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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,1): Einzelmythen: Actaeon - Hercules — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.12014#0024
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TAFEL XVIII. XIX DRITTE CL'ASSE 73—75 pl

die Vorderseite; II 30 die linke Schmalseite; beide mit willkürlichen dem Oberkörper Reste des rechten Händchens an der Mähne

Aenderungen und Ergänzungen, s. Fig. 75". Fig. 75"a (im Text). und des rechten Füsschens auf dem Rücken erhalten, so

Litteratur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom dass das Motiv ungefähr so gewesen sein muss, wie es in

1881 II S. 186 Nr. 2713; Steuding in Roschers Mythologischem Fig. 75', gewiss auf Grund besserer Erhaltung, erscheint;

Lexikon II S. 2116. | s. auch Fig. 75". Aura wie auf 711. 712. 73. Der Kranz, den sie

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75

Auf der Vorderseite Fig. 75 Endymion in der ge- Fig. 75'trägt, ist wohl nur die missverstandene Haarschleife,
wohnlichen Stellung, das Haar mit einer Binde geschmückt, vgl. 72. Die Tellus unter dem Gespann wie auf 711 in

in der Linken das Pedum; neben ihm ein schlafender Hund,

Rückenansicht mit entblösstem Oberkörper, im linken Arm

vgl. 71*. Weiter rechts an der Ecke ein verstümmeltes Thier das Füllhorn, die Rechte staunend erhoben. Der Aehren-

(Fig. 75' übersehen), wohl ein zweiter Hund. Von dem Eich- kränz, den sie trägt, ist Fig. 75', als Flechte missverstanden,

bäum, unter dem Endymion liegt, ist nur noch der Stamm Neben ihr ein nach rechts bewegter Amor. In der nur in

erhalten; von dem Adler auf dem Felsen an der Ecke (Fig. Zeichnung Fig. 75' erhaltenen ländlichen Scene an der linken

75', vgl. 712) erkennt man am Bruchrand noch die Umrisse Ecke bildet der bekannte sitzende Hirte, in derselben Stellung

der Brust und des rechten Flügels. Der von links heran-
kommende Somnus ist fast genau wie auf 711 dargestellt,
nur fehlt die Binde über der Brust. Links folgt, wie
auf yi% die Gruppe des Latmus und der Nymphe.
Der bärtige (Fig. 75' irrtümlich unbärtige) Berggott

und Gewandung wie auf 50. 65. Jl\ 712. 73, den Mittelpunkt.
Das Fehlen des Hundes erklärt sich wohl daraus, dass der
Zeichner von Fig. 75' die schwachen Reste übersehen hat.
Der mit der Exomis bekleidete Bursche des Hirten (vgl. 73)
tritt von rechts heran, auf dem Nacken mit der rechten

legt die Linke an den Hinterkopf und fasst mit der Hand ein grosses Gefäss, wohl einen Melkkübel, tragend.

Rechten seinen langen Mantel, der seinem linken Arm
als Unterlage dient. Die Nymphe, in derselben Ge-
wandung wie auf 712, legt gleichfalls die Linke an den
Hinterkopf und fasst mit der Rechten einen Baumstamm.
Beide blicken auf Luna. Der den Endymion enthüllende
Amor wie auf 711. Der die Luna geleitende ist grösser wie
sonst und ungeflügelt. Eine lange Chlamys, die über seine
linke Schulter fällt, hält er mit der Linken gefasst, während
er den Kopf nach Luna zurückwendet und mit der Rechten,
wie Fig. 75' entweder auf Grund besserer Erhaltung oder
richtiger Ergänzung zeigt, auf Endymion deutet. Ruhls
Anonymus Fig. 75" hat aus diesem Amor unter Weglassung
der übrigen Nebenfiguren eine weibliche Flügelgestalt ge-
macht. Die absteigende Luna, aus der Fig. 75" eine auf-
steigende geworden ist, trägt im Nacken die Mondsichel,
vgl- 53- An ihrem Wagen ist über einem Ranken-
ornament ein kleines Häschen angebracht, ein bekanntes
aphrodisisches Symbol. Neben dem Wagenrad liegt mit
zurückgewandtem Kopf ein Ziegenbock. Den Mantel
der Göttin fasst ein wagerecht schwebender Amor wie
auf 73. Von dem Amor auf dem vorderen Pferd sind ausser

Unter dem Hirten lagert eine Ziege, von der nur der Kopf
erhalten gewesen zu sein scheint; hinter dem Burschen ein
sitzender Widder und ein nach rechts schreitendes Rind.
Auf einem Felsen in der Höhe liegen ein Widder und ein
Ziegenbock einander gegenüber; hinter jedem ein Zicklein.
Hinter dem Hirten steht vor einem Pfeiler ein Mädchen,
das mit gegürtetem, die rechte Brust freilassendem Chiton
und Mantel bekleidet ist. Auch wenn sie in der Zeichnung
stark idealisirt sein sollte, ist der Gedanke an eine Hirtin
schon dadurch ausgeschlossen, dass
sich solche in dieser Weise niemals . \

auf Sarkophagen rinden. Man hat i \ JSy
daher die Wahl zwischen einer Quell- ' - v'-
nymphe (vgl. 58.86) oder einer Höre
(vgl. 77. 80); die erstere Benennung
hat wohl die grössere Wahrschein-
lichkeit.

DieSchmalseiten zeigen dieselben
Darstellungen, wie die von 72 (vgl.
auch 801). Auf der linken, die nur in .• \,

den Zeichnungen Fig. 75' a. Fig. 75" a 75'
 
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