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Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0035
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Von dem Fett des Fleisches dagegen, obgleich dieses von den äusserlich
sichtbaren Felttheilen befreit wurde, wurde stets eine nicht unbeträchtliche
Menge von grösseren und kleineren Tropfen in den Fäces vorgefunden.

Auch Bidder und Schmidt ') überzeugten sich vollkommen durch die
mikroskopische Untersuchung der Excremente von der gänzlichen Abwesenheit
unverdauten Fleisches bei ausschliesslicher Fleischdiät. Sie untersuchten auch
chemisch den GehaJl der Fäces im Vergleich mit der Nahrung und fanden, dass
die Albuminate bis auf einige Spuren im Darmkanal verschwunden waren und
diess auch bei einem Hunde, bei dem sie das Auflecken der Galle unmöglich
machten. — In Bezug auf die Verdauung des Amylons erkannten sie, dass bei
einem Hund, der 8 Tage hindurch ausschliesslich Schwarzbrod zur Nahrung
erhielt, keine unzersetzten Amj lonkörner mit dem Mikroskop nachzuweisen waren
und nach Zusatz von Jod nur vereinzelte blaue Pünktchen erschienen, wie man
sie auch bei ausschliesslicher Brodnahrung in den Excrementen gesunder Thiere
trifft. Bei einem Hunde, der mit Weizenbrod gefüttert wurde, sahen sie weder
unveränderte Amylonkörner noch eine Spur blauer Färbung. — Was die Verdauung
und Aufnahme der Fettstoffe in der Nahrung betrifft; so wiesen sie erstens durch
vergleichende Untersuchungen des Fettes in der Nahrung und in den Fäces nach,
dass bei dem völligen Ausschluss der Galle Fett zwar verdaut und resorbirt
werden kann, dass aber unter der Mitwirkung der Galle 2 '/^ — 5 — 7 mal
mehr als bei Hunden mit Gallenblasenfisteln aufgenommen wird, dass die
Fettmenge im Chylus bei Ableifung der Galle und reichlicher Fleischdiät nur
2 pro Mille betrug, sie bei einem gesunden Hunde nach nicht sehr fettreicher
Nahrung 32 pro Mille erreichte.

Diesem nach darf die Richtigkeit der Behauptung von Blondlot, dass die
von ihm operirte Hündin, bei der er sich später von der Obliteration des
gemeinsamen Gallengangs überzeugte, bei sehr feltreicher Nahrung nur geringe
Spuren von Fett in den Fäces dargeboten habe, mit Grund bezweifelt werden.

') A. a. 0. S. 220.

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