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Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0156

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148

und macht in der Regel sehr tiefe inspiratorische Bewegungen. Es
werden nun rasch die äusseren Brustmuskeln auf beiden Seiten von
dem Brustkasten abgelöst und zugleich die dabei stark spritzenden
Gefässe mit Schwämmchen durch einen Assistenten comprimirt.
Vollführt das Thier nur schwache Athembewegungen mit den wabren
Rippen, so wird ein Einstieb in den einen Pleurasack gemacht,
worauf in der Regel tiefe Inspirationen alsbald erfolgen.

Durch diese Versuche überzeugte ich mich vorerst davon, dass
die Hebung der Rippen und die ballonartige Erweiterung des
Thorax, dass die Gesammtbewegung der Brust beim gewöhnlichen,
beim tiefen und' selbst beim angestrengten Atbmen obne Mitwirkung
der beiden Brustmuskeln und des grossen Sägemuskels in möglichst
vollkommenem Grade geschieht, dass mithin diese Muskeln nicht
nothwendig sind zum Vollführen des Mechanismus der Respiration
und dass namentlich ohne den grossen Sägemuskel, den C. Bell
für einen wesentlichen Inspirationsmuskel erklärte, die Einathmung
und selbst die möglichst tiefe vollzogen wird. Ob dieser Muskel
beim Athmen gar keine Wirkung auf die Rippen hat, oder aber
unter Umständen auf alle oder einzelne Rippen, von denen er ent-
springt, bei der Inspiration oder Exspiration je nach seinen Portionen,
wie Cruveilhier, Theile und Coester annehmen, zu wirken vermag,
konnte ich durch's Experiment am Thier bisher nicht ermitteln,
sondern es Hess sich durch dieses nur soviel feststellen, dass die
möglichst vollständige Erhebung der Rippen und ballonartige Er-
weiterung des Thorax ohne diesen Muskel geschieht. Für diese
Ansicht , dass der grosse Sägemuskel und die beiden Brustmuskeln
keinen wesentlichen Theil an dem Respirafionsmechanismus nehmen,
spricht auch eine Beobachtung, die ich in dem Freiburger aca-
demischen Krankenhause zu machen Gelegenheit hatte und welche
einen jungen Mann betraf, der in Folge eines Falles von einem
hohen Gerüste herab zwischen dem 6. und 7. Halswirbel eine Ver-
letzung der Wirbelsäule mit einem Druck auf das Rückenmark in
dieser Gegend erlitt. Die Inspiration geschah in diesem Falle nur
durch das Zwerchfell, die Rippen wurden beim Einathmen nicht
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