Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0139

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
131

Pepsin in verschiedener Menge mit der gleichen Menge Wassers
von 0,2 % Säuregehalt auf die gleiche Menge Eiweisses bei einer
Temperatur von 38° C. zu ermitteln. — Zu diesem Behufe nahm
ich fünf gleiche Portionen geronnenen Eiweisses und brachte zu
jeder die lOfache Menge Wassers und 0,2 % Salzsäure, setzte
zu den einzelnen Portionen eine verschiedene Menge Pepsin, näm-
lich 1%, 0,5%, 0,1%, 0,01%, 0,001% und Hess längere Zeit
eine Temperatur von 38° C. darauf einwirken. Es ergab sich hier-
bei Folgendes: Das geronnene Eiweiss mit 15 % fester Theile wurde
in den drei Gläschen, in denen 1 % , 0.5 % und 0.1 % Pepsin sich
befanden, in 6 Stunden vollkommen gelöst und umgewandelt.
Schon nach 4 Stunden befand sich nur eine geringe Zahl von
nicht ganz gelösten Eiweisswiirfelchen vor, und auffallender Weise
war in der 0,5 % Pepsin haltenden Flüssigkeit die Lösung voll-
kommener und die Zahl der Würfelchen geringer wie in den beiden
andern Gläschen. Das Chymificat zeigte bei Siedhitze keine Ver-
änderung, wurde durch Salpetersäure, Salpetersäure und Siedllitze,
Eisencyankalium, Sublimat opalisirend getrübt und fein (lockig coa-
gulirt. In dem Gläschen mit 0,01 % Pepsin erschienen die Eiweiss-
wiirfelchen nach 4 Stunden an den Kanten zwar licht, waren aber
nur zum geringsten Theil gelöst; die vollständige Lösung hatte erst
20 St. nach dem Beginn des Versuchs statt. In dem 5. Gläschen
mit 0,001 % Pepsin wurden erst nach der 6. Stunde die Kanten
der Eiweisswiirfelchen schwach durchscheinend und nach 48 Stun-
den zeigten sie sich vollkommen gelöst. Das Filtrat von Nro. 4
und 5 wurde durch Siedhitze nicht verändert, aber durch Salpeter-
säure, Salpetersäure und Siedhitze, Eisencyankalium und Sublimat
entstand eine weisse Trübung und ein reichlich flockiger Niederschlag.

Die Verdaulichkeit des geronnenen Eiweisses hängt den mit-
getheilten Beobachtungen zufolge erstens von der mehr oder weniger
dichten Beschaffenheit desselben, zweitens von der Menge des Magen-
safts und drittens von dessen Gehalt an Pepsin und, wie Koopmans
zeigte, an freier Säure ab. Nach Blondlofs und meinen Versuchen
kann man annehmen, dass 100 Gr. fest geronnenen Eiweisses in (i
• ^ 9*
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen