Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
M dm IlMsstudeMetfäluset m Sfmien

Seit Jahren ist das Studententum des natio-
nalsozialistischen Deutschland und des neuen
Spanien in herzlicher Kameradschaft verbun-
den. In der Legion Condor kämpfte die deutsche
Jugend Seite an Seite mit der spanischen Ju-
gend gegen den jüdischen Bolschewismus und.
seit Beginn des deutschen Schicksalskarrrpfes
im Osten stehen die besten studentischen
Kräfte des. falangistischen Spanien im Rahmen
der Blauen Division an der Seite der deut-
schen Jugend. Zu ihnen gehörte auch der Füh-
rer der spanischen Studenten, Dr. Miguel G u i -
tarte. Im vergangenen Jahre war er Gast des
Reichsstudentenführers in Deutschland und
verstärkte in gemeinsamen Besprechungen
mit dem Reichsstudentenführer die deutsch-
spanische Zusammenarbeit auf studentischem
und kulturellem Gebiet.

So war die Einladung des Führers der SEU.
(spanische Studentenführung) für uns nur ein
weiterer Schritt des gemeinsamen aufrichtigen
Willens, in einer Zeit, in der Europa in einem
Kampf von schicksalhafter Größe gegen den
Bolschewismus seine jahrtausendealte Kultur
und seine große Zukunft zu verteidigen hat.

Am 22. Februar trat unsere Delegation die
Reise an. Auf dem Bahnhof in Berlin erschien
eine Anzahl spanischer Kameraden zu unserer
Verabschiedung und gab uns die besten Wün-
sche und Grüße mit auf die Reise.

Am anderen Morgen fuhren wir bereits
durch ehemals deutsches Grenzland. Das Saar-
gebiet erinnerte uns an die denkwürdige Heim-
kehr dieses durch den Versailler Vertrag so
schwer geprüften deutschen Grenzlandes und
an das überwältigende Treuebekenntnis, das
seine Menschen 1935 zur Heimat ablegten.
Uberall waren noch die Spuren des Kampfes
aus dem ersten Jahre dieses Krieges sichtbar.
Wir durchfuhren die Maginot-Linie, hinter der
sich ein im Zerfall begriffenes und sterbendes
Volk für alle Zeiten gesichert glaubte. Wir
empfanden die Größe der Leistung, die deutsche
Soldaten, in ihren Reihen zahlreiche deutsche
Studenten, mit der Zerbrechung dieses Walls
aus Eisen, Stahl und Beton durch die größere
Kraft der Herzen durch ihren Einsatz für Füh-
rer und Vaterland vollbracht hatten.

In Metz trafen wir. mit dem Reichsstudenten-
führer zusammen, um gemeinsam die Reise fort-
zusetzen. Mit freudigem Stolz konnte hier Ka-
merad Gmelin das Kriegsverdienstkreuz
I. Klasse aus der Hand des Reichsstudentenfüh-
rers mit herzlichen Anerkennungsworten entge-
gennehmen. Es war die Auszeichnung für die
jederzeit einsatzbereite Arbeit des engsten und
treuesten Mitarbeiters des Reichsstudentenfüh-
rers. -Darüber hinaus aber die sichtbare Aner-
kennung für die Kriegsleistung seiner Kamera-
den und Mitarbeiter. Weiter ging die Fahrt
durch das besetzte Frankreich, rechts und links
der Bahn die Spuren des Krieges, zerfallene
Häuser, nur selten Spuren des Wiederaufbaus.
Wir sahen einmal mit eigenen Augen die so
•^"•rrgnanrttf Zp^illserecheinunq der französi-

