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(Das Ausland meldet x

endlich heim. Wir Soldaten wußten ja längst
um die geheimen Kräfte, die ein Reclam-Bänd-
chen birgt, und der kleinen Kofferempfänger,
wenn wir aus ihnen in einer lieben Stimme das
Lied der Heimat vernahmen.

An all das erinnerte unmittelbar jeder Thea-
terabend, der uns dann in den Monaten des
Studienurlaubes in Berlin vergönnt war. Dafür
sorgte zunächst die wirklich erstaunlich gute
Auswahl, die den Spielplan der Berliner Büh-
nen bestimmte. Die Intendanten und Drama-
turgen lebten voll in der Größe unserer Zeit.
Man kann an diesen Kriegsaufführungen ruhig
höchste Maßstäbe anlegen, ja bei manchen
Inszenierungen empfand man eine gewisse
kriegsbedingte Einfachheit als besonders be-
glückend und echt.

Was aber für uns Studienurlauber entschei-
dend das Theatererlebnis ausmacht, ist der
naheliegende ungeheure Unterschied zwischen
den Jahren der Front und diesen Monaten
der Beglückung durch eine große Kunst.
Vielleicht erleben wir durch diesen Kontrast
diese Höchstleistungen deutscher Theaterkunst
noch eindringlicher als viel andere. Wer mit
den frischen Eindrücken des härtesten Nah-
kampfes noch ganz erfüllt, plötzlich wenige
Tage später unter Wolfgahg Liebeneiners
Regie Calderonens Lebenstraumspiel im Staat-
lichen Schauspielhaus zu Berlin an sich vor-
überziehen sieht, der ahnt wohl mehr als an-
dere die metaphysischen Tiefen dieses er-
schütternden Weltanschauungsdramas, das zur
einsamen Höhe der Vollendung emporwächst.

Und so war unser Theatererlebnis als Stu-
dienurlauber in Berlin davon bestimmt, daß
wir, vom Schicksalskampf an der Front so
ganz erfüllt, das Spiel der Kräfte um Schick-
sal ujrxl Sieg, das uns die Bühnen boten, in
seiner tiefergreifenden Gewalt aus unserem
eigenen Fronterlebnis besonders eindringlich
empfinden durften. Die erstaunliche Höhe der
Kunst der Schauspieler und Regisseure, die
vollendete Meisterschaft erreichten, trug ihr
Teil zum Tiefgang dieses Eindruckes bei.

In diesen Tagen schließen die Häuser ihre
Pforten für eine kurze Sommerrast, um in
wenigen Wochen schon wieder in ernster Zeit
zu Entspannung und Entrückung zu versam-
meln, aber auch durch Beispiel und Sinnbild
zu erheben und zu erschüttern, — so wollen
wir allen, Darstellern, Regisseuren und Büh-
nenbildnern gleichermaßen für das Vergan-
gene danken und es ihnen Verpflichtung" sein
lassen, auch im kommenden Winter mit heili-
gem Feuer der Kunst zu dienen.

Da ich dies niederschreibe, sind die meisten
meiner Kameraden längst wieder an ihren
alten Platz im Osten oder Westen zurück-
gekehrt. Sicher aber zehren sie noch jetzt in
mancher gefahrvollen Stunde von den Thea-
terabenden. Als Kraftquell leben sie in uns fort.

stud. phil. Karl-Heinz Merlins

Deutsch-spanische Arbeitstagung

Vom 25. Juli bis 2. August findet in Heidel-
berg die deutsch-spanische Arbeitstagung der
Reichsstudentenführung statt, an der der spa-
nische Studenterführer V a 1 cirvc e 1 mit acht
Niederlassungen in «■"'ere' ----

sp------, % . u.iry, j, «.

f.cer auch die Füh'rerin der spanischen
Studentinnen, teilnehmen wird. Nach einer
Viertägigen Arbeitstagung in Heidelberg mit
deutschen und spanischen Referaten, die unter
dem Gesamtthema: „Die studentische Erziehung
und soziale Arbeit" stehen, werden Straßburg
und Salzburg besucht.

Gründung einer Zentralstelle
zum Studium der neuen Ordnung

In Rom ist eine Zentralstelle zum Studium
der neuen Ordnung ins Leben gerufen wor-
den. Der Zentralstelle wird die Aufgabe oblie-
gen, die lebensnotwendigen Rechte des ita-
lienischen Volkes zu begründen. Im beson-
deren wird die Zentralstelle das Studien-
material über die Wirtschafts- und Sozial-
politik des neuen Europa einer vergleichenden
Prüfung unterziehen.

Vom Hörsaal in die Praxis

Die nachfolgende Zusammenstellung soll
einen Uberblick über Art und Umituig des
studentischen Einsatzes in den einzelnen
europäischen Ländern mit einem kurzen
Blick aui Japan — gestatten. Die Nachrichten
wurden — soweit sie uns nicht auf direktem
Wege zugingen — der Presse der einzelnen
Länder entnommen.

In Italien meldet „Corriere della Sera":
„Der Arbeitsdienst der italienischen Studen- '
ten wird in diesem Sommer zum ersten Male
vom faschistischen Studentenverband in Ver-
bindung mit der faschistischen Konföderation
der Industriellen durchgeführt. Der Einsatz der
Studenten erfolgt vom 1. Juli bis zum 15. Sep-
tember und umfaßt mindestens 40 Arbeitstage.
Die Arbeitsgebiete liegen vor allem in der
Landwirtschaft und der Industrie."

Besonders wird der Umfang dieses Einsatzes
durch eine Meldung von „La Stampa" aus
Mailand betont, der folgendermaßen lautet:
„Das vom GUF. Mailand zur Organisation des
studentischen Arbeitseinsatzes errichtete Ar-
beitsamt meldet, daß 6000 Studenten bereit
sind, ihre Arbeitsplätze einzunehmen.

Ähnliche Arten des Einsatzes auf militäri-
schem wie praktischem Gebiet finden sich in
allen Ländern. So besagt eine Meldung aus
Kroatien, daß dort alle Abiturienten und
Hochschüler zur Dienstleistung einberufen
wurden. Daß daneben auch der studentische
Arbeitsdienst der Ustascha aktiv eingeschal-
tet ist, dürfte allgemein bekannt sein.

Aus Rumänien wird gemeldet: ,,Im Rah-
men des totalen Kriegseinsatzes verordnete die
rumänische Regierung die Mobilisierung der
studentischen Jugend Rumäniens. Die Studen-
ten sollen ,Anfang Juli für die Dauer der Se-
mesterferien in Verwaltung und Behörden ein-
gesetzt werden."

Wie in den meisten anderen Ländern, so er-
streckt sich in Rumänien der Arbeitseinsatz
auch auf die Studentinnen.

Die Slowakei meldet: „Laut Gesetz sind
Hochschüler sowie Absolventen von Mittel-
schulen slowakischer. Staatsangehörigkeit, aber
auch Staatenlose, verpflichtet, während der
Ferien landwirtschaftliche oder andere Arbei-
ten zu verrichten. Die Arbeitspflicht währt
2 Monate. Die Hörer haben sich zur Arbeit
schriftlich beim Obersten Versorgungsamt an-
zumelden, das sie zur Arbeit einteilt.

In Ungarn wurde die Hoch Schuljugend
zum Arbeitsdienst aufgerufen. Eine Zeitung
erfährt zu diesem freiwilligen Arbeitsdienst
für Hochschüler: „Die Lager befinden sich be-

sonders in völkisch bedrängten Gebieten, wo
sie das völkische Bewußtsein der Bewohner
wachhalten und stärken sollen. In den männ-
lichen Arbeitsdienstlagern werden neben den
Erd- und Siedlungsarbeiten auch militärische
und politische Schulungen abgehalten. Die
Studentinnen, die ebenfalls wie die Studenten
in Lagern zusammengefaßt sind, arbeiten zur
Unterstützung der Bäuerin."

Der günstige Einfluß, den die Lager überall
im Lande auf die Bevölkerung ausübten, hat
die Hochschüler, die in der Levante-Jugend
organisiert sind, veranlaßt, die Einführung des
Arbeitsdienstes für ein Vierteljahr zur Pflicht
zu machen und von der Ableistung den Be-
such der Universität abhängig zu machen.

„Aftenposten" meldet aus Oslo von dem
Einsatz der norwegischen.Studenten
in der Land- und Forstwirtschaft: „Die neue-
sten Verordnungen über den Arbeitseinsatz der
Studenten gehen dahin daß sie im Sommer,
teils, wie früher berichtet, den Holzbedarf der

'Universität Oslo für den Winter beischaffen
und teils verpflichtet werden sollen, minde-
stens drei Monate in der Land- und Forstwirt-
schaft zu arbeiten, da auf diesen Gebieten
Mangel an Arbeitskraft herrscht."

In Dänemark ist es der Landwirtschafts-
einsatz, der im Vordergrund steht. „Politiken"

meldet dazu: Die sechste Saison der studen-
tischen Erntehilfe steht bevor. Der Vorsitzende
des Vereins, stud. med. Tousieng, erzählt über
die Arbeit:

„Unser Ziel ist ein doppeltes, nämlich einer-
seits, den Bauern die notwendige Arbeitskraft
zuzuführen, und anderseits den Studenten Ge-
legenheit zu geben, mit Bauern und Landarbei-
tern in Kontakt zu kommen. Die Studenten er-
halten keinen Lohn, sondern nur Unterkunft
und Verpflegung. Voriges Jahr beteiligten sich
130 Studenten an diesem Erntedienst."

Wie in allen europäischen Ländern die Arbeit
im Kriege und für den Krieg im Einsatz an
Front und Heimat den Studenten über sein
Studium hinaus immer mehr beschäftigt, so ist
dies auch bei den befreundeten japanischen
Studenten der Fall. Wie aus Tokio ge-
meldet wird, hat der japanische Ministerrat in
Zusammenarbeit mit dem Heer, der Marine und
den Ministerien einen Plan ausgearbeitet, dem-
zufolge die Studenten zum Krisgseinsatz heran-
gezogen werden sollen. Der Plan, der von dem
Erziehungsminister Okaba angenommen wurde,
sieht eine möglichst rasche Einschaltung der.
Studenten in den Arbeitsprozeß gemäß ihrer
persönlichen Fähigkeiten vor.

Führertagung der italienischen Studentenschaft

Die italienische Studentenpresse meldet, daß
in Rom unter dem Vorsitz von Minister Scorza
und in Anwesenheit des Vizesekretärs der
GUF riio

»Cfian zii etiler iwenstDcspfemunq »UMJaCESUr
gekommen sind. Dabei wurden erneut die
Grundsätze herausgearbeitet, die die faschisti-
sche Studentenarbeit tragen. Im Hinblick auf
die gegenwärtigen Ereignisse vereinte sich die
Führerschaft des faschistischen Studententums
zu einem entschlossenen Bekenntnis zur Ver-
teidigung des Vaterlandes und der großen
Kampfziele der Achse.

Die Tagung hob im einzelnen besonders her-
vor, daß sich die Aufmerksamkeit des ganzen
italienischen Volkes jetzt auf ein einziges Ziel
richtet. Minister Scorza als Sekretär der faschi-
stischen Partei legte in einer Ansprache die
Aufgaben der Studenten im Kriege fest. Die
Begeisterung und Kühnheit der Studenten
müsse gerade im Kriege besonders hervor-
treten. Der Geist der freudigen Hingabe, der
die studentische Jugend erfülle, sei einer der
wichtigsten Faktoren für die nationale Kraft in
diesem Kampf um Seim oder Nichtsein.

In der Verlautbarung über die Tagung wird
mitgeteilt, daß folgende drei Grundsätze her-
ausgearbeitet worden seien, nach denen sich
st11flili"Tli Ar',Ht "nd jP'^if h»i Studenten u"-'
Studentinnen Italiens in diesen Monaten ricTf-
ten werden:

„1. Die Politik als geistige und soziale Rich-
tungsmacht der Gesamtheit. Das gemein-
same Bestreben muß sein, die im Staate
zusammengefaßte und verkörperte mensch-
liche Persönlichkeit zu erkennen und zu
stählen, eine Persönlichkeit, die sich nur
durch Anstrengung und Gefahr nrwerben
läßt.

2. Die Kultur, die die Gültigkeit und Ewig-
keit politischer Eroberungen erklärt, recht-
fertigt und bestätigt.

3. Der Gehorsam dem Geist gegenüber, der
die Form schafft und beseelt."

An der Tagung nahmen mehrere Träger der
Goldenen Tapferkeitsmedaille teil, die sich diese
höchste Auszeichnung als Studenten erworben
haben.

