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Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0042
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Darm auf die Resorption der Fettstoffe in der Nahrung besitzt, eine wichtige
Aufgabe im Organismus erfüllt, indem es wahrscheinlich durch den Gehalt an
festen Bestandtheilen und an Wasser eine Rolle in dem Stoffwechsel übernimmt.
Der Umstand, dass der von mir operirte Hund nicht bloss von Fleisch, sondern
auch von Brod eine grössere Menge brauchte, als ein anderer Hund von
entsprechendem Gewichte nöthig hatte, um sich in seinem Körpergewichte zu
erhallen, dass dabei die Verdauung der Albuminate und des Amylons vollständig
erfolgte, dass nur beim Fleisch ein relativ reichlicher Feitabgang mit den F"aces
statt halte, spricht für die Ansicht, dass durch die Ableitung der Galle vom
Dannkanal die an Kohlenstoff und Wasserstoff reichen, festen Bestandteile der
Galle für den Organismus verloren gingen, dass dadurch die Ausgaben gesteigert
wurden und somit wieder durch eine Mehreinnahme gedeckt werden mussten.

Um nun zu sehen, ob und in wie weil der Verlust der Galle für den
Organismus dem gesteigerten Nahrungsbedürfniss entspricht, müssen wir die
Mengen und die Verhältnisse der Stoffe in der täglichen Nahrung des gesunden
und des operirten Hundes vergleichungsvveise näher untersuchen.

Die Data der oben mitgeteilten Versuche über die Menge von Brod und
Fleisch, welche der gesunde Hund und der Hund mit der Gallenblasenfistel brauchte,
um sich im Körpergewichte zu erhalten, sind:

1) Der gesunde Hund von 7,5 Klgr. brauchte täglich 281 Gr. Roggenbrot!,

mithin........... . . . i Klgr. 37,33 Gr.

2) Derselbe Hund brauchte täglich 450 Gr. Fleisch, mithin 1 Klgr. 60 Gr.

3) Der Hund mit der Gallenblasenfistel von 7,75 Klgr.

brauchte täglich 470 Gr. Roggenbrod, mithin . . 1 Klgr. 60,6 Gr.

4) Derselbe Hund brauchte täglich 750 Gr. Fleisch, mithin i Klgr. 96,8 Gr.
Zur Grundlage für die Berechnung der in diesen Nahrungsmengen enthaltenen

Respiralions- und plastischen Mittel nehme ich folgende Ausgangspunkte, die ich
der gütigen Mittheilung meines verehrten Collegen Del/fs danke:

1) Roggenbrod enthält 6,4 Procent Proteinkörper und 46 Proc. Kohlen-
hydrate und in letzteren 20 Proc. Kohlenstoff, berechnet aus der Formel C6H505.
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