gcta,.'i ,,.-»VtffZ. -------r

Nach zwei Stunden Aufenthalt in Paris, in
denen uns der Landesgruppenleiter von der Ar-
beit der AO. im besetzten Frankreich und den
Problemen berichtete, vor die das heutige
Frankreich gestellt ist, sollte die Fahrt mit dem
Nachtzug weitergehen. Rechtzeitig brachen wir
auf, aber ein „Londoner Nebel" führte uns
kreuz und quer durch Paris, die Wagen auf
Bürgerstekje und in Parkanlagen, nur nicht zum
Bahnhof. Minute um Minute verstrich! Jetzt
mußte der Zug abfahren! 5 Minuten nach der
Abfahrtszeit sprangen wir aus den Wagen, die
plötzlich und unerwartet vor dem Bahnhof
standen. Hier konnte nur noch „Laufschritt
'marsch, marsch" helfen und es lohnte sich, daß
alle heiligen Regeln über das Verhalten in
Uniform über Bord wanderten. Schnaufend
sprangen 5 deutsche Uriiformträger, an der
Spitze der Reichsstudentenführer, auf den be-
reits fahrenden D-Zug. Mit den Worten: „Das
war ein Stück neue Studentenromantik" ging
die Fahrt weiter. Schade, daß es nicht im Bild
festgehalten werden konnte.

Am anderen Morgen fuhren wir bereits an
der Atlantikküste entlang, von den Höhen
grüßten deutsche Soldaten aus ihren Batterie-
stellungen, die dort Wache am Atlantik hal-
ten. Uber Nacht war es Frühling geworden.
Bäume und Sträucher standen in jungem Grün
und Blütenschmuck. Hie und da ragte eine
Palme gen Himmel 24 Stunden D-Zug-Fahrt
durch ein Land lag hinter uns, das deutsche
Soldaten in einem Siegesmarsch ohne ge-
schichtliche Beispiele kämpfend durchschritten
hatten.

San Sebastian - unser erstes Reiseziel

An der Grenze verabschiedete uns der
deutsche Ortskommandant und begrüßten uns
die spanischen Kameraden der SEU. zusammen
mit Vertretern von Partei, Staat und Wehr-
macht. San Sebastian war unser erstes Ziel.
Der Provinzialchef (Gauleiter) uijd Zivilgou-
verneur empfing uns mit herzlichen Worten
der Begrüßung. Jung, elastisch, ein alter Kämp-
fer der Falange, zeigte er uns mit sichtlichem
Stolz die herrlichen Kulturwerke seiner Stadt
und vermittelte uns einen ersten Eindruck von
dem großen Reichtum an unvergänglichen Kul-
turwerten, die dieses Land besitzt, das Jahr-
hunderte vom Krieg in den eigenen Grenzen
verschont blieb, bis der Bolschewismus diesem
Volke Wunden schlug, aus denen es heute
noch blutet. Herrliche Kulturdenkmäler und
eindrucksvolle Funde aus der Gotenzeit konn-
ten wir hier bewundern. Sie zeugen von den
großen Schöpferwerken germanischer Men-
schen.

In den Abendstunden legte der Reichsstuden-
tenführer am Ehrenmal der Gefallenen des
Bürgerkrieges einen Kranz nieder und nahm
im hellen Schein der nächtlichen Beleuchtung
den Vorbeimarsch der angetretenen Ehrenfor-
mation der Falange ab,, einer stolzen, sieges-
bewußten Jugend, die die Zukunft des neuen
Spanien trägt.

Seite 2 / Die Bewegung / Folge 7

Noch am Abend ging es weiter nach Madrid.
Am anderen Morgen sahen wir vom Zug aus
eine endlose Karstlandschaft, dazwischen un-
unterbrochen die Spuren des Bürgerkrieges:
Zerstörte Häuser und ganze Dörfer, die dem
Bolschewismus zum Opfer fielen. Aber aus den
Ruinen wachsen bereits die ersten Aufbau-
werke des jungen Spanien. In dem Weichbild
von Madrid trat uns das Zerstörungswerk des
Bürgerkrieges in seiner ganzen Stärke vor
Augen. Uberall die Trümmer von großen Ge-
bäuden und Industrieanlagen, ein grauenvolles
Bild der Zerstörung, das an das Vernichtungs-
werk der Bolschewisten im Osten erinnerte.

