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Instytut Historii Sztuki <Posen> [Hrsg.]
Artium Quaestiones — 22.2011

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Rozprawy
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Dettloff, Szczęsny: Leonardo da Vinci und Veit Stoß: zwei Welten des künstlerischen Universalismus von der Wende des XV. zum XVI. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.29070#0038
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SZCZĘSNY DETTLOFF


Leben einzuflóssen, ais es bis
dahin in Malerei und Plastik
geschehen war. Schon die voll-
plastischen Apostelfiguren der
Hauptszene des Stobischen Ma-
rienaltars sprechen von einem
solchen Bemuhen des Kiinstlers.
Jedoch noch gewichtiger fur un-
sere Beobachtung sind die klei-
nen Propheten (Abb. 10) von der
Umrahmung seines groben Kra-
kauer Werkes, die wohl in der
Grundlage auf das Zusammen-
treflen des Kiinstlers mit Nico-
laus von Leyden zuriickzufuhren
sind (Strabburger Kanzlei) und
die in dieser Beziehung alles
tiberbieten, was bis dahin in der
europaischen, besonders in der
deutschen Plastik Gang und
Gabe war. Sie bezeugen die
Tendenz des Krakauer Meisters
dieser Bewegung einen eigenen
Stempel aufzudrucken. Sie ge-
hen in der oft exzentrischen Tor-
sion weit hinaus iiber alles, was
diese Anlage vom Ausgang der
Gotik erklarlich machen konnte.
Und das geschieht gleichzeitig
mit Leonardo da Vinci und si-
cher unabhangig von ihm.

11. Veit StoB, Afarieniod, Krakau

Mit dieser anatomisch wohldurchdachten Bewegung der Figuren
steht die in der Kunst der Zeit einmalige Faltengabung des Meisters
Veit im Einklang. Sie fliebt anscheinend aus der gleichen Quelle, d.h.
aus der Gestaltenbewegung, und bildet ein besonderes und gar einge-
 
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