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Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0133

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endlich, der man 0,05 % Salzsäure und 1 % bis 0,5 % Chlornatrium
zusetzt , wird das frische Eiweiss wie bei 0,1 % Salzsäure ver-
ändert; das Filtrat des verflüssigten Eiweisses erfährt aber durch
Siedhitze nur eine milchige Trübung und eine reichliche feinkörnige
Coagulation.

Chlorkalium, Chlorammonium und Chlorcalcium in verschiedenen
Verhältnissen mit gesäuertem Wasser gemischt, stimmen rücksichtlich
ihrer Einwirkung auf frisches Eiweiss bei einer Temperatur von
38° C. in den wesentlichen Punkten mit Chlornatrium und gesäuertem
Wasser überein. Aehnlich verhält sich auch phosphorsaurer Kalk
mit gesäuertem Wasser gegen frisches Eiweiss, während dagegen
phosphorsaure Magnesia in denselben Verhältnissen (1 % zu 0,2 %
Salzsäure) wohl eine weisse Trübung des membranösen Theils,
aber keine Coagulation des gallertigen Theils des Eiweisses erzeugt;
letzterer bleibt ganz licht , wird dünnflüssig und ist nach 1 Stunde
nicht mehr von der übrigen Flüssigkeit zu unterscheiden. Siedllitze
bewirkt in derselben eine flockige Gerinnung.

Bringt man 1 Thcil frischen Hühnereiweisses mit 10 Theilen
Wasser, 0,2 % Salzsäure und 1 % bis 0,1 % Pepsin zusammen
und setzt diese Mischung einer Temperatur von 38° C. aus, so
erfährt jenes dieselben Veränderungen wie durch künstliche Ver-
dauungsflüssigkeit. Das Eiweiss scheidet sich nämlich binnen Yi St.
in einen menbranösen flockigen weissen und einen gallertigen lichten
Theil; ersterer ist gering in seiner Menge, letzterer verflüssigt sich
rasch und trübt die übrige Flüssigkeit schwach opalisirend. Es
verliert schon in der ersten halben Stunde seine Eigenschaft durch
Siedhitze getrübt und coagulirt zu werden und zeigt in seinem
Verhalten gegen Salpetersäure, Eisencyankalium und Sublimat nach
3 — 6 Stunden dieselben Aenderungen wie das mit künstlicher
Verdauungsflüssigkeit behandelte Eiweiss. Diese Aenderungen treten
bei 1 % Pepsin früher und vollkommener ein, als bei 0,5 % und
0,1 %. So z. B. zeigte die Mischung, in der sich 1 % Pepsin
befand, schon nach 3 Stunden keine Aenderung durch Salpetersäure,
keine Trübung und eine sehr feine körnige Coagulation durch Sal-
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