Nach zweieinhalb Tagen hatten wir Madrid
erreicht. Bei der Einfahrt in die Bahnhofshalle
grüßten uns die leuchtenden Farben der spani-
schen und deutschen Nationalflaggen, schollen
uns brausende Heilrufe der vielköpfigen Men-
schenmenge entgegen. Auf dem Bahnsteig
leuchteten die graublauen Uniformen der Stu-
dentenmiliz, die roten Baskenmützen der Fa-
lange, unterbrochen von dem Schwarz der Uni-
formen der angetretenen Ehrenformation der
Blauen Division. Der Führer der SEU., Natio-
nalrat G u i t a r t e , umgeben von zahlreichen
hervorragenden Persönlichkeiten der Falange,
des Staates und der Wehrmacht, begrüßte in
herzlicher Freude den Reichsstudenteniührer.
Zahlreiche Pressevertreter und Bildberichterstat-
ter unterstrichen die Bedeutung dieses Be-
suches, der schon seit dem Vortage in Wort
und Bild die spanische Presse beherrschte.
Der Reichsstudentenführer schritt die Front
der angetretenen Ehrenformation ab und be-
grüßte die verdienstvollen Kämpfer der Blauen
Division durch Handschlag. Am Wolchow und
an anderen Stellen der Ostfront hatten sie die

Bolschewisten gejagt und sich ihrem Ansturm
im Winter entgegengestemmt. Nicht wenige
trugen das Eiserne Kreuz — fast bei allen
leuchtete das rote Band der Ostmedaille im
Knopfloch. Manch einer trug das Verwunde-
tenabzeichen.

Am Nachmittag waren wir Gäste des spani-
schen Jugendführers E 1 o 1 a. Stolz zeigte er
uns die Führerschule der spanischen Jugend.
Beim Besuch des Unterrichts, bei Fecht-, Turn-
und Gymnastikvorführungen, Gesängen usw.
bekamen wir ein lebendiges Bild von dem Ziel
und den Methoden der Heranbildung eines jun-
gen Führernachwuchses, der das junge Spanien
repräsentiert. Bei der Besichtigung der gesam-
ten Schule und in einer späteren Aussprache
konnten zahlreiche gemeinsame Probleme der
Jugenderziehung in freundschaftlicher Form
zwischen dem. Reichsstudentenführer und dem
spanischen Jugendführer erörtert werden. Ge-
gen Abend hatte der Reichsstudentenführer
eine lange und herzliche Besprechung mit dem
spanischen Außenminister J o r d a n a, der an-
schließend die deutsche Delegation empfing.
Abends waren der Reichsstudentenführer und
seine Mitarbeiter Gäste des Vizesekretärs der
Falange. Hohe und höchste Vertreter von Par-
tei, Staat und Wehrmacht unterstrichen durch
ihre Anwesenheit die Bedeutung unseres Be-
suches. Unter ihnen General Moscardo. Auf
seiner Brust leuchteten die höchsten Auszeich-
nungen, die Spanien zu vergeben hat. Tief be-
eindruckt, mit leuchtenden Augen erzählte er
von seinem Besuch an der Ostfront, von sei-
nem Empfang beim Führer, von dem Mut und
der Tapferkeit, mit der dort Deutschlands und
Spaniens Söhne Seite an Seite gegen den Bol-
schewismus kämpfen.

Das tatkräftige zielsichere Aufbauwerk des CaudHIo

Am anderen Tage legte der Reichsstudenten-
führer am Grabe Primo de Riveras im Escorial
einen Kranz nieder. Eine schlichte Steinplatte
mit seinem Namen zeigt die letzte Ruhestätte
an, die ihm die spanische Jugend gegeben hat,
nachdem sie seine Leiche viele Kilometer auf
ihren Schultern durch Spanien getragen hatte,
von der Stätte seiner Ermordung durch die Bol-
schewisten bis zum Escorial. dem'stolzesten und
gewaltigsten aller spanischen Baudenkmäler,
in dem alle Großen des spanischen Volkes ihre
letzte Ruhe gefunden haben. Mehrere Stunden
widmete der Reichsstudentenführer der Besich-
tigung des Escorials, dieses einmaligen Bau-
werkes Spaniens, das ihn in seiner Klarheit
und Geschlossenheit besonders beeindruckte,
das unermeßliche Kunstwerte in seinen Mau-
ern birgt und das die größte Zeit der spani-
schen Geschichte vor unseren Augen lebendig
werden ließ. Anschließend besichtigte der
Reichsstudentenführe* die Ruinen der im Bür-
gerkrieg so hart umkämpften Universitätsstadt,
die noch heute das erschütterndste Symbol dpr

, ..kiui««rtMir____i«s«u<_t- oes ou.rtcr-... wisrßus iu

Spanien darstellt, um dann die im Entstehen
begriffene neue Universitätsstadt zu sehen.

Bei einem Besuch der Alten Universi-
tät im Stadtzentrum brachte der Rektor in sei-
ner Begrüßungsansprache die geschichtlichen
Leistungen der deutschen Wissenschaft, die
Verbundenheit der spanischen und der deut-
schen Hochschulen und seine besten Wünsche
für die deutsche Wissenschaft der Zukunft zum
Ausdruck.

Nach einem Empfang beim deutschen Bot-
schafter hatte der Reichsstudentenführer am
Nachmittag eine eingehende Unterredung mit
dem Parteiminister A r r e s e und seinem Ver-
treter V a 1 d e z. Es sind zahlreiche gemein-
same Fragen des Nationalsozialismus und der
Falange in herzlichem, freundschaftlichem
Geiste, der beide Bewegungen verbindet, er-
örtert worden, Bei einer Besichtigung des Auxi-
lio Social (des sozialen Hilfswerkes der Fa-
lange) bekamen wir ein Bild von dem, was in
naher Verwandtschaft, mit unserer NSV. und
unserem Winterhilfswerk in Spanien auf sozia-
lem Gebiet bereits in die Tat umgesetzt, zum
Teil noch im Werden begriffen ist. Hier zeig-
ten sich weitgehende Maßnahmen, die als ein
entscheidender Schritt 'zur Überwindung der
gerade in Spanien vorhandenen starken sozia-
len Gegensätze der Vergangenheit gewertet
werden dürfen. In einer mehr als einstündigen
Aussprache mit dem spanischen Erziehungs-
minister hatte der Reichsstudentenführer Ge-
legenheit, in offener und herzlicher Form zahl-
reiche Erziehungsfragen zu besprechen. Der
Abend gehörte einem Besuch beim deutschen
Landesgruppenleit.er. Am dritten Tage unseres
Aufenthaltes in Madrid besuchte der Reichs-
studentenführer das Pradomuseum und besich-
tigte eingehend den unermeßlichen Reichtum
an Kunstwerken, wie ihn, wohl «nur wenige
Museen Europas aufweisen können. Di8 größten
spanischen Maler vieler Jahrhunderte haben hier
in ihren Werken ein unvergeßliches Denkmal
gefunden, darüber hinaus aber besitzt dieses
Museum berühmteste Werke wohl fast aller
großen europäischen Maler der Vergangenheit.

Nach diesem eindrucksvollen Bild spani-
scher Kulturschöpfung im Alkazar in Toledo
wieder das Bild des Bürgerkrieges! Tie'f be-
eindruckt sahen wir die_Ruinen dieser Kampf-
stätte, die in ihrem jetzigen Zustand für alle
Zukunft als Mahnmal für das spanische Volk
erhalten bleiben soll. Zweieinhalb Monate
hielt General Moscardo mit seinen Getreuen
dem Ansturm der Bolschewisten stand. Eine
kleine Gedenktafel zeugt von dem denkwürdi-
gen Gespräch zwischen dem General und sei-
nem Sohn, den die Roten als Kaufpreis für die
Kapitulation des Alkazarverteidigers anBoten.
Das bewußte Opfer des Sohnes wird für immer
zu den heroischen Beispielen menschlicher
Opferbereitschaft und soldatischer Pflichterfül-
lung gehören. Lange und eingehend besichtigte
der Reichsstudentenführer diese Stätte des
Kampfes unter der Führung des Adjutanten des
Generals Mocardo, einer wahrhaft soldatischen
Erscheinung, der vierzehnmal im Kampf gegen

