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- 132 —

§ 5.
Das Technische der Baukunst.

(Fortsetzung.)

Constructive Details.

Es wäre hier nicht der geeignete Ort, eingehend alle
die technischen und constructiven Einzelheiten, welche wir
von der Baukunst der Alten theils aus den noch erhaltenen
Ueberresten derselben, theils aus den Schriftstellern, nament-
lich aus Vitruv, kennen, im Zusammenhang zu behandeln.
Wohl aber wird es sich empfehlen, einiges davon heraus-
zuheben, namentlich das, was zur Technik der Haupttheile
eines jeden Bauwerkes: Fundament, Mauern, Dach, Fussboden
u. s. w., gehört und nicht minder in technologischer Hinsicht,
als hinsichtlich seiner Terminologie unsere Beachtung verdient.

Das Fundament eines Bauwerkes heisst im Griechischen
KprjTiic1), auch Kpnmbcüov2) oder Kpr|TribuJuc(3); wobei jedoch
zu beachten, dass damit nicht allein die unterhalb der Erde
belegene Substruction oder Fundamentirung eines Baues,
sondern vielfach auch der noch oberhalb des Erdbodens
liegende sichtbare Unterbau bezeichnet wird. Noch eigentlicher
dient daher das Wort QeueXtoc, speciell oi OeueXioi Xiöoi, als
Ausdruck für das, was wir unter Fundament oder Substruction
verstehen4); ausserdem kommt für den Unterbau bei Tempeln

mora ad opus pervenerunt. exemplar autem erit eius quemadrnodum in
palaestria cylindri exaequant arabulationes. Die letzte von Vitruv
ebd. besprochene Transport-Vorrichtung, welche Paeonios bei Aufrichtung
des Fussgestelles für das kolossale Apollobildniss jenes Heiligthums be-
nutzte, können wir hier füglich übergehn, da Vitruv selbst bemerkt,
dieselbe habe sich als unpraktisch erwiesen.

') Herod. I, 93. Xenoph. Anab. III, 4, 6. Arist. Eth. X, 3 (4, 2)
p. 1174a, 26. Hesych. s. v. Kpr)Ttic' Kai rrepi xt'iv dpxixeKxoviav Tfjc
KTiceuuc, e<p' oO oi CTu\oßdrai.

2) Lysias bei Poll. VII, 120.

:l) Diod. Sic. XIII, 82; vgl. Kpnmoow, Dio Cass. LT, 1, 3.

") Arist. Av. 1137. Thue. I, 93. Xen. de rc equ. 1,2, u. ö.;
daher die Redensart tK ÖEueXiujv, von Grund aus, sowohl im eigentlichen
Sinn, wie Herodian VIII, 3, 2, als im übertragenen, Polyb. V, 93, 2.
Die Worte SdugßXa und 6euei\ia sind poetisch uud kommen häufiger im
übertragenen Sinne für Grundlage, als im ursprünglichen vor.
 
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