Vision der Vollendeten

Von stud. phil. M. ß. Hernandez,
Universität Barcelona, z. Z. Ostfront

I

Tiefe Nacht, aber keine Nacht des Friedens,
sondern wie in allen diesen Nichten sprechen
die Kanonen und Maschinengewehre. Dem Sol-
daten sind diese kriegerischen Gespräche ver*
traut, ja, es will ihm scheinen, als ob diese
Sprache Musik und Rhythmus gewinnt, wenn
Geist und Maschinen auf Leben und Tod
kämpfen.

Ja, die Nacht ist schön und vertraut. Sie
ähnelt keiner der russischen Nächte, die immer
düster und tragisch waren. Diese Nacht ist
nicht nur zart und freundlich, sondern auch
erhellt von klarem Mondschein. *

Der Soldat träumt. Er träumt mit offenen
Augen. Er möchte alle jene anrufen, die gleich
ihm lieben und träumen. Doch diese Nacht ist
eine Nacht des Krieges, und nur die Waffen
schreien. Unter erlöschendem Licht, zurück-
gelehnt gegen die Grabenbrüstung, fühlt der
Soldat, wie seine Augen sich langsam schlie-
ßen, und in der Dunkelheit glaubt er nun, die
Dinge klarer zu erkennen.

So schläft er ein. Und zögernd betritt er das
geheimnisvolle Land der Träume.

Er steigt aufwärts bis ihn die Harmonie
wunderbarer Musik empfängt.

Er schwebt zwischen Sternen. Und von den
Sternen kommen viele Männer im Soldaten-
rock auf ihn zu. Sie nähern sich, grüßen ein-
ander, blicken ihn an und sprechen zu ihm.

„Da sind wir, wir Kameraden auch über den
Tod hinaus."

Einer von ihnen tritt yox und sagt: Hört mich
an, Kameraden, ich stamme aus Finnland, ein
Sohn des Volkes, das lieber schweigt als
spricht, ich stamme aus dem Lande der Kraft,
dem Lande der winterlichen Seen und der end-
losen Wälder, dem Lande der Stille. Hier wohnt
das Volk, das trotz seines schweren Schicksals
die Welt mit seinem Ruhm begeistert. Wer

Seite 2 / Die Bewegung / Ende Juli 1043

störte seinen Frieden? Ihr wißt es, Kameradenl
Und ihr wißt, daß jeder Finne einen Panzer
und eine Schutzwehr besitzt: einen starken,
offenen Mut. '

Mein Heldentod ist ein Gleichnis, und der
Glaube meines Volkes wurzelt in ihm.

Der deutsche Kamerad spricht:
i Meine Heimat ist das Land, das aus der
Ferne trocken, ernst und hart erscheint. Aber'
den, der in seine 'Geheimnisse eingedrungen
ist, beglückt seine Landschaft mit reifender
Schönheit. Wir alle sind Kameraden ruhm-
voller Entsagung!

Voller Sehnsucht gedenke ich der Frauen,
die auf der Erde um mich trauern, der Türme
und Häuser, in deren Schatten ich als Kind
spielte, der Straßen Adolf Hitlers, über die
das Marschlied der grauen Kolonnen erscholl.

Es ist schwer, Abschied zu nehmen von der
Musik und Dichtung, die auf Erden uns schon
entrückte. Mit Stolz erfüllt es mich, durch die
Hingabe meines Lebens alles dies vor dem
Untergang bewahrt zu haben. Jeder Deutsche
trägt sein Herz wie eine Festung in der Brust.

Der italienische Kamerad spricht:

Alle Gefallenen Italiens sprechen durch mich
zu euch. Die steinernen Zeugen der Vergangen-
heit künden von der dreitausendjährigen Ge-
schichte meines Volkes. Unter Italiens Himmel,
an den Ufern seiner Ströme fanden die Dichter
vollkommene Schönheit. Ich gab mein Leben
hin für dieses Italien des Geistes, für die Frei-
heit meines Volkes und die Freiheit der Welt,
für die Frauen und Kinder des faschistischen
Italiens. Oh, wie viele lote Sötine meines
Volkes ■ geben der Welt ein leuchtendes
Beispiel!

