Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,2): Einzelmythen: Hippolytos - Meleagros — Berlin, 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12013#0264
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
MELEAGER

gesenkte Kopf und die von der Chlamys bedeckte Brust
eines zweiten unbärtigen Gefährten. Dann links im Vorder-
grund der auch auf 231. 287 wiederkehrende dem Wagen-
lenker zugekehrte Jüngling, der gleichfalls einen Zipfel der
Chlamys zum Gesicht erhebt und in der Linken eine Lanze
hält. Von dem Wagenlenker ist nur der linke erhobene Arm
erhalten; vgl. 231. 283. 285—287. Rechts von ihm noch
ein Begleiter, der sich wiederum mit der Rechten die
Chlamys vor das Gesicht hält, wie die zuerst beschriebene
Figur, der er überhaupt sehr ähnlich ist; nur trägt er eine
Aermeltunica und auf seiner linken Schulter zwei Speere.

Gute Arbeit aus der zweiten Hälfte des zweiten Jahr-
hunderts.

292) F. F. und D. F. Rom, Pal. Corsetti, auf der
Treppe eingemauert. Fig. 292 L. 0,30. H. 0,40. Rh. 0,08.
Fig. 2g2a (vgl. die Textabbildung) L. 0,22. H. 0,26.
Fig. 2g2b L. 0,18. H. 0,21. 292 Zeichnung von Eichler
1886; 292a und 292b Zeichnung von H. Schenck nach
Photographie 1899.

Litteratur: 292a. 292b Matz a. a. O. p. 77 (BB. CC). 100
u. 1; Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom 1881 II
S. 396 Nr. 3248 i und in. —■ 292 ist bei Matz und von Duhn
nicht erwähnt; über das von ihnen unter 3248 Ii registrirte Fragment
s. oben S. 325 zu 2611.

Auf dem ersten Fragment Fig. 292 sind aus der Scene
von Meleagers Heimtragung erhalten die Beine und
der linke Arm des Getragenen und der linke Arm des
Paedagogen; rechts davon im Hintergrund der gesenkte
Kopf und die Brust eines nach links gewandten jugend-
lichen Leidtragenden. Dann mehr im Vordergrund ein
zweiter Gefährte, der sich mit der linken Hand die Chlamys
vor das Gesicht hält; vgl. 291. Endlich der Oberkörper des
den Meleager unter den Kniekehlen fassenden Trägers.

Auf dem zweiten Fragment Fig. 292a (und in bei-
stehender Textabbildung) ist die auf den Knieen liegende
und sich mit der Rechten das Schwert in die Brust
stossende Althaea erhalten. Ihre Augen sind bereits ge-
schlossen. Der Mund ist im Todeskampf verzerrt Das
Haar fällt gelöst auf die Schultern herab; der linke Arm
und die Beine sind vom Mantel bedeckt; vgl. 231. Die
rechte ihre Wange berührende Hand gehört, wie der Ver-
gleich mit 230a lehrt, ihrer Amme, der entblösste rechte
Unterschenkel und die Gewandmasse darunter rühren, wie
231 zeigt, von ihrer Tochter her, die ihren emporgehobenen
linken Arm stützte. Ich bilde dieses namentlich durch den
pathologischen Gesichtsausdruck der Althaea ausgezeichnete
Fragment hier im Text nach der Photographie in grösserem
Massstab nochmals ab. Seine Zusammengehörigkeit mit
292 ist zwar nicht unbedingt sicher, indessen spricht nicht
nur der gleiche Aufbewahrungsort, sondern auch der Ver-

292 a

einzige bis jetzt bekannte Fall sein, wo auch an dem Sarko-
phag-Behälter auf die Heimtragung des Meleager als rechte
Eckscene der Selbstmord der Althaea gefolgt wäre. Dass
es aber solche Sarkophage gab, lässt sich auch daraus
schliessen, dass auf 287. 288 und 296 die eigentlich zu
dieser Scene gehörige Thestius-Gruppe an der Spitze des
Trauerzugs die rechte Ecke einnimmt. Vgl. auch 306.

Auf dem Deckel-Fragment 292 b ist links die in
Vorderansicht gestellte Diana (vgl. 236. 243. 246. 247.
250—257), rechts Orcus ganz im Profil, wie auf 236.
255_ 257, dargestellt. Abgesehen von 257 ist dies der
einzige Fall, wo die calydonische Jagd am Deckel ange-
bracht ist. Der zugehörige Kasten kann kaum etwas
anders als die Darstellung von Meleagers Heimtragung
enthalten haben. Auch aus diesem Grunde ist die Zu-
sammengehörigkeit des Fragments mit 292. 292 a recht
wahrscheinlich.

293) F. Rom, Museo Capitolino, Stanzet, dei filosofi.
Fig. 293. L. 0,49. H. 0,47. Zeichnung von Eichler 1880.

Am Anfang des 18. Jahrhunderts im Museo ecclesiastico des
Papstes CLEMENS XI im Vatican; vgl. HÜLSEN Bullettino della
Commissione archeologica comitnale di Roma XVIII 1890 p. zboss.

Abbildungen: BoTTARI et FOGGINI Museum Capitolinum IV
1782 tab. 39. Danach d'AGINCOURT Histoire de V Art par les monu-

gleich mit 230 a. 231 dafür. Allerdings würde es der mens IV (Sculpture) 1823 pl. 1 fig. 27. — RiGHETn Descrisißßg del
 
Annotationen