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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0021

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Der Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen.

er Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen stösst im Norden an den
preussischen Kreis Schleusingen, im Osten an den meiningischen
Amtsgerichtsbezirk Eisfeld, im Süden an den Amtsgerichtsbezirk
Heldburg, im Westen an die Amtsgerichtsbezirke Römhild und
Themar. Mit den vier genannten Bezirken zusammen bildet er den
Kreis Hildburghausen.

Das Gebiet, durchaus fränkisch, gehörte zum Grabfeldgau, dann, zersplittert,
den Grafen von Wildberg, von Orlamünde, den Herzögen von Meran und anderen,
kleineren Herren. Sie kamen der Hauptsache nach, der orlamündische und
meranische Theil, zu Anfang und um die Mitte des 13. Jahrhunderts an die sich
von Südwesten her mächtig ausbreitenden Grafen von Henneberg. Als 1254
zwischen Poppos VII. Söhnen eine Theilung der alten Besitzungen Hennebergs
und der neuen Erwerbungen stattfand, ward das Gebiet von Hildburghausen den
letzteren und dem Grafen Hermann I. zugewiesen und von ihm und seinen Nach-
folgern erweitert (s. Amtsgerichtsbez. Sonneberg, geschichtl. Einl.). Die Grafschaft
bezw. Pflege, mit dem Mittelpunkte Coburg, bildete dann 1291 das Erbe bezw.
Heirathsgut von Hermanns Tochter Jutta mit dem Markgrafen Otto von Branden-
burg, kam aber durch Juttas gleichnamige Enkelin 1316 an das Haus zurück und
zwar an Berthold VII. von der Linie Henneberg-Schleusingen. Derselbe gewann
durch Erbvertrag nach Conrads, des letzten Grafen von Wildberg, Tode 1305
dessen Besitzungen und Rechte in Hildburghausen, mit denen er 1314 vom Bischof
von Würzburg belehnt ward. Damals umfasste das engere Gebiet die zwei Theile
(Cente) Heldburg und Hildburghausen, welche zusammen das Amt Heldburg bildeten.
1340 ward Hildburghausen an die Familie v. Hessberg versetzt, eine Familie, die
im ganzen Mittelalter in vielfacher Beziehung weitgehende Rechte und Güter im
Hildburghäusischen hatte. Als nach Bertholds Tode 1347 seine Wittwe Jutta und
sein Bruder Johann die Grafschaft theilten (Hermeberg. Urk. II, Nr. HC), kam die Pflege

Bau- und KunstdenUm. Thüringens. S.-Meiningen II. 1
 
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