Der ungarische Kamerad spricht:
Ungarn — mein Vaterland! Keines Volkes
Blut rinnt heißer. Nennt mir ein Fleckchen
dieser Erde, wo nicht ein Lied meiner Heimat
erklingt! Wo läßt sich nicht der Herzschlag
Ungarns spüren? Hört den Gesang meines
Volkes aus der endlosen Ebene aufsteigen,
lauscht dem Raunen der Felderl Ich künde

euch von den Taten meiner Kameraden, die
meiner Heimat eine bessere Zukunft erkämpfen
wollen.

Der rumänische Kamerad spricht:

Freunde Kameraden der Ewigkeit! Die Erde
ist groß und weit, aber mein Vaterland liegt
inmitten der Welt. Ich starb für das gleiche
Ziel wie ihr. In meinem Vaterland hüllt die
Trauer sich nicht in Schmerz und Jammer,
sie freut sich vielmehr des Lebens, das immer
von neuem aufersteht.

Der spanische Kamerad spricht:

Alle Heiligen nennen meinen Namen. Alle
Meere tragen mein Spiegelbild. Die ganze Erde
vernahm meine Sprache. Ich bin aus Spanien,
dem heldisch ruhmreichen Spanien. Spanien
hat der Welt Legionen von Toten zum Opfer
dargebracht, sie sitzen zur Rechten Gottvaters.

O mein Vaterland! Welche Nächte voller
Süßigkeit und welcher Silbermond! Die ganze
Welt träumt mit in diesen Nächten, bebt vor
der Gewalt dieser Landschaft, atmet den Wind
dieser Meere. Unsere Mütter begeisterten ihre
Söhne, die der Welt den Geist meines Volkes
verkünden ...

Der Morgen naht. Der Soldat erwacht. An
seiner Seite schliefen die Kameraden. Sind sie
noch alle beisammen? Nein, einer fehlt. In die-
ser Nacht zerriß eine feindliche Kugel das
Herz eines jungen Falangisten. Spanien opferte
der Welt wieder einen Sohn.

Auf welchem Stern wirst du jetzt wohnen,
du, unser aller Kamerad?

Erlesenes

Der Gelehrte und das Gemeinwohl

Es ist die Pflicht des Gelehrten, seine Wis-
senschaft anderen mitzuteilen und mit seinem
eigenen Lichte in dem Geiste anderer ein sol-
ches anzuzünden.

Nichts kann wichtiger sein, als daß wir die
Gelehrsamkeit und jede andere Gabe zum
Nutzen der Menschen verwerten, damit die-

Besprechungen des spanischen Studentenführers
in Lissabon

Bei seinem Besuch in Lissabon machte der
spanische Studentenführer Valcärcel dem
Leiter der portugiesischen „Mocedades" den
Vorschlag, in Lissabon einen Studentenkongreß
zu veranstalten, um folgende Punkte einer
gründlichen Prüfung zu unterziehen: Spanisch-
portugiesischer Austausch im Unterrichtswesen;
gleiche Einstellung der portugiesischen und
spanischen Jugend zu den aktuellen Welt-
problemen; Pläne der iberischen Jugend für
die künftige Ordnung der Welt. Es wurde für
den nächsten Herbst ein Studentenkongreß mit
30 Leitern beider Studentenorganisationen in
Aussicht genommen.

Plan zur Gründung einer französischen
Studentenschaft

Als Dachorganisation über den freiwilligen
Studentengemeinschaften denkt man in Frank-
reich an die Gründung einer einzigen Studen-
tenorganisation, an deren Spitze verantwort-
liche Studentenführer stehen sollen, die be-
fugt sind, ihre Organisation bei den Behörden
zu vertreten und die mit den Professoren und
den Dozenten in ständiger Verbindung in
bezug auf die Erziehungsarbeit stehen.

Antonescu besucht Studentenheime

Im Zuge seiner Besichtigungen der Studen-
tenheime besuchte der Staatsführer Marschall
Antonescu zusammen mit seiner Gattin
das Bukarester Heim der Studentinnen der
Handelsakademie und das Heim der Medizin-
studenten. In beiden Heimen dankten die Füh-
rer der Studentenschaft für die Fürsorge, die
der Soziale Schirmherrschaftsrat unter der Lei-
tung von Frau Maria Antonescu den Stu-
denten zuteil werden lasse.

Bulgarisch-Deutscher Studentenklub in Jambol
gegründet

In Jambol wurde ein Bulgarisch-Deutscher
Studentenklub gegründet. Der Klub ist kollek-
tives Mitglied der dortigen Bulgarisch-Deut-
schen Gesellschaft und sieht seine Aufgabe in
einem Kulturaustausch mit Deutschland.
Sprachkurse sind geplant. Leiter des Bul-
garisch - Deutschen Studentenklubs ist fdo
Tschechmedschiew, stud. jur., Jambol.

Die Studien an der Universität Helsinki

Der Dekan der philosophischen Fakultät der
Universität Helsinki, Magister Antero Man-
ninen, berichtet über die Studien und Prü-
fungen an der Fakultät.

Im Herbst machten 24 Frauen und 8 Männer
ihre cand.-phil.-Prüfungen. Im Frühjahrstermin
stieg die Zahl der männlichen Kandidaten auf>
28, die der Frauen auf 36.

Das Lizentiatexamen wurde von drei Frauen
und vier Männern gemacht, das Pädagogik-
examen von 33 Kandidaten.

Zu dem Frühjahrstermin haben mehr Männer
ihre Prüfungen machen können, weil in erwei-
tertem Umfang Studienurlaub erteilt werden

Vor o || -

Slowakische Studenten unterhalten Soldaten

Die Kulturabteilung des slowakischen Stu-
dentenbundes unternahm Exkursionen in meh-
rere slowakische Städte, wo sie buntes Kultur-
und Unterhaltungsprogramm zugunsten der
verwundeten Soldaten veranstaltete.

Europäischer Studentenaustausch

Auch in diesem Sommer werden bulgarische
Studenten nach Ungarn gehen im Austausch
gegen ungarische Studenten, um an den Som-
merkursen der dortigen Universitäten teilzu-
nehmen.

Im Rahmen des slowakisch-deutschen Stu-
dentenaustausches gehen mehrere slowakische
Studenten, besonders die Techniker und die
Hörer der Medizin, auf Praxis nach Deutsch-
land. Außerdem melden sich viele Studenten
zu der Teilnahme an den Sprachkursen in
München und Heidelberg.

selben dem Wohle der Gesamtheit dienstbar
gemacht würden.

Hier ist also die Frucht aller Studien, hier
das Ziel, daß wir die Künste, weiche wir zum
Nutzen für das Leben uns angeeignet haben,
für das Gemeinwohl verwenden, woraus für
uns dann unsterblicher Lohn folgt; sie sollen
nicht dem Geld und den Genüssen des Augen-
blicks dienstbar gemacht werden. Oder leben
wir etwa um des Geldes willen richtig und
lehren wir richtig? Oder etwa wegen des
Ruhmes?

Mit'gutem Willen müssen wir daher die
Wissenschaften und Künste zu dem Zweck ver-
wenden, zu dem sie von Gott bestimmt sind.
Jedes Studium ist an sich unbegrenzt, aber an
irgendeinem Punkte müssen wir doch be-
ginnen, es zum Nutzen anderer zu verwenden.

Die Wahrheit, für die wir alle ja in Reih
und Glied stehen müssen, gehört keinem ein-
zelnen, sondern ist allen gemein.

Die Menge der Lernbegierigen nennt das
Jahrhundert ein glückliches, in welchem viel
Gelehrsamkeit herrscht: ich möchte indes
ihnen nicht beistimmen, sondern vielmehr'das
Zeitalter das glücklichste nennen, in welchem
die Gelehrten durch die Tat und durch eigenes
Verhalten bewähren, was sie vortragen und
andere lehren, so daß ihre 'Hörer gezwungen
werden", auszurufen: „Fürwahr, diese leben,
wie sie sprechen und sprechen, wie sie leben."

J. L. Vives, 1492 — 1540.

Hauptschriftleiter: Dr. Heinz W o 1 11 (z. Z. bei der
Wehrmacht). Stellvertreter und für den Inhalt verant-
wortlich: K. G. M e i s e n b u r g. Anschrift der Han^'-
schriftleitung: München, Karlstr. 12, Fernruf 57 98 Für
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Redaktionsschluß für letzte Meldungen 10. Jeden Momti.

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