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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,3): Einzelmythen: Niobiden - Triptolemos ungedeutet — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.12730#0013
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VORWORT

Mit dieser dritten Abteilung findet der die Einzelmythen
umfassende dritte Band seinen Abschluß. Es schien zweck-
mäßig, ihr außer den im Vorwort zur ersten Abteilung an-
gekündigten Registern auch zugleich die Nachträge zu allen
drei Abteilungen beizugeben, und zwar nicht bloß die zu dem
dritten, sondern auch die in den mittlerweile verflossenen
dreißig Jahren zu bedeutendem Umfang angewachsenen zum
zweiten Band. Auch hierdurch soll zum Ausdruck gebracht
werden, daß diese beiden Bände innerhalb des ganzen Wer-
kes insofern eine Einheit bilden, als in ihnen die von der
Poesie ausgebildete mythologische Handlung das maß-
gebende ist, während in dem ersten das kulturelle Element
in den Vordergrund tritt, in den folgenden Bänden die gött-
lichen Figuren und Figurenkreise, vom Mythos mehr oder
weniger losgelöst, das wesentliche sind.

Die Nachträge enthalten einerseits die neu zu Tage ge-
tretenen Bildwerke, anderseits die hinzugekommene Lite-
ratur. In beiden Beziehungen hat der Weltkrieg bedauer-
liche Schranken aufgerichtet. Wenn sonst die Sarkophage
fast ausnahmslos nach neuen Zeichnungen und photogra-
phischen Originalaufnahmen gegeben werden konnten, sah
ich mich diesmal darauf angewiesen, die in Zeitschriften
und Fundberichten gebotenen Abbildungen einfach zu re-
produzieren, wobei die Unmöglichkeit, die Originale selbst
nachprüfen oder durch andere nachprüfen lassen zu kön-
nen, häufig schmerzlich empfunden wurde. Auch für die
Vollständigkeit der Literaturangaben, wie sie in den frühe-
ren Bänden wenigstens angestrebt worden ist, kann ich
diesmal nicht garantieren, wie ich namentlich nicht in der
Lage war, die neueren Auflagen der Führer und Samm-
lungskataloge mir zu verschaffen. Ebensowenig kann ich
verbürgen, daß die Angaben über Aufbewahrungs- oder Auf-
stellungsort der Sarkophage noch überall zutreffen, zumal
viele der in Italien befindlichen schon vor dem Kriegsaus-
bruch in den Kunsthandel übergegangen und dort z. T.
spurlos verschwunden sind. So bedauernswert diese Mängel
sein mögen, so schienen sie doch nicht genug ins Gewicht
zu fallen, um ihretweg/en die Veröffentlichuno- dieses Ban-
des noch weiter hinauszuschieben.

Über die Herkunft und die Schicksale einzelner Sarko-
phage haben in dem neuen Jahrhundert drei monumentale

Werke wichtige Aufschlüsse gebracht, W. Amelung Die
Skulpturen des vaticanischen Museums I 1902. II 1908,
H. Stuart Jones The sculptures of the Museo Capitolino 1912
und Em. Esperandieu Recueil general des Bas-Reliefs de la
Gaule romaine I—IV 1907—1912. Auch die Erforschung
der gerade für die Sarkophage besonders wichtigen alten
Handzeichnungen hat in der letzten Zeit bedeutende Fort-
schritte gemacht. Den Codex Escurialensis hat Hermann
Egger musterhaft publiziert und ihn auf die Werkstatt des
Domenico Ghirlandajo zurückgeführt, wodurch er ungefähr
auf das Jahr 1491 datiert wird (Sonderschriften des Öster-
reichischen Archäologischen Instituts in Wien IV 1905). Das
Wolffegger Skizzenbuch ist von C. von Fabriczy dem
Amico Aspertini zugewiesen und in die Zeit kurz vor 1517
gesetzt worden. Auch Einzelzeichnungen dieses Meisters
aus seinen späteren Jahren hat derselbe Forscher in öffent-
lichen und privaten Sammlungen aufgefunden (Arte VII1905
p. 401 ss.). Paul Gustav Hübner ist der Nachweis gelun-
gen, daß der Codex Berolinensis von Giovannantonio
Dosio in den Jahren 1561 —1565 gezeichnet worden ist
(Monatsberichte für Kunstwissenschaft IV 1911 S. 353 ff.;
s. auch Chr. Hülsen Ausonia VII1912 p. 29 ss.). Das Al-
bum des Rheimser Malers Pierre Jacques (s. Vorwort zur
ersten Abteilung unter Nr. 8) hat Salomon Reinach vor-
trefflich publiziert. Die Bände des Cassiano dal Pozzo, so-
wohl die auf Schloß Windsor befindlichen als die aus dem
Besitz von A. W. Franks in das Britische Museum über-
gegangenen, haben eine fortlaufende Numerierung erfahren.
Soweit mir diese neuen Signaturen von Thomas Ashby,
von dem wir eine abschließende Behandlung dieses Museo
cartaceo zu erwarten haben, mitgeteilt worden sind, habe
ich sie im folgenden berücksichtigt. Eine kritische Zusam-
menstellung aller Skizzenbücher des Cinquecento bietet
P. G. Hübner Le statue di Roma I 1912 p. 47 jj., ein Werk,
dessen Vortrefflichkeit durch eine ebenso gelehrte wie un-
billige Kritik, die es über sich hat ergehen lassen müssen,
in keiner Weise geschmälert wird.

Freundliche Unterstützungen durch Fachgenossen, sei
es durch Beschaffung von Abbildungsmaterial sei es durch
Nachweisungen und Belehrungen verschiedenster Art, sind
auch diesem Bande in reichem Maße zuteil geworden.
 
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