die Roten verwundet wurde. Heute trägt er als
Kämpfer der Blauen Division das Eiserne Kreuz
an seiner Brust. Nach einer Besichtigung Tole-
dos und einem herzlichen Empfang durch den
Gauleiter und Zivilgouverneur der Provinz ging
es zurück nach Madrid, wo der Reichsstuden-
tenführer am Abend über den SEU.-Sender
und über alle spanischen Sender zum
spanischen Volk sprach. Eine Stunde der stu-
dentischen Jugend im SEU.-Sender gab uns
ein lebendiges Bild von der zielbewußten
Arbeit, die die SEU. auch auf diesem Gebiet
leistet. Am Abend besuchte der Reichsstuden-
tenführer das Deutsche Kulturinstitut und ver-
brachte einige Stunden in kameradschaftlichem
Beisammensein mit den in Madrid weilenden
deutschen Studenten. Zum Abschluß seines
Aufenthaltes in Madrid war der Reichsstuden-
tenführer einen Tag Gast der spanischen
Frauenführerin Pilar Primo de R i v e r a, der
Schwester des Begründers der Falange, auf der
Führerinnenschule in Meclina del Campo. Eine
"PrsirhMQMng dieses berflichen ScWojfse«, 'das
rituzeitiTcn ausgebaut ist, qab ein eindrucks-
volles Bild von den Möglichkeiten, Altes und
Neues in harmonischer Weise vorbildlich mit-
einander zu verbinden.

Während der Nacht ging die Fahrt gen Sü-
den nach Sevilla. Eine völlig veränderte Land-
schaft, ein anderes Stadtbild, andere Menschen.
Warmes, für uns sommerliches Wetter, das man

dort als kühl und unfreundlich bezeichnete.
Riesige Palmenhaine und überall, selbst an
Straßen und Plätzen, Orangen- und Zitronen-
bäume mit leuchtenden reifen Früchten. — Nach
herzlicher Begrüßung durch die führenden Per-
sönlichkeiten des Gaues* Sevilla, an ihrer Spitze
der Provinzialchef und Zivilgouverneur, schritt
der Reichsstudentenführer die angetretenen
Ehrenformationen ab. Noch am Vormittag be-
suchten wir die Universität mit einem begei-
sterten Verehrer deutscher Wissenschaft als
Rektor an der Spitze, der selbst in Deutschland
Student gewesen war. Am Nachmittag hatten
wir Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten von
Sevilla, vor allem natürlich den Alkazar mit
seinen Parkanlagen zu bewundern, die Sevilla
besonders auszeichnen.

In den vergangenen Tagen waren schon in
zahlreichen Unterredungen viele Fragen der Zu-
sammenarbeit erörtert worden. In Sevilla wur-
den sie zusammengefaßt und ergaben in einer
von aufrichtiger Freundschaft getragenen drei-
stündigen Besprechung die Grundlagen für eine
zukünftige praktische Zusammenarbeit, die in
ihrer Tiefe und weittragenden Bedeutung der
herzlichen Freundschaft und Verbundenheit, der
Gemeinsamkeit des Wollens und des Zieles ge-
recht wurden.

Auf einem südspanischen Gutshof

Der Nachmittag gehörte einer 'Fahrt auf
einen südspanischen Gutshof, wo wir im Rah-
men eines „typisch ländlichen Festes" u. a. auch
Stierkämpfe zu sehen bekamen. Nach einem
Besuch der Ortsgruppe der AO. der NSDAP,
und einer begeisterten Ansprache des Reichs-
studentenführers vor den Mitgliedern der Orts-
gruppe, denen der Gauleiter ein Bild gab von
der Stärke des Kampfes, den unser Volk im
Osten zu bestehen hat, aber auch von der
unerschütterlichen Einsatzbereitschaft und Sie-
geszuversicht, die unser Volk gerade in den
letzten Wochen beseelt.

