rechts von der
FistelöfTnung lag. Um nun diese Canüle in der Fistel zu befestigen, wurden
die Ränder der Haut, welche die Fistelölfnung begrenzten, von den unterliegenden
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen