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Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0121

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An die hier mitgetheilten Ergebnisse schliessen wir in Kürze
folgende Betrachtungen an:

Da das Ouellungsmaximum des Wadeninuskels vom Frosch im
lebenden Thiere selbst nach 20stündiger Imbibition im Mittel um 20 %
geringer ist als das, welches in den ersten Stunden nach der Töd-
tung erreicht wurde, da es ferner an solchen Fröschen, die nach
der Unterbindung der Arteria iliaca lebhaft blieben, geringer war
als an denen, welche durch die Operation litten, da endlich an den
Fröschen , die längere Zeit in der Gefangenschaft lebten und nament-
lich solchen, die seit Wochen in meinem Arbeitszimmer gehalten
wurden und vor dem Versuche matt erschienen, meistens beträcht-
licher war als an jenen, die ich aus dem Freien erhielt, so sehe
ich mich zur Annahme berechtigt, dass ein ausser Verbindung mit
dem Kreislauf gesetzter Muskel im lebenden Thiere der Imbibition
einen gewissen Widerstand setzt, dass dieser bei einem lebens-
kräftigen Thiere bedeutender ist als bei einem schwachen, und dass
die Ouellungsverhältnisse im lebenden Thiere mit dem Zustand der
Irritabilität in einer nahen Beziehung stehen. Die Frage, welchen
Antheil hieran die 31uskelsubstanz, die Muskelscheide und die Ner-
ven haben, muss ich vorerst unbeantwortet lassen, da die Versuche,
die ich in dieser Hinsicht bis jetzt anstellte, noch zu gering au
Zahl sind.

Der Gang der Ouellung des Wadenmuskels nach dem Tode
gibt einen Maasstab für den Verlauf der Todtenstarre ab. Der Mus-
kel quillt nach der Trennung vom Körper bis zum Eintritt der Starre
auf und mit diesem wieder ab. Unter allen Verhältnissen, unter
denen die Starre bald nach dem Tode beginnt, dauert die Ouellung
kurz und erreicht in einigen Stunden ihr Maximum; wo sie aber,
wie bei matten Thieren, später beginnt, dauert die Ouellung länger
und erlangt ein höheres Maximum. Mit dem Eintritt der Starre
wird ein Theil der aufgenommenen Flüssigkeit ausgetrieben und mit
dem Aufhören der Starre tritt, wie es scheint, ein kurzer Stillstand ein.
Die darauf folgende Abnahme ist bedingt durch die Abgabe flüssiger
und fester Theile und dauert bis zum 7. Tage, dem Beginn der

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