Noch in der Nacht ging es weifer nach
Madrid und nach kurzem Zwischenaufenthalt
mit dem Flugzeug nach Barcelona. Auf dem
Flugplatz begrüßten uns zahlreiche Ehrenfor-
mationen der Falange, die durch ihr vortreff-
liches Aussehen und ihre straffe Haltung be-
sonders auffielen. Der Provinzialchef und Zivil-
gouverneur, eine markante, energische Erschei-"
nung, empfing den Reichsstudentenführer am
Flugplatz und begleitete ihn während seines ge-
samten Aufenthaltes in Barcelona. Nach einer
Kranzniederlegung am Ehrenmal bekamen wir
bei einer Stadtrundfahrt die ersten Eindrücke
von Barcelona. Bei einem Empfang durch den
Militärbefehlshaber von Katalonien unterstrich
dieser in eindeutigen Worten seine und der
gesamten spanischen Armee starke Verbunden-
heit mit dem nationalsozialistischen Deutsch-
land.

Am 5. März traten wir mit dem Flugzeug von
Barcelona aus die Rückreise an. In den neun
Tagen unserer Reise bekamen wie ein leben-
diges, eindrucksvolles Bild vom neuen Spanien.
Unvergeßlich bleibt die herzliche Aufnahme in
Spanien, der tiefe Eindruck von den schweren
Wunden, die der Bürgerkrieg Spanien geschla-
fen hat. die Grnßzügiqkeu und Entschlossen-
heit, mit der das neue Spanien ans Aufbau-
werk gegangen ist. Die studentische Jugend
Spaniens aber überzeugte un6 in diesen Tagen
von der Klarheit ihres Wollens und der inne-
ren Verbundenheit mit dem nationalsozialisti-
schen Deutschland. Heute ist sie der Künder
und Vortrupp einer neuen Idee, morgen wird
sie die Trägerin des falangistischen Staates sein.

Kunst und Technik

/ Von Ing. Leo Quinkensfein

Wir leben heute im Zeitalter der Technik.
Wir Ingenieure haben den Beruf unserer Zeit
ergriffen. Unser Sinnen und Denken gehört
der Technik, gehört den Maschinen, und unser
Tun wird gelenkt von mathematischen For-
meln. Wir stellen die Natur, die Kräfte der
Natur, in den Dienst der Menschheit, und sind
daher gezwungen, uns an die von der Natur
gegebenen Gesetze zu halten.

Man hat uns und die Technik oft und immer
wieder angegriffen. Ich höre große Deutsche
klagen, als sie die ersten Fördertürme der
Bergwerke in der Landschaft erblickten. Sie
sahen etwas Fremdes, Bedrohliches in ihr Füh-
len und Denken eindringen. Sie verstanden
das Neue nicht, das so nüchtern und kalt in
die Atmosphäre jenes Zeitalters hineinschnitt.
Man glaubte zu spüren, wie unter den stamp-
fenden Kolben der ersten Dampfmaschinen jene
ungestörte Ruhe und Abgeschlossenheit des
Geisteslebens, aus der heraus unsere Dichter
und Philosophen ihre Gedanken geschöpft
hatten, zerhämmert wurde.

Seit auf endlosen Schienensträngen der
Eisenbahnen der Begriff Schnelligkeit geboren
wurde, begannen die Menschen zu hetzen, be-
gann der Wettlauf mit der Zeit. Die Mahner
standen am. Wege und rangen die Hände:
„Haltet einl Es ist ein Trugspiel! Mit jeder
gewonnenen Stunde verliert ihr einen Tag!"

Und haben sie nicht recht? Je schneller wir
werden, um so knapper wird die Zeit.

Man hat die Technik mit Vorwürfen über-
schüttet. Sie tötet die lebendige Naturverbun-
denheit unseres geistigen Lebens. Sie ver-
pestet die Luft, in der die freien Künste sich
entwickeln können. Sie schafft den neuen
Menschentyp des nüchternen, logischen, trok-
kenen Wissenschaftlers. So sagt man.

