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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,1): Einzelmythen: Actaeon - Hercules — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.12014#0093
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ENDYMION

bereits von Zoega richtig als Oceanus gedeutet. Im
Tophamianus ist er irrthümlich jugendlich gezeichnet.

Der Sarkophag berührt sich in einzelnen Motiven schon
mit der dritten Classe. „Lavoro mediocre, magro e duro"
Zoega.

59) F. Rom, früher beim Grabmal des Eurysaces
eingemauert. Fig. 59 nach Stephani Der ausruhende
Herakles 1852 (Me'moires de PAcademie Imperiale des sciences
VI ser. VIII 1855) Taf. I 2 (eigene Zeichnung in V4 der
wirklichen Grösse, mithin L. 0,45. H. 0,24.)

Abbildung: Stephani a. a. O.
Litteratur: Stephani a. a. O. 31 (283).
S. oben S. 74 unter 57.

60) S. verschollen, früher Rom, Vicolo della
Fontana secca 16, wo ihn zuerst Dilthey bemerkt und
Matz beschrieben hat. Eichler und ich haben ihn dort
nicht mehr finden können.

Litteratur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom
1881 II S. 105 Nr. 2726.

„In der linken Ecke sitzt nach rechts die sehr ver-
stümmelte Figur eines Hirten, der die Linke an einen Stab
legt; vor ihm sitzt sein Hund. Rechts oben auf Berg-
abhängen lagern drei Thiere. Die bekannte Flügelgestalt
hält ein sich bäumendes Zweigespann am Zügel. Unter
den Rossen liegt nach rechts gestreckt Tellus, im rechten
Arm das Füllhorn. Vom Wagen steigt nach rechts Selene
herab. Voran schweben zwei Eroten, von denen der eine
den nach links gestreckten Endymion aufdeckt. Ueber
diesem erscheint Hypnos; Gesicht und Extremitäten sind
stark zerstört; an den Schultern Flügel (?). Es folgt Selene
zum zweiten Mal, die sich auf ihrem Wagen nach rechts
entfernt. Ueber den Rossen wiederum ein Eros; unter
denselben liegt nach links gestreckt eine Ortsgottheit mit
entblösstem Oberleib. — Die Nebenseiten sind vermauert;
die Extremitäten sehr stark verstümmelt." Matz.

Nach dieser Beschreibung eine ziemlich genaue Replik
von 58.

601) F. Cannes, Villa Faustina. L. 0,41. H. 0,19.
Eine Skizze von E. Petersen liegt mir vor.

Litteratur: Michaelis Mittheilungen des Römischen Instituts
VIII 1893 s- 173 Nr- 3-

„Frammento di un pkcolo sarcofago dt Endimione. Angelo
destro superiore con cornice di sopra e a destra. Parte superiore
di Selene, colla luna sopra la fronte, e coi panni svolazzanti,
che sembra scendere un poco verso la destra. Su a destra un
Amorino colla ßaccola che vola nella stessa direzione, volgendo
lo sguardo verso la dea. Selene nelP atto di tramontare con
Espero?" Michaelis.

Gewiss trifft diese Deutung von Michaelis das Rich-
tige, und man würde demnach ohne Weiteres geneigt sein,
in dem Fragment die rechte obere Ecke einer Replik von
55. 57—60 zu erkennen, wenn nicht die Fortführung der
Umrahmung an der rechten Seite Bedenken erregte. Für
ein Deckelfragment, das Petersen nach brieflicher Mitthei-
lung in ihm vermuthet, scheinen hinwiederum die Maasse
etwas gross zu sein. Somit muss es dahingestellt bleiben,
ob das Stück überhaupt zu einem Sarkophag gehört.

602) F. Verschollen, früher Rom, Pal. Barberini

„nella Galler iacc.

Zoega App. Fol. 404 Nr. 8: „Frammento che sembra
aver appertenuto alle favola d''Endimione. Sur un carro tirato
da due cavalli veloci sta una donna vestita, Pun petto scoperto,
la destra moderna. Nel carro dietro suoi piedi rimane un
piccol cornocopio." Danach die wegfahrende Luna, wohl
von einem Sarkophag dieser Gruppe. Das Füllhorn ver-
mag ich nicht zu erklären, es sei denn, dass es sich um
eine Replik von 55 handelte, auf der aber Latmus be-
deutend tiefer gesessen haben müsste. Gerhard Archäo-
logische Zeitung XX 1862 S. 271 A. 21 b hat offenbar in Folge
eines Missverständnisses die diesem Fragment geltende Orts-
angabe auf 66 bezogen, wodurch auch Winnefeld Hypnos
S. 23 (f) irregeführt worden ist; vgl. unter 66.

S. auch 69.

Tafel XVI. XVII

c) DRITTE GRUPPE; ZWEISCENIG; SCENENFOLGE VON RECHTS NACH LINKS.

61) S. Rom, Museo Capitolino, in der Stanza del
Fauno (früher Stanza del Faso). Fig. 61. Fig. 61 a. Fig. 61 b.
L. 2,37. H. 0,66. T. 0,84. Rh. 0,12. Mehrfach ergänzt. Der
jetzt aufsitzende Deckel ist nicht zugehörig; um ihn passend
zu machen, mussten die Eckmasken bis auf die Locken

weggesägt und die Seitenflächen abgearbeitet werden.
Zeichnung von Eichler 1890.

Gefunden unter Clemens XII (1730—1740) vor 1736 bei dem
Umbau der Kirche S. Eustachio unter dem Hochaltar, wo er, wie in
der Beschreibung Roms vermuthet wird, vielleicht zur Aufbewahrung
 
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