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Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0040
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waren. Bei dreimaliger Fütterung im Tag, um 6 Uhr des Morgens, 12 Uhr
Mittags und 6 Uhr Abends, war die Gallenmenge in den 2 bis 4 eisten
Stunden nach derselben am beträchtlichsten und nahm bis zur 6. Stunde ab.

Auch Blondlot sah bei seiner Hündin, dass die Gallenmenge alsbald nach
der Aufnahme von Nahrung sich beträchtlich vergrösseite und dass die stärkere
Absonderung während der ganzen Verdauungszeit anhielt. Bidder und Schmidt
haben hierüber die zahlreichsten Beobachtungen angestellt; sie nehmen ihren
Versuchen zufolge an, dass zwar schon in den ersten Stunden nacli der Mahlzeit
die Gallensecretion vermehrt werde, dass diese Secretion ihren Höhepunkt aber
erst 12—15 Stunden nach derselben erreiche. Ob und in wie weit diese
Annahme begründet, wage ich nicht zu bestimmen, da ich keine so zahlreichen
Beobachtungen wie Bidder und Schmidt aufzuweisen habe. Doch glaube ich
bemerken zu müssen, dass Bidder und Schmidt bei den so beträchtlichen
Schwankungen, wie sie sich aus der ersten, zweiten und besonders der dritten
Tabelle (S. 179 ff.) ihrer Beobachtungen an mit bleibenden Gallenblasenfisteln
versehenen Hunden ergeben, ihre Annahme nicht begründet haben. Die von ihnen
ausgesprochene Ansicht, dass die Gallenmenge in der 12. bis 15. Stunde darum
ihren Höhepunkt erreiche, weil in dieser Zeit die genossene Nahrung vollständig
verdaut, resorbirt und in die Blutmasse gelangt sei, kann nur bei einer sehr
langsamen Verdauung oder einer ungewöhnlich reichlichen Nahrung gelten; bei
einer mässigen Nahrungsmenge und guter Verdauung aber ist schon vor dieser
Zeit die Nahrung vollständig verdaut, resorbirt und in's Blut gelangt, und es geht
bei einer solchen, besonders in der 2. bis 4. Stunde nach einer Mahlzeit, der
Chylus in reichlicher Menge in's Blut über. Nach meinem Dafürhalten kann die
Beobachtung von Bidder und Schmidt, wenn sie ihre Richtigkeit hat, nur für
den Fall einer prolongirten Verdauung oder einer einmaligen überreichlichen
Nahrungsaufnahme, in sofern bei letzterer die Verdauung länger als gewöhnlich
dauert, gelten. Dass übrigens selbst bei sehr beträchtlicher Nahrungsmenge die
Gallensecretion ihren Höhepunkt nicht immer in der 12. bis 15. Stunde erreicht,
beweist der oben mitgetheilte Versuch an dem von mir operirten Hund.
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