Ist es denn wirklich so? Wir sind jung, und
wir dürfen wohl sagen, daß uns die Technik
nicht mehr fremd und unbegreiflich ist, sondern
daß wir ihr Wesen erfaßt haben. Laßt also
uns zu Wort kommen!

Glaubt doch nicht, daß die Technik lediglich
eine tote Zeiterscheinung ist. Nein, sie ist ein
neuer Ausdruck der künstlerischen, lebendigen
Schöpferkraft der arischen Menschheit.

Seht doch den Ingenieur, den Konstrukteur,
wie er um sein Werk ringt, um seine Maschine,
die ein Stück seines Selbst ist.

Sagt doch nicht, es sei ein großer Unter-
schied zwischen einer Plastik der Antike und
einem modernen Flugzeug.

Es sind vollendet edle Formen hier wie dort.
Erkennt ihr nicht, daß eine Lokomotive auf
hohen Rädern mit schlanken, wuchtenden
Treib- und Kuppelstangen schön ist? Geht in
ein Walzwerk und seht im Dunst der Halle die
glühenden Metallschlangen dahinzischen, ge-
bändigt von halbnackten, schweißglänzenden
Männern. Faßt die düster-drohende Wucht der
Walzen, die flammenden Schlünde der Glüh-
öfen mit den Augen und sagt: Habt ihr je ein
gewaltigeres, eindrucksvolleres Gelnälde ge-
sehen?

Geht in ein Kraftwerk! Seht den strengen
Rahmen hoher Fenster und geheimnisvoller
Schalttafeln. Folgt mit den Augen den Linien
der blanken Geländer und Treppen. Es stockt
euch der Atem vor der geballten Kraft singen-
der Turbinen. Seht die kreisenden Rotoren und
Schwungräder, das blitzende Spiet fliegender
Pleuel. Steht dort, und ihr seid im Banne einer
brausenden Symphonie der Technik. — —

Gewiß, wir haben heute nicht die Zeit und
die Ruhe, um viele große Werke auf dem Ge-
biet der schönen und bildenden Künste zu
schaffen. Alle Kräfte unseres Volkes sind ein-
gesetzt in der Erringung eines großen Zieles.
Die Erfüllung unseres kämpferischen Strebens
aber wird uns zugleich mit einer neuen kraft-
vollen, freien und lebenswichtigen Form unse-
res Daseins eine Wiedergeburt aller geistig
schöpferischen Werte unserer Volksseele
schenken.

Die Technik aber wird lediglich eine wei-
tere und neue Form des Ausbruches dieser
Kräfte sein.

Jung ist die Technik, und es sind junge
Menschen und solche mit jungen Herzen, die
heute mit leuchtenden Augen begeistert vor
einer Maschine stehen.

Einmal aber wird es ein ganzes Volk sein,
und wir wollen vor diesem Volk bestehen und
stolz darauf sein.

Wir müssen nur nicht mit dem Verstand
allein, sondern auch mit dem Herzen dabei sein!

Hauptschriftleiter: Dr. Heinz Wolf f. Anschrift der Haupt-
schriftleitung: Z.Z.München, Karlstr. \i, Fernruf 5? 98. Für;
den Anzeigenteil verantwortlich: Joh. B a r t e n s ch 1 a g c r.
Verlan: Franz Eher Nachfolger G. m. b. H. — Druck: Buch-
gewerbehaus M. Müller & Sohn. Sämtliche in München. —
Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 10. Für un-
verlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt die
Schriftleitung keine Verantwortung. Rücksendung erlolgt
nur, wenn Rückporto beiliegt, Nachdruck nur mit Quellen-
angabe gestattet. — Gewünschte Einzelnummern sind nur
gegen vorherige Einsendung von 20 Pfennig lieferbar.
Redaktionsschluß für letzte Meldungen Montag abend.
